Ihre
Hiinde helfen
heilen
Fortsetzung von Seite 10
vatschulen, gibt es für die
Schüler einen Zuschuß von
467 DM pro Halbjahr.
Daneben können junge
Leute in den Berufsfachschu–
len des Gesundheitswesens
noch aus anderen staatlichen
Geldquellen schöpfen. Da ist
zunächst die Schülerbegab–
tenförderung. Sie erhält, wer
mit besonders guten Leistun–
gen aufwarten kann .. Außer–
dem kommt auch BAföG in
Betracht, und zwar für solche
Schüler, die auswärts wohnen
müssen, weil ihnen die tägli–
che Fahrt zur Schule und zu–
rück nicht zugemutet werden
kann. Auskunft in diesen Fra–
gen geben die Ämter fü r Aus–
bildungsförderung. Man fin–
det sie in jedem Landratsamt
und in allen kreisfreien
Städten.
Wer überlegt, ob er Zeit
und Geld in eine Ausbildung
stecken soll, der fragt mit
Recht nach seiner späteren
Anstellungschance. Ihm sei
gesagt: Die Aussichten eines
Absolventen der hier vorge–
stellten
Berufsfachschulen
sind gut. Das Schaubild Seite
11 unten zeigt die Lage am
Arbeitsmarkt Ende 1985. Man
sieht deutlich, daß den gro–
ßen Blöcken der Beschäftig–
ten nur eine verhältnismäßig
kleine Schar von Arbeitslosen
gegenübersteht. Unter dem
Durchschnitt liegt ihr Anteil
bei den Schwestern und den
Pflegern .
Größere Schwierigkeiten,
einen Arbeitsplatz zu finden,
gibt es in der Krankenpflege–
hilfe und in den Assistenzbe–
rufen . Doch wer gute Ergeb–
nisse in der Abschlußprüfung
erzielt und räumlich mobil ist,
darf sich berechtigte Hoffnun–
gen auf einen Arbeitsplatz
machen .
Im Gegensatz zu anderen
Berufsfeldern ist im Gesund–
heitswesen nämlich auch
künftig mit einer Zunahme
der Beschäftigten zu rechnen .
Sie finden nicht nur in Kran–
kenhäusern und Kuranstalten
Arbeit, sondern auch in Hei–
men für ältere und behinderte
12
Menschen. Daneben suchen
Rehabi Iitations-Zentren, gro–
ße Arztpraxen und Gesund–
heitsämter Absolventen der
Berufsfachschulen.
Die meisten von ihnen sind
heute als Angestellte beschäf–
tigt und werden nach festen
Tarifsätzen bezahlt. So liegt
etwa das Bruttoeinkommen
einer ledigen Krankenschwe–
ster in den ersten Dienstjah–
ren bei rund 1700 DM. Dazu
kommt noch ein Ortszuschlag
von 600 DM.
Daß der Dienst am Kranken
bei unseren jungen Leuten
hoch im Kurs steht, zeigt die
große Zahl, die sich alljähr–
lich um die Aufnahme in eine
Berufsfachschule des Gesund–
heitswesens bewirbt. Dort
einen Platz zu bekommen, ist
nichtimmer leicht. Meist mel–
den sich wesentlich mehr In–
teressenten an, als Schüler
aufgenommen werden kön–
nen. Daß ein gutes Zeugnis
der zuletzt besuchten Schule
die Aufnahmechancen er–
höht, versteht sich von selbst.
An manchen Schulen muß
man sich übrigens schon ein
Jahr vor dem Eintritt anmel–
den . Darum empfiehlt es sich,
möglichst frühzeitig mit der
Schulleitung Kontakt aufzu–
nehmen .
Hilfe für Kranke und Behin–
dertewar bisher eine Domäne
der Frauen. jetzt aber beginnt
sich eine leichte Trendwende
abzuzeichnen. So ist heute
schon jeder achte Schüler an
den bayerischen Berufsfach–
schulen des Gesundheitswe–
sens männlich. -
Wer noch mehr über die
verschiedenen Zweige der
hier vorgestellten Berufsfach–
schulen wissen will , dem
schickt SCHULE
&
WIR gerne
eine eigene Broschüre dar–
über zu. Sie enthält das kom–
plette
Anschriftenverzeichni~
aller Lehranstalten, so daß
man sich auch unmittelbar
bei den Schulleitungen bera–
ten lassen und Auskun ft holen
kann. Schreiben Sie eine Post–
karte an die Redaktion in
8000 München 2, Salvator–
straße 2.
e
Logopädie bedeutet Sprach–
heilkunde. Die Fachkräfte auf
diesem Gebiet helfen Kindern
und Erwachsenen bei Stimm–
störungen und Sprechschwie–
rigkeiten. Dabei stehen sie in
engem Kontakt mit den behan–
delnden Ärzten. Logopäden
müssen zunächst herausfin-
. den , warum der Patient stot–
tert, stammelt oder poltert.
Die Therapie vollzieht sich
dann in mühevoller Kleinar–
beit. Rhythmische Bewegun-
Die Bezeichnung Orthoptist
kommt aus dem Griechischen
und sagt, daß es bei diesem
Beruf um das richtige Sehen
geht. in Kliniken und großen
Praxen helfen Orthoptisten
dem Augenarzt, Sehfehler zu
beheben oder zu korrigieren.
Je früher eine solche Behand–
lung einsetzt, um so größer ist
die Aussicht auf Heilung. Des–
halb gehören vor allem Kinder
zum Patientenkreis. Für Dia-
Die Ausbildung erhält
man an den
Berufsfachschulen
für Logopäden
Solche Einrichtungen
gibt es in Erlangen und
München. Jede der bei–
den Lehranstalten
nimmt jährlich 15 Schü–
lerinnen und Schüler auf.
Dauerd'er
Ausbildung:
drei Jahre
Voraussetzungen:
1.
vollendetes
18. Lebensjahr
2. mittlere Reife oder
Hauptschulabschluß
plus Berufsausbil- ·
dung
gen und Spiele gehören
ebenso dazu wie Atemübun–
gen und Wortschatztrainin
Schritt für Schritt werden d
durch nervöse Hemmungen
abgebaut und der Redefluß er–
leichtert. Bei der Behandlung
sprachgestörter Kinder· ist
auch die Zusammenarbeit mit
den Eitern wich_!ig . Logopä–
den arbeiten bei Arzten, in Kli–
niken, Sprachheilschulen oder
in eigener Praxis.
Die Ausbildung erhält
man an den
Berufsfachschulen
für Orthoptisten
Es gibt sie in Erlangen
und München. Nur je
vier Bewerber werden
pro Jahrgang aufge–
nommen.
Voraussetzungen:
1.
vollendetes
18. Lebensjahr
2. mittlere Reife
3. drei Monate Prakti–
kum in einem Kinder–
garten oder Kinderc
kranken haus
Dauerder
Ausbildung:
Zwei Jahre Schulzeit,
anschließend sechs
Monate Praktikum.
gnose und Therapie gibt es
zahlreiche Instrumente. Die
Arbeit mit ihnen setzt techni–
sches Wissen und Können vor–
aus. Beim Umgang mit den
· meist
jungen
P<;~tienten
braucht man dane.ben noch
viel Geduld und persönliche
Anteilnahme.