7 Leseförderung mit System – Wie geht’s?
#lesen.bayern – Fit im Fach durch Lesekompetenz
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7.3
Leseförderung als Teil des Mediencurriculums
„Unabdingbare Grundlage für das Verständnis und den gewinnbringenden
Umgang insbesondere mit neuen Medien ist eine gut ausgebildete klassische
Lesekompetenz […]“ (Kultusministerielle Bekanntmachung vom 24.10.2012,
S. 357)
Förderung der Lesekompetenz ist also Grundlage jeder Medien-
bildung
und damit als Basis und Teil des Medienkonzepts zu sehen, das an den
Schulen individuell entwickelt wird. Genau hieraus resultiert die große Chance,
diesen Prozess zu nutzen und Synergieeffekte zu schaffen, um
Leseförderung
als integralen Schwerpunkt im Mediencurriculum zu verankern
.
Die KMBek definiert
Medienbildung als Teil der Allgemeinbildung
, die
im LehrplanPLUS als schulart- und fächerübergreifendes Bildungs- und Erzie-
hungsziel verankert ist. In der Schule sollen Kinder und Jugendliche Medien
kennenlernen, auswählen, bewerten und analysieren, anwenden und reflek-
tieren, die Möglichkeiten, Grenzen und Gefahren der Medienangeboten ein-
schätzen lernen und die Medien im gesellschaftlichen Zusammenhang sehen.
(vgl. KMBek, 24. Oktober 2012, S. 357)
Medienbildung vor Ort zu gestalten ist ein wesentlicher Teil der Schulentwick-
lung. Neben einem Ausstattungs- und Fortbildungsplan ist ein entsprechendes
Curriculum Teil des Medienkonzepts. Dabei beantwortet ein solch entwickeltes
Mediencurriculum
[…] schul- und altersspezifisch die Frage, welche Kenntnisse, Fähigkeiten
und Arbeitstechniken im Bereich der schulischen Medienbildung vermit-
telt werden sollen, wann und wo im Verlauf der Schulzeit dies erfolgen
soll […]. Im Vordergrund steht ein aktives, individualisiertes, auf Zusam-
menarbeit und Selbstverantwortlichkeit zielendes Lernen. Mediencurricu-
la zeichnet ein schrittweiser, systematischer Aufbau (aufeinander aufbau-
ende Module) über Schuljahre hinweg aus. Sie beschreiben wesentliche
Ziele der Medienbildung, konkretisieren wichtige medienspezifische Lern-
inhalte, integrieren Lehrpläne, Unterrichtsstruktur und Schulorganisation
und geben Anregungen für methodische Umsetzungen, vertiefende
Übungs- und Wiederholungsphasen und Hilfen für die Bewertung der
Lernergebnisse. Sie sind Teil von Prozessen der Qualitätsverbesserung und
an das Schulprofil und seine Weiterentwicklung angepasst […].
(KMBek, 24.10.2012, S. 358)
Aus dem Mediencurriculum wird u.a. deutlich, dass die einzelnen Maßnahmen
imUnterricht, z. B. die Verwendung vonMethoden zur lesestrategischen Heran-
gehensweise an Texte,
keinen zusätzlichen Aufwand
bedeuten. Zudem
tragen verbesserte Lesefertigkeiten und -fähigkeiten, z. B. durch den Einsatz
von Lesestrategien, zu einem profunden Textverständnis und damit zu
einer
effektiveren und besseren Lösung von Aufgaben zum Text bzw. einem
schnelleren und vertieften Verständnis des Fachinhaltes
insgesamt bei.
Die Einbindung der Leseförderung in die Medienbildung legt die Grundlage für
ihre systematische und nachhaltige Umsetzung in allen Fächern. Es hat sich in
der Praxis (teils in Anlehnung an Moore, 2008, S. 313–338) bewährt, dass …
Informationen zum
Kompetenzrahmen
zur Medienbildung
an bayerischen
Schulen finden Sie
hier:
Leseförderung
als integraler
Schwerpunkt im
Mediencurriculum
Bei der Erstellung
eines Mediencur-
riculums ist der
Medienkompe-
tenznavigator eine
Hilfe: