Ihre
Hände-helfen
heilen
Fortsetzung von Seite 8
stationären Heilpflege vor_
Dabei geht es in erster Linie
um die Betreuung und Versor–
gung der Patienten in Kran–
kenhäusern und Kliniken. Das
notwendige Rüstzeug dazu
vermitteln die Lehranstalten
für Krankenpflege, für Kinder–
krankenpflege, für Kranken–
pflegehilfe und für Heb–
ammen .
Allen diesen heilpflegeri–
schen Berufsfachschulen ge–
meinsam ist, daß Unterricht
und Praxis hier sehr eng mit–
einander verzahnt sind. Ne–
ben theoretischen Fächern
wie Anatomie, Arzneimittel–
kunde, Hygiene und Krank–
heitslehre liegt das Schwerge–
wicht der Ausbildung auf dem
täglichen Kontakt mit Pa–
tienten.
Deshalb müssen die jungen
Leute neben dem Schulbe–
such auch einen Arbeitsver–
trag mit der Ausbildungsklinik
abschließen . Der Vorteil: Sie
stehen vom ersten Tag an
nicht nur mitten in der berufli–
chen Praxis, sondern erhalten
dafür auch eine stattliche Ver–
gütung. Bei den angehenden
Krankenschwestern bewegt
sie sich zwischen DM
810,–
im ersten und DM
1045,-
im
dritten Ausbildungsjahr.
Wer also eine Schule in der
Heilpflege besucht, ist finan–
ziell schon weitgehend unab–
hängig vom Elternhaus. An–
ders in den übrigen Schulen
des Gesundheitswesens. Hier
werden keine parallel laufen–
den Arbeitsverhältnisse einge–
gangen . Das heißt aber nicht,
daß es der Ausbildung dann
an Praxisnähe feh lt. Auch hier
stehen Lernen und Üben im
Behandlungsraum oder Labor
neben theoretischen Fächern
auf dem Stundenplan. Oft
schließt sich an die Ausbil–
dung noch ein Praktikum an,
bevor man in den gelernten
Beruf einsteigen darf.
Vorzustellen sind zunächst
die Berufsfachschulen, die auf
sogenannte Rehabilitations–
Berufe vorbereiten, nämlich
auf Massage, Beschäftigungs–
und Arbeitstherapie sowie auf
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Krankengymnastik. Stets geht
es hier darum, kranke, ver–
sehrte oder verletzte Men–
schen mobil zu machen, sie
buchstäblich auf die Beine zu
bringen . Sie sollen sich wie–
der schmerzfrei bewegen und
ihre frühere Geschickl ichkeit
zurückerlangen.
Die nächste Gruppe der Be–
rufsfachschulen des Gesund–
heitswesens bereitet auf Assi–
stenzberufe in der Medizin
und Pharmazie vor. Davon
gibt es vier unterschiedliche
Richtungen . Nämlich die
Diätassistenz, die pharma–
zeutisch-technische
Assi–
stenz, die medizinisch-tech–
nische Assistenz und, als
jüngsten Zweig, die Zytolo–
gie-Assistenz. Der typische
Arbeitsplatz für Absolventen
dieser Schulen ist das Labor,
für die Diätassistenten die me–
dizinische Großküche. ·
Wenig bekannt sind sodann
zwei Schularten mit einer
ebenfalls erst jungen Ge–
schichte, nämlich die Berufs–
fachschulen für Logopäden
und Orthoptisten . An der er–
sten werderi Fachkräfte ausge–
bildet, die Stimm- oder
Sprachstörungen beheben . ln
der anderen Fachrichtung be–
reitet man sich auf eine Be–
rufstätigkeit in der Augenkli–
nik oder bei einem Augenarzt
vor.
Was kostet nun eigentlich
die Ausbildung an einer Be–
rufsfachschule des Gesund–
heitswesens? Keine Gebühren
werden an öffentlichen Lehr–
anstalten erhoben, die meist
Kliniken angeschlossen oder
Kreiskrankenhäusern einge–
gliedert sind. Das sind immer–
hin zwei Drittel der insgesamt
229 Berufsfachschulen des
Gesundheitswesens im Frei–
staat.
Anders steht es mit den gut
70 privaten Einrichtungen .
Hier muß Schulgeld bezahlt
werden . Seine Höhe ist nicht
überall gleich, mit 200 bis
300
Mark im Monat, teilweise
aber auch noch mehr, muß
man rechnen. Handelt es sich
um staatlich anerkannte Pri-
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Diiit11ssistentin
Hausmannskost bringt nicht
jeden Kranken wieder auf die
Beine.
3Q-40
Prozent aller Pa–
tienten in Kliniken und Kran–
kenhäusern brauchen eine be–
sondere Diät, um gesund zu
werden . Welche Nährstoffe sie
enthalten darf, bestimmt der
Arzt. Seinen Plan setzt die
Diätassistentin in die Tat um.
Als Leiterin der Diätküche muß
sie die Menge der benötigten
Nährstoffe berechnen, Le–
bensmittel bestellen und über
Die Ausbildung erhält
man an den
Berufsfachschulen
für Diätassistenten
Solche Einrichtungen
gibt es in Hof, Mün–
chen, Regensburg und
Würzburg. Sie werden
von rund 170 Schülerin–
nen und Schülern be–
sucht.
Dauerder
Ausbildung:
zwei Jahre
Voraussetzung:
mittlere Reife
ihre Zubereitung wachen. Ne–
ben umfassenden Fachkennt–
nissen gehört dazu auch Or
nisationstalent.
Daß Schonkost nicht nur kran–
ken Menschen·guttut, ist allge–
mein bekannt. Arbeitsplätze
für Diätassistenten bieten des–
halb auch Sanatorien und Kur–
stätten, Hotels und Altenheime
sowie Kantinen und Großkü–
chen .
medizinisth-tethnisthe Assistentin
Für medizinisch-technische
Assistenten (MTA) gibt es ver–
schiedene
Arbeitsbereiche.
Zunächst kann der Beruf in
Laboratorien von Krankenhäu–
sern, Gesundheitsämtern oder
Arztpraxen ausgeübt werden.
Mit Chemikalien und Instru–
menten werden hier Körper–
flüssigkeiten,
Ausscheidun–
gen und Gewebeteile auf ihre
Beschaffenheit untersucht.
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Ein weiteres Berufsfeld ist die
Die Ausbildung erhält
man an den
Berufsfachschulen
für techn. Assisten·
ten in der Medizin
Schulen dieser Fach–
richtung gibt es in
Augsburg, Bayreuth,
Erlangen, lngolstadt (2),
Kempten, Kirchseeon,
München (3), Nürnbert
Oberschleißheim, Re–
gensburg und Würz–
burg. Sie werden von
rund 1100 jungen Leu–
ten besucht.
Dauerder
Ausbildung:
zwei Jahre
Voraussetzung:
mittlere Reife
Radiologie. Nach Anweisung
des Arztes stellen die Assisten–
ten Röntgenaufnahmen her,
führen Strahlenbehandlungen
und Untersuchungen mit ra–
dioaktiven Stoffen durch. Ar–
beitsplätze gibt es in Arztpra–
xen, Krankenhäusern und For–
schungsinstituten. Auch in
Einrichtungen der Tiermedizin
arbeiten MTA.