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2020
GYMNASIUM
Prozesse und Gremien
Teams auf der Ebene der Klasse
Die Zusammenarbeit auf der Ebene der Klasse dient in erster Linie den Belangen der Schülerinnen und
Schüler: Durch Absprache der in der Klasse unterrichtenden Lehrkräfte kann die Beratung etwa bei Leis-
tungsproblemen optimiert werden, auch Probleme des Sozialverhaltens in den Klassen sind leichter in den
Griff zu bekommen.
Darüber hinaus zeigen sich langfristig Synergieeffekte, wenn man etwa auf gemeinsam erarbeitete Pro-
jektmaterialien zurückgreifen kann.
Klassenkonferenz
Absprachen, die (fast) alle Fächer einer Klasse betreffen, lassen sich in der Regel nicht im Lehrerzimmer
oder „zwischen Tür und Angel“ treffen. Es bietet sich daher an, dass die Klassenkonferenz auch über die
ihr von Art. 53, Abs. 4 BayEUG und § 9, Abs. 1 GSO zugeschriebenen Aufgaben hinaus vom Schulleiter
oder Klassenleiter anlassbezogen einberufen wird. Dies ist beispielsweise dann besonders sinnvoll, wenn
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einzelne Klassen in Projekte zur Unterrichtsentwicklung eingebunden sind
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Veränderungen im Zuge der Personalentwicklung installiert werden sollen
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Absprachen im Zusammenhang mit der Organisationsentwicklung sich als notwendig erweisen
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In allen Fällen spielt der Klassenleiter bzw. die Klassenleiterin (Aufgabenbeschreibung in § 6 LDO) als
Koordinator bzw. Koordinatorin eine zentrale Rolle.
Klassenteams
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Die Schulleitung kann die Bildung von Klassenteams aktiv unterstützen, indem sie interessierte Lehr-
kräfte gezielt einsetzt. Eine nachhaltige Unterrichtsentwicklung entsteht allerdings nur, wenn die
Teams sich für Interessenten öffnen. Eine enge und kontinuierliche Zusammenarbeit in Klassenteams,
die sich bedarfsbezogen aus mehreren Lehrkräften der Klasse zusammensetzen, dient insbesondere
der Unterrichtsorganisation und Unterrichtsentwicklung: Die Ergebnisse der Zusammenarbeit werden
dokumentiert und erarbeitete Unterrichtskonzepte und Materialien stehen in einem Pool zur Verfü-
gung, sodass die Pionierarbeit der kooperierenden Kollegen Schule macht.
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Koordination großer Leistungsnachweise in unterschiedlichen Fächern:Wichtig ist dies etwa bei großen
mündlichen Leistungsnachweisen im Fach Deutsch (Ersetzung einer Schulaufgabe durch eine Debatte)
und in den modernen Fremdsprachen (mündliche Schulaufgabe), um eine sinnvolle Verteilung über
das Schuljahr hinweg zu erreichen.
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Fachübergreifende Absprachen zu Inhalten und Projekten: Kooperation entsteht hier in der Regel zwi-
schen Lehrkräften, die bereits das eine oder andere fächerübergreifende Projekt in Angriff genommen
haben und nachhaltiger kooperieren wollen. In thematisch und/oder methodisch verwandten Fächern
(Deutsch/ Fremdsprache, zwei Fremdsprachen, Deutsch/Geschichte, Geschichte/Erdkunde, Mathema-
tik/Physik, Ethik/Biologie etc.) gibt es in manchen Schulen eingespielte Lehrertandems. Sie signalisieren
bereits bei der Klasseneinteilung die geplante Zusammenarbeit.
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Zusammenarbeit bei Konflikten:Wenn Probleme in Klassen auftreten, ist eine Zusammenarbeit von
Lehrkräften besonders wichtig und wünschenswert, um effektive Maßnahmen ergreifen zu können.
Gemeinsame Zeitfenster im Stundenplan ermöglichen den Lehrkräften dabei Absprachen, ohne dass
der Zeitaufwand über Gebühr steigt.