S
chülerköpfe sind keine
vollautomatischen Lern–
maschinen.
Mitunter
kommt es im Oberstüb–
chen zur Funkstille. Oft will
und will es einfach nicht wei–
tergehen mit dem Lernen und
Studieren. "Das verstehe ich
nicht!" - "Da bin ich in der
Schule nicht mitgekommen."
Alle Eitern kennen dieses
Klagelied. Ein helfender Hin–
weis, ein Tip, ein -guter Rat, ·
ein klärendes Wort, und
schon wäre die Sendepause
beendet. Was tun, damit der
kleine Stolperstein nicht zum
großen Lernstillstand führt? ln
der Schule hilft der Lehrer.
Aber zu Hause bei den Haus–
aufgaben?
Viele Eitern setzen in sol–
cher Not auf Nachhilfestun–
den. Privatlehrer sind zwar oft
rettende Engel, aber auf die
Dauer kostspielig. Nicht jeder
kann sich diesen Lern-Luxus
leisten. Zum Glück lassen
sich die Probleme aber auch
anders lösen, und zwar viel
billiger. Der preiswerte Ret–
tungsanker heißt Lernpro–
gramm.
Nachhilfe durch Selbsthil–
fe, das ist die Grundidee die–
ser kleinen Bücher. Eine aus–
getüftelte Schritt-für-Schritt–
Technik führt den Schüler
durch den Lernstoff erklärt
Schwierigkeiten, hilft über
Verständnislücken hinweg.
Lernprogramme zerlegen
den Stoff - gleichgültig ob
Wurzelziehen oder Wärme–
lehre - in kleinste Wissens–
portionen. Wie ein Bergstei–
ger arbeitet sich der Schüler
Stufe für Stufe selbständig
zum Gipfel voran (vgl. Bei–
spieleS. 16 u. 19).
Was unterscheidet Lernpro–
gramme von normalen Schul–
büchern? Ziemlich viel. Das
herkömmliche Lehrbuch trägt
den Stoff kapitelweise zu–
sammenhängend vor, liest
sich wie ein Referat, eine Art
Vortrag. Arbeitsaufgaben gibt
es meist erst am Schluß größe–
rer Abschnitte und nur gele–
gentlich gibt es auch Muster–
lösungen. Ganz anders das
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Lernprogramm. Es trägt nicht
nur vor, referiert nicht nur,
sondern redet mit dem Schü–
ler wie ein Lehrer. Der Mono–
log wird also zum Dialog.
Mit Frage und Antwort zer–
schneiden
Lernprogramme
die schwierigsten Wissensge–
biete in mundgerechte kleine
Happen. Sie servieren den
Stoff in einer Art "Salami-Tak–
tik", erklären Scheibchen für
Scheibchen. Dabei ptüfen sie
laufend, ob der junge Leser
gut mitgekommen ist und
wirklich auch alles verstan–
den hat.
Jede Seite eines Programms
enthält meist nur einen einzi–
gen Lernschritt. Der Schüler
bekommt zuerst eine grundle–
gende Information aus dem
betreffenden Wissensgebiet.
Daran schließt sich eine Auf–
gabe an, die er schriftlich in
einem eigenen Heft bearbei–
tet. Ist er mit ihr fertig, blättert
er um zur folgenden Seite des
Programms, wo er die Lösung
der Aufgabe findet.
War seine Antwort richtig,
geht er weiter zum nächsten
Lernschritt mit einerneuen In–
formation und zugehörigen
Aufgaben . War sein Ergebnis
aber falsch, erhält der Schüler
eine Erklärung, wo und war–
um er sich geirrt hat.
Das schlaue Büchlein weiß
oft schon im voraus, in wel–
che Fehler die Schüler gerne
hineinstolpern. Woher es das
weiß?- Nun, Lernprogramme
entstehen aus der Unterrichts–
praxis. Sie werden von erfah–
renen Pädagogen geschrieben
und in Dutzenden von Versu–
chen durchgespielt, ehe sie
als Buch auf den Markt
kommen.
Lernprogramme sind ein
junges Hilfsmittel der Pädago–
gik. Die ersten erschienen bei
uns Mitte der 60er Jahre.
1970 waren schon 30 Titel zu
kaufen._Heute sind es Hun–
derte. Die Themenpalette
reicht vom Lehrstoff der
Grundschule bis zu dem der
Abiturienten, von Zins- und
Prozentrechnungen bis zu
Einsteins Relativitätstheorie.
Allerdings: Das Angebot ist
ungleich verteilt. Für manche
Fächer gibt es nur wenig Pro–
gramme. ln allen Spielarten
vertreten ist dagegen die Ma–
thematik. Natürlich gibt es
Lernprogramme nicht nur für
den Lehrstoff der allgemein–
bildenden Schulen. Längst ar–
beiten auch Berufsschüler mit
ihnen, z. B. in der Metall- und
Elektrotechnik.
Es gibt sogenannte "linea–
re" Programme, die nur von
einem Lernschritt zum näch-
- sten voranschreiten. Aber an–
dere lassen es dabei nicht be–
wenden.
Sie
enthalten
Sprung-, Wiederholungs- und
Verzweigungsstellen, so daß
die Hilfe noch besser nach
Maß geschneidert ist. Der
Schlaumeier schafft über
Sprungstellen die Strecke mit
Siebenmeilenstiefeln (
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Deine
Antwort war richtig! Blättere
zwei Seiten weiter!"). Der
langsame Arbeiter wird aufge–
fordert, die Lernschritte, die
er noch nicht kapiert hat, zu
wiederholen ("Deine Antwort
war leider falsch. Blättere zu–
rück ... "). Wie eine Verzwei–
gungsstelle in einem Lernpro–
gramm aussieht, zeigt die Ab–
bildung Seite 16 unten.
Lernprogramme
können
den Lehrer und einen lebendi–
gen Unterricht nicht ersetzen.
Wohl aber können sie ihn be–
reichern und ergänzen. An
vielen Orten arbeiten darum
Lehrer auch in den Klassen
mit diesem modernen Hilfs–
mittel. Die in Bayern zugelas–
senen Lernprogramme dürfen
wie übliche Schulbücher lern–
mittelfrei von den Schulen an–
geschafft werden. Das Ver–
zeichnis auf den folgenden
Seiten informiert über dieses
Angebot.
Zu Hause im Studierzim-·
mer spielen die Lernprogram–
me die Rolle des exklusiven
Privatlehrers. Es ist ziemlich
viel, was ein Schüler damit er–
reichen kann:
1.
Er wiederholt das Vergesse–
ne und frischt sein Gedächtnis
auf.
Weiter auf Seite 16
Funkstille im Ober–
stübchen? Dagegen
gibt es bewährte
Helfer: Die Lernpro–
gramme.
Jedermann kann -da–
mit sein Wissen auf–
frischen, Versäum–
tes nachholen,
Lücken schließen–
ganz allein!
Denn Lernprogram–
me zerlegen den
Stoff in lauter kleine
Lernschritte.
Diese Bücher sind
gut und nicht teuer.
Darum stellt sie
S
&
W hier vor. Samt
Titelverzeichnis.