estehen wir es
nur gleich ein:
Hausaufgaben
sind kein Ho–
niglecken. Das
Einmaleins, die
Vokabeln einer Fremdsprache,
Rechtschreib- und Grammatik–
regeln wollen heute so wenig
gern in Schülerköpfe wie da–
mals, als der Großvater die
Großmutter nahm.
Wenn draußen die Freunde
warten, schönes Wetter, Spiel
und Spaß ins Freie locken, sind
Schularbeiten eine saure Kost.
Nicht nur den Kindern liegt sie
schwer im Magen. Kummer mit
den Hausaufgaben meldete bei
einer Befragung schon vor zehn
Jahren auch jedes dritte Eitern–
haus. Kaum anzunehmen, daß
sich seither allzuviel geändert
hätte.
Auch an öffentlicher Kritik ist .
kein Mangel. Immer wieder
hört man die Vorwürfe: Eine
Leistungssteigerung sei durch
Hausaufgaben nicht festzustel–
len, der Zeitaufwand sei viel zu
groß, die Erholung der Kinder
komme · zu kurz. Nichts als
sinnlose Handgelenksübungen
und "Hausfriedensbruch" sei
die Schülerarbeit nach der
Schule. Also nieder mit den
Hausaufgaben?
Wer sich bei den Betroffenen
selbst umhört, der findet mit
dieser Forderung erstaunlich
wenig Anklang. Obwohl die
nachmittägliche Kopfarbeit am
Küchentisch oft Kummer macht
und viele Eitern ihr Kreuz damit
haben - die Abschaffung der
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Hausaufgabe wünschen sie
dennoch nicht.
Das zeigte schon vor Jahren
eine Untersuchung der Univer–
sität Mannheim. 97 Prozent der
befragten Väter und Mütter
hielten damals die Hausaufga–
ben entweder für sehr nützlich
oder doch für nützlich. Trotz
allem Ärger also ein überwälti–
gendes "ja". Andere Untersu–
chungen bestätigen den Be–
fund. Zwar wurden nicht im-
mer gleich hohe Werte gemes–
sen. Aber 60 Prozent Zustim–
mung fanden die Hausaufga–
ben fast überall.
Besonders erstaunl ich: Auch
das Urteil der Schüler deckt
sich mit diesen Meßwerten. Als
anfangs der 80er Jahre das
Münchner Staatsinstitut für
Schulpädagogik Gespräche mit
530 Gymnasiasten aus 20 Klas–
sen führte, kam heraus: Fast al–
le halten Hausaufgaben für not-
wendig. Die Mehrzahl stimmte
sogar dem Satz zu : "Wir wür–
den ohne Hausaufgaben nichts
lernen. "
Nicht nur Schüler und Eitern,
im Grunde will niemand die
Hausaufgaben gänzlich zum
pädagogischen Alteisen wer–
fen . Auch die Kritiker bekämp–
fen meist nur Auswüchse oder
den Leerlauf, der leider manch–
mal damit verbunden ist. Fol–
gende Vorzüge der Hausaufga-