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16

lllJSißJNI~'I,

Viele Eltern habeA Schulprobleme.

Auto–

matisch

voran

Im letzten

Jahreszeugnis,

das meine Toch–

ter von der Be–

rufsschule er–

hielt, hat mich

etwas sehr be–

fremdet. Obwohl

Carola vorrük–

ken durfte,

stand dort, daß

sie das Klassen–

ziel nicht er–

reicht hat. Die–

ser Satz hinter–

ließ einen denk–

bar schlechten

Eindruck bei ih–

rem lehrherrn.

Hätte die Schule

auf eine solche

negative Bemer–

kung nicht ver–

zichten können?

Edith W. - M.

Sie hätte sogar darauf ver–

zichten müssen. An Be–

rufsschulen rücken näm–

lich alle Schüler stets in

die nächsthöhere Jahr–

gangsstute vor.

Es

gibt hier

keine Sitzenbleiber. Des–

halb sehen die amtlichen

Formulare für Jahreszeug–

nisse auch keinen Eintrag

darüber vor, ob das Klas–

senziel erreicht worden ist

oder nicht. Wird dennoch

eine solche Bemerkung

aufgenommen, muß das

Zeugnis berichtigt ·wer–

den. Welche Leistungen

ein Berufsschüler wäh–

rend des Jahres erbracht

hat oder vermissen ließ,

ist an seinen Noten in den

einzelnen Fächern abzu–

lesen.

Gräßliche

Dinger

Seit ein paar

Monaten kann an

unserer Schule

ein Problem nicht

gelöst werden.

Es geht um drei

Video-Spielauto- .

maten, die der

gegenüberliegende

Supermarkt in

seiner Eingangs–

halle aufgestellt

hat. Eine rapide

ansteigende Zahl

von Schülern un–

ter

16

Jahren

verpulvert dort

in Freistunden

oder während der

Mittagspause - ihr

Taschengeld. Da

die negativen

Auswirkungen die–

ser Automaten–

spiele allgemein

bekannt sind,

wollte unser

Schülerausschuß

hier etwas tun.

Aber weder der

Schulleiter noch

der Bürgermeister

oder der Eltern–

beirat, die wir

alle einschal–

teten, konnten

auch nur das ge–

ringste ausrich–

ten. Sind wir

wirklich machtlos

gegen diese gräß–

lichen Dinger?

Julia K. - R.

Die jüngste Änderung-des

Jugendschutzgesetzes hat

die Lage zu Euren Gun–

sten gewendet. Demnach

darf der Ladeninhaber den

unter 16jährigen die ent–

geltliche Benützung sol–

cher Geräte nicht mehr

gestatten. Ab 1. Oktober

1985 müssen die Automa–

ten überhaupt verschwin–

den aus unbeaufsichtigten

Zugängen,

Vorräumen

S

&

W möchte helfen.

Mit amtlichen lnformationeA

oder Fluren von Ladenge–

schäften, Gaststätten und

anderen Gewerbebetrie–

ben. Das gleiche gilt für

öffentliche Verkehrsflä–

chen, also z. B. Gehstei–

ge, Einfahrten, Geschäfts–

passagen usw. Bei Verstö–

ßen gegen diese neuen

Bestimmungen

drohen

Geldbußen bis zu 30 000

DM. Wenn der Ärger also

nicht aufhört, solltet Ihr

das zuständige Jugendamt

um Abhilfe bitten.

...............

Indizien

Bei der letzten

Stegreifaufgabe

in Chemie kam

ich mit einer

Aufgabe nicht

zurecht. Es ge–

lang mir aber,

unbemerkt vom

Blatt meines

Vordermannes

die Lösung ab–

zuschreiben.

Leider war sie

falsch, wie sich

später heraus–

stellte. Obwohl

ich alle anderen

Aufgaben richtig

und selbständig

bearbeitet hatte,

erhielt ich auf

die ganze Arbeit

eine Sechs. Mein

Lehrer hielt es

nämlich für er-

wiesen, daß ich

gespickt haben

mußte. Sonst

wäre der Fehler

meines Vorder–

manns ja nicht

wortwörtlich

auf meinem Blatt

gestanden, meint

er. Aber darf

die ungenügende

Zensur allein

auf ein solches

nachträglich

gefundenes In–

diz gestützt

werden?

P. Langhals - W.

ja, sie darf. Mit Note

Sechs müssen nämlich

nicht nur Schüler rech–

nen, die auf frischer Tat

beim Spicken ertappt wer–

den. Das gleiche gilt

auch, wenn das Täu–

schungsmanöver erst im

nachhinein bei der Kor–

rektur aufkommt. Verwal–

tungsgerichte haben ent–

schieden, daß klare Indi–

zien ausreichen, um

einen Unterschleif anzu–

nehmen und entspre–

chend zu ahnden.

...............

Rand–

problem

Kürzlich kam

unsere sieben–

jährige Claudia

mit einer be–

sonderen Haus–

aufgabe heim.

Nicht sie, son–

dern wir Eltern

sollten zehn

DIN-A4-Blätter

nach einem ge–

nau vorgeschrie–

benen Muster um–

randen. Ich sah

nicht ein, daß

wir solche Auf–

träge erledigen

müssen, und sag–

te das auch der

Klassenleiter in.

Sie belehrte

mich aber, daß

sie so etwas von

den Eltern ver–

langen könne.

Dies gehöre

schließlich zu

einer guten Zu–

sammenarbeit zwi–

schen den Erzie–

hungspartnern.

Was sagen Sie

dazu?

Hugo N. - 0.

Nichts gegen eine gute

Zusammenarbeit,

aber

Mutter und Vater dürfen

nicht als Hilfslehrer oder

Erfüllungsgehilfen

der

Schule eingespannt wer–

den. Hausaufgaben sind

deshalb so auszuwählen

und zu bemessen, daß sie

ein Schüler selbständig

bewältigen kann. Das

Mitwirken der Eitern sollte

über kleine Hilfestellun–

gen und Kontrollen nicht

hinausgehen. Zu einem

bestimmten Tun wie

Randlinien um DIN-A4-

Biätter ziehen, können sie

nicht verpflichtet werden.

Dies stünde auch mit dem

Bildungs- und Erziehungs–

auftrag der Schule nicht

im Einklang. Schließlich

sollen die Schüler lernen,

selbständig ihre Aufgaben

zu erledigen. Ein nicht

ganz exakter Rand aus

Kinderhand ist deshalb

besser als ein gerader vom

Vater.

...............

Schreiben Sie an:

Redaktion

SCHULE

&

WIR"

Salvatorstr. 2

8000 München 2

Jede Anfrage

mit vollständi–

ger Absender–

angabe wird

beantwortet.

S

&

W behan–

delt Ihre Zu–

schrift ver–

traulich. Bei

der Veröffent–

lichung wer–

den Name

und Adresse geändert.