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AUGEN–

MERK

AUFGUTE

SICHT

Sehstörungen sind nicht

selten die Ursache für

Schulprobl.eme. Darum

sollten Eltern die Sehkraft

ihrer Kinder ernst nehmen.

Ob in der Schule oder

später im Beruf- gutes

Sehen ist heute wichtiger

denn je.

S

usannes Start ins Schul–

leben war vielverspre–

chend, aber schon in der

2. Klasse verläßt sie der Er–

folg. Ihre Mutter weiß dafür

keine Erklärung. Doch die

Lehrerin hat einen Verdacht:

Ihr fällt auf, daß Susanne

häufig blinzelt, daß sie "mit

der Nase" liest, daß sie im

Heft Fehler an Fehler reiht

beim Abschreiben von der

Tafel.

Eine augenärztliche Unter–

suchung bestätigt die Vermu–

tung der Lehrerin: Susanne

ist kurzsichtig. Sie sieht nur

in der Nähe deutlich. Je wei–

ter ein Gegenstand entfernt

ist, desto verschwommener

nimmt sie ihn wahr. "Kind,

warum hast du denn das

nicht gesagt?" fragt Susannes

Mutter. Aber die Kleine zuckt

hilflos mit den Achseln.

Tatsächlich sind Kinder oft

noch nicht imstande, bei sich

selbst eine Sehschwäche fest–

zustellen. Darum sollten El–

tern hier sehr wachsam sein

und bei Verdacht sofort den

Arzt einschalten. Er ver–

schrieb auch Susanne eine

Brille. Das Gestell durfte sie

sich beim Optiker selber aus–

suchen. Die Klassenkamera–

den fanden, daß ihr die neue

Noch zu klein für die Schule, aber im richtigen Alter für die "Sehschule":

eine Vierjährige in der Obhut einer Orthoptistin. Bei Sehstörungen hängt viel

davon ab, daß man sie frühzeitig erkennt und behandelt.

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Brille gut steht und die Lei–

stungen wurden bald besser.

Die regelmäßige Kontroll–

untersuchung beim Augen–

arzt wird für Susanne zur Ge–

wohnheit werden. Denn eine

einmal verordnete Brille ist

keine Anschaffung fürs ganze

Leben. Solange Kinder im

Wachstum sind, verändern

sich auch die Augen. Darum

müssen immer wieder neue

Gläser verschrieben werden.

Kurzsichtigkeit ist zwar ein

überaus häufiger, .aber längst

nicht der einzige Sehfeh–

ler, der bei Kindern vor–

kommt. Das umgekehrte Lei–

den ist die Weitsichtigkeit.

Hier sieht das Auge in der

Ferne scharf, aber in der

Nähe undeutlich. Ein Kennzei

chen, auf das Eltern achten ,

sollten: Weitsichtige Kinder

schreiben oft über oder un–

ter die Zeilen. Auch hier

schafft die Brille Abhilfe. Al–

lerdings: Weder Kurz- noch

Weitsichtigkeit sind heilbar.

Man kann sie korrigieren,

aber nicht beseitigen.

Ganz anders liegen die

Dinge, wenn ein Kind schielt

oder auf einem

Auge

schwachsichtig ist. Solche

Sehstörungen sind für den

Augenarzt SOS-Fälle. Denn

sie sind nur im frühen Kin–

desalter heilbar. Zu einem

Wettlauf mit der Zeit wurde

die Behandlung des fünfjäh–

rigen Martin. Der Bub schielte

seit seiner Geburt mit einem

Auge. Seine Eltern störte

zwar der "Schönheitsfehler",

aber sie hatten gehört, da

sich so etwas "mit der Zeit

:J

auswächst" . Erst als Martin

von anderen Kindern gehän–

selt wird, findet seine Mutter

doch endlich den Weg zum

Augenarzt.

" Allerhöchste

Zeit! Sie hätten das Kind

schon vor Jahren bringen sol–

len! " erfährt sie.

Dann klärt der Arzt die

Mutter auf: Ein schielendes

Auge ist nicht von Geburt an

sehschwach, wird es aber un–

weigerlich. Denn durch seine

falsche Stellung betei Iigt es

sich nicht am Sehvorgang.

Das gesunde Auge über–

nimmt nach und nach die

ganze "Arbeit" des Sehens,

das schielende verkümmert.

Wie schnell es mit der Seh–

kraft bergab geht, zeigen

zahllose Beispiele. Bei ei nem -

Kind, das von Geburt an

schielt, beträgt die Sehlei–

stung des entstellten Auges

nach drei Jahren nur noch 10

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