Wer an der Fachhochschule
Technik oder Wirtschaft studiert,
steuert einen Beruf mit Zukunft an.
Lesen Sie hier den zweiten Teil
des S&W-R·eports über Studien–
gänge zum graduierten Ingenieur.
AUSBILDUNG,
DIESIOI
W
enn sich junge Leute
nach dem Abitur oder
der Fachoberschule
für ein technisches
oder wirtschaftliches Studium
an der Fachhochschule ent–
scheiden, dann treffen sie da–
mit keine schlechte Wahl;
denn als graduierte Ingenieu–
re, Informatiker, Mathemati–
ker,
Wirtschaftsingenieure
und Betriebswirte haben sie
später kaum Not bei der Stel–
lensuche. Darum begann
S & W schon in der letzten
Ausgabe, diese Studiengänge
einzeln vorzustellen, und
setzt den Bericht hier fort.
Wer an der Fachhochschule
den Weg zum graduierten In–
genieur geht, braucht aber
nicht bis zur Stellensuche zu
warten, um die Vorteile sei–
ner Entscheidung zu erleben.
Der Schritt von der Schule
an die Fachhochschule ist
kein Start in ein verwirren–
des, u'nübersichtliches Neu–
land. Die Gefahr zeitrauben–
der Umwege, falscher Pla–
nung und Wahl der Lehrver–
anstaltungen ist hier denkbar
klein. Der Student der Fach–
hochschule wird nämlich von
der ersten Stunde an einer
eigenen Studiengruppe zuge–
teilt, die fast so etwas wie
eine zweite Heimat für ihn
darstellt.
Diese Studiengruppe, die
sich gemeinsam voranarbei –
tet, umfaßt in der Regel zwi–
schen
21
und
40
Mitglieder,
in Fächern m it großem An–
drang ausnahmsweise auch
einmal
50
bis
60
Studenten.
16
LT
Zur
besseren
Betreuung
durch die Professoren wird
die Studiengruppe für Übun–
gen und Seminare nochmals
in kleinere Arbeitsgruppen
unterteilt. So ist der Student
an der Fachhochschule kein
verlorener Einzelgänger in
einer riesigen Masse, sondern
hat seinen festen Platz in ei–
ner überschaubaren Gemein–
schaft.
Die Fachhochschule über–
läßt es auch nicht dem Spür–
sinn des Erstsemesters, ob
und wie er sich die passen–
den Vorlesungen und Übun–
gen aus dem umfangreichen
Angebot selbst zusammen–
sucht. Vielmehr ist für jede
Studiengruppe eine verbind–
liche Auswahl vorgeschrieben.
Auf der Grundlage langjäh–
riger Erfahrungen legen amt–
liche Lehrpläne genau fest,
was die Professoren wann zu
lehren haben und was die
Studenten entsprechend ler–
nen sollen.
übersichtlich gegliedert ist
auch der Aufbau des Stu–
diums. Drei Abschnitte von
jeweils zwei Semestern füh–
ren den Studenten Stufe um
Stufe von den allgemeinen
wissenschaftlichen Grundla–
gen seines Fachs voran zu
immer stärkerer Spezialisie–
rung. Nach dem ersten und
nach dem zweiten Studienab–
schnitt wird in den meisten
Fachrichtungen eines der bei –
den • Praxissemester einge–
schoben. Jetzt sammelt der
Student Erfahrungen vor Ort
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Informatiker
Die Computer dringen in immer neue Bereiche
vor. Sie machen den "Informatiker (grad.)" zu einem begehrten
Fachmann, der weiß, wie man elektronische Rechenanlagen
nutzbringend einsetzt. Den Studiengang gibt es an den Fach–
hochschulen München, Regensburg und Würzburg.
Emil Lipp (Bild), 27, war zuerst gelernter Elektromechaniker.
Dann wechselte er das Arbeitsgebiet und studierte an der
Fachhochschule Informatik. Heute berät er für ein Computer–
Großunternehmen die Kunden und bearbeitet ihre Aufträge.
Elektro-Ingenieur
Das Arbeitsgebiet ist riesig, das Angebot
an freien Stellen nicht weniger groß: Den "Ingenieur (grad.)
für Elektrotechnik" trifft man in der Industrie, bei Bahn und Post.
Ulrike Sroka (Bild),
26,
betreut für eine große Firma die Strom–
erzeuger in Mittelfranken. Sie war zuerst Elektroassistentin,
besuchte dann die Fachoberschule und holte sich schließlich '
an der Fachhochschule Nürnberg den IngenieurtiteL Auch in
Augsburg, Coburg, München, Regensburg, Würzburg und an
der Hochschule der Bundeswehr gibt es diesen Studiengang.
Verfahrensingenieur
Auf seinem Arbeitsgebiet durch–
dringen sich Maschinenbau und Chemie; denn der " Ingenieur
(grad.) für Verfahr.enstechnik" hat die Aufgabe, Prozesse wie
Mischen, Trennen, Lösen, Verdampfen, Absorbieren und
Kristallisieren von chemischen Substanzen oder Rohstoffen bei
der industriellen Produktion zu organisieren und zu überwa–
chen. Das Angebot freier Stellen entspricht voll der Nachfrage.
Richard Kaiser (Bild),
25,
studierte in Nürnberg. Heute ent–
wickelt er Anlagen für den Einsatz von Gasen in der Industrie.