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3. Verbindlicher Rahmen für Politische Bildung an den Schulen und Anknüpfungspunkte

für Schwerpunktsetzungen / fakultative Entwicklungsperspektiven

Gesamtkonzept für die Politische Bildung an bayerischen Schulen

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Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ermöglicht die lebensweltliche

Orientierung und bereitet die Schülerinnen und Schüler auf eine sichere Beurtei-

lung von und den konstruktiven Umgang mit aktuellen Herausforderungen vor.

Darüber hinaus zeigt die historische Perspektive den Lernenden, dass es den

Menschen immer wieder gelungen ist, sich Neues zu erschließen, Lösungsmo-

delle zu entwickeln und so die eigenen Handlungsräume zu gestalten. Um-

gekehrt vermittelt Geschichte zugleich die Einsicht, dass auch demokratische

Ordnungen scheitern können, wenn es ihnen an Akzeptanz und Unterstüt-

zung fehlt – dass Letztere also unabdingbar sind.

Des Weiteren ermutigen geschichtliche Beispiele von der Ebene der Weltge-

schichte bis hin zu Landes- und Lokalgeschichte dazu, aktuelle politische und

gesellschaftliche Herausforderungen anzunehmen, sie zu beurteilen und Ver-

änderungen zu gestalten.

Im

Geographieunterricht

erwerben die Heranwachsenden Kenntnisse und

Fähigkeiten, um an raumwirksamen Entscheidungsprozessen verantwortungs-

bewusst teilnehmen zu können. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich im

Unterricht mit politischen Strukturen in unterschiedlichen Staaten und Glie-

derungen auf verschiedenen Ebenen auseinander. Dabei lernen sie lokale,

regionale und globale Herausforderungen für Politik und Wirtschaft in ihrer

wechselseitigen Durchdringung zu erkennen, differenziert zu beurteilen und

mögliche Lösungswege abzuwägen.

Die Auseinandersetzung mit Problem- und Entscheidungssituationen in der

Rolle als Konsumentin und Konsument, Arbeitnehmerin und Arbeitnehmer,

Unternehmerin und Unternehmer sowie als Bürgerin und Bürger im Fach

Wirtschaftsgeographie (Wirtschaftsschule) stärkt das Urteilsvermögen und die

Handlungsbereitschaft der Jugendlichen in Hinblick auf ökonomische, ökolo-

gische und soziale Fragestellungen.

Im Fachunterricht des Fachs

Wirtschaft und Recht

(Realschule und Gymnasium)

bzw. im

Profilbereich Wirtschaft

(Berufsschulen, Berufsfachschulen, Fachaka-

demien, Fachschulen, Fachoberschulen, Berufsoberschulen) beschäftigen sich die

Schülerinnen und Schüler insbesondere mit der Sozialen Marktwirtschaft als Wirt-

schaftsordnung der Bundesrepublik Deutschland sowie deren Rechtsordnung als

ordnungspolitischem Rahmen im demokratischen Rechtsstaat. Die Schülerinnen

und Schüler begründen die Unentbehrlichkeit einer Rechtsordnung, indem sie

sich mit den Grundsätzen der Rechtsstaatlichkeit u.a. im Bereich des Zivil-, Straf-

und Öffentlichen Rechts auf verschiedenen Ebenen (z.B. Jugendschutz, Verbrau-

cherschutz, Solidarprinzip und Sozialversicherungssystem sowie die Grenzen von

dessen Belastbarkeit) auseinandersetzen. Die Lernenden entwickeln außerdem

Verständnis für die Verbindung einer marktwirtschaftlichen Grundausrichtung

mit dem Prinzip des sozialen Ausgleichs als Basis und Beurteilungsmaßstab für

wirtschafts-, sozial- und umweltpolitische Entscheidungen bzw. Maßnahmen. An

der Wirtschaftsschule erhalten die Heranwachsenden im Fach Betriebswirtschaft-

liche Steuerung und Kontrolle eine grundlegende betriebswirtschaftliche, volks-

wirtschaftliche und rechtliche Bildung für eine aktive Teilnahme an der politischen

Meinungs- und Willensbildung.

Akzeptanz der

demokratischen

Ordnung als

Voraussetzung für

ihren Bestand

Geographie und

Wirtschaftsgeo-

graphie: Vermitt-

lung wirtschafts-

politischer Aspekte

Auseinander-

setzung mit der

Wirtschafts- und

Rechtsordnung

der Bundesrepu-

blik Deutschland

im Fachunterricht

Wirtschaft und

Recht bzw. im

Profilbereich Wirt-

schaft