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Alle Hände voll zu tun haben die jungen Redakteure, bis ihr Blatt

fertig gedruckt und an Mitschüler, Ellern und Bürger verteilt ist.

EISE

MIT

GEWICHT

Angeregt von einem rührigen

Rektor, getextet von Volks–

schülern und auf der

Spiritus-Rotation gedruckt

-

die Schülerzeitung "Ameise"

wurde zum Lokalblatt

des Schulverbandes

Wellheim-Konstein.

S

chülerzeitungen gibt's wie

Sand am Meer; gute und

weniger gute, böse und

zahme, originelle und lang–

weilige. Die

Ameise

von

Weilheim im südlichen Land–

kreis Eichstätt aber gehört in

eine Sonderklasse: Sie ist

kein Kampfblatt, das Miß–

stände geißelt, Konflikt pre–

digt, Schuldige brandmarkt.

Sie ist ein Blatt, das nicht nur

kritisiert, sondern auch an–

erkennt, das nicht nur for–

dert, sondern auch dankt,

das nicht nur unterhält, son–

dern mit bescheidenen Mit–

teln auch bilden möchte.

Rektor

Gschwilm,

der

Schulleiter, gab die erste An–

regung, zeigte den Kindern,

wie man Zeitung macht.

Seit sechs Jahren gibt es dar–

um im Schulverband Well–

heim-Konstein, was es sonst .

an Volksschulen noch viel zu

wenig gibt, nämlich eine von

11- bis 15jährigen entworfe–

ne, geschriebene, hergestellte

und verbreitete Zeitung. Ihr

gelang etwas ganz Seltenes,

worauf sogar Profi-Schreiber

stolz sein könnten: Wohl

und Wehe einer Schule den

Bürgern ans Herz zu legen.

Geboren wurde das Blatt

1973, und zwar aus der Not.

Damals fehlte es nämlich der

Verbandsschule

Wellheim–

Konstein an Einrichtungsge-

genständen - von einer Zim–

merverdunkelung über ein

Tonbandgerät, Kleiderhaken,

Physik-Experimentierkästen

bis hin zu Werkzeug und

Sportgerät. Die erste Num–

mer der damals noch namen–

losen

Volksschülerzeitung

enthielt eine lange Wunscb–

liste für Geräte und Mate1

~

Der Lumpenball ließ

sich nicht Jumpen

Der Spendenaufruf traf of–

fene Ohren. Die Bürger von

Wellheim, Konstein und Bie–

senhard, von Gammersfeld

und Hard schlüpften in die

Spendierhosen. Aber Geld

kam auch vom Feuerwehr–

ball und vom Lumpenball,

von den Glashüttenwerken in

Konstein, von Banken und

Sparkassen in Eichstätt oder

Mörnsheim, von der Shell AG

lngolstadt, von Brauereien

und Baufirmen, von Limona–

denfabriken und Geschäften

aus Neuburg, Treuchtlingen,

Rennertshofen, Augsburg und

Dollnstein. Insgesamt fast

5000 Mark!

Von dem Spendengeld

konnte endlich die heißer–

sehnte Nähmaschine für den

Handarbeitsunterricht, dazu

ein Werkzeugschrank, eine

Regalwand, Tageslichtprojek–

toren und Sportgeräte ange–

schafft werden. Der Hilferuf