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Einsichten und Perspektiven 3 | 15

Die 44 Kilometer lange Berliner Mauer, die von 1961 bis

zum 9. November 1989 die Stadt teilte, war der Schlussstein

der Teilungsgrenze in Deutschland. Heute ist sie bis auf

wenige erhaltene Abschnitte und Gedenkhinweise aus dem

Stadtbild Berlins verschwunden. Ganz anders sieht es im

Gedächtnis vieler Menschen aus. Virtuell blieb die Mauer

auch außerhalb Deutschlands das Monument des Kalten

Krieges. Die Trümmer dieser Grenzbefestigung, die in der

Gedenkstätte „Berliner Mauer“ noch stehen, sind heute für

Menschen aus aller Welt eine touristische Attraktion Ber-

lins. Die Ruinen werden besucht wie die antiken Trümmer

in Rom oder Athen. Die Berliner Mauer ist zum Symbol

für die gewaltsame Teilung Deutschlands, für den „Kalten

Krieg“ zwischen dem Westen und der Sowjetunion und

zum Erinnerungsort für ihre Toten geworden. Am Ende

ihrer Geschichte steht mit ihrer Öffnung durch die Berli-

ner 1989 ein glückliches Ereignis. Der Mauerfall wurde zur

Voraussetzung für die deutsche Wiedervereinigung.

Grenzen sind politisch von Staaten festgelegte Linien

zwischen unterschiedlichen Staaten. Die innerdeutschen

Nachkriegsgrenzen wurden nicht von den Deutschen

selbst festgelegt. Bereits vor Kriegsende hatten sich in Jalta

auf der Krim der englische Premierminister Churchill und

der amerikanische Präsident Roosevelt mit dem sowjeti-

schen Diktator Stalin auf die Einteilung der Besatzungszo-

nen geeinigt, in denen sie ihre Truppen stationieren woll-

ten, und sie entschieden die Abtrennung der Ostgebiete

des Deutschen Reiches.

Die Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen nach der Berliner Erklärung der Alliierten vom 5. Juni 1946

Abbildung: ullstein bild

Bild oben rechts: die Aufteilung der Stadt Berlin in alliierte Besatzungszonen