Schulversuch Flexible Grundschule - Dokumentation, Ergebnisse, Emfpehlungen für die Praxis - page 147

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V 2 Ergebnisse der Evaluation
Das Konzept der Flexiblen Grundschule hat
sich bewährt. Die qualitative Weiterentwick-
lung des Unterrichts in jahrgangsgemischten
Klassen wirkt sich positiv auf die Schülerinnen
und Schüler aus.
Lehrkräfte und Eltern sind überzeugt, dass
eine bessere individuelle Förderung der Schü-
lerinnen und Schüler erfolgt.
Der Unterricht passt sich aus Sicht der Lehr-
kräfte stärker an die Entwicklung der Kinder
an. Sie können die Schülerinnen und Schüler
im Modellversuch aus ihrer Sicht besonders gut
fördern.
Die Modellklassen zeigen in einzelnen Lern-
bereichen leichte Lernvorteile gegenüber den
Kontrollklassen.
Die leistungsstärksten Klassen im Schulver-
such sind Klassen der Flexiblen Grundschule.
Die Streuung in der Leistungsentwicklung ist
insgesamt jedoch noch recht groß.
Die Schülerinnen und Schüler entwickeln über-
wiegend ein positives Selbstkonzept und trotz
des unterschiedlichen Alters einen guten Zu-
sammenhalt in den Klassen.
Die Möglichkeiten zur Flexibilisierung der Bil-
dungslaufbahn werden positiv bewertet. Die
flexible Verweildauer wird angenommen, die
Zurückstellungsquote sinkt.
Die Eltern sind in hohem Maße zufrieden und
bleiben das auch über die gesamte Dauer des
Verbleibs ihrer Kinder in den Modellklassen.
Die Lehrkräfte schätzen das Konzept als ad-
äquate Antwort auf die zunehmende Heteroge-
nität der Schülerschaft.
Der Ausweitungsprozess des Schulversuchs ist
gelungen. Die Schülerinnen und Schüler in den
Satellitenschulen lernen ähnlich erfolgreich wie
die Schülerinnen und Schüler der Stammschu-
len zu Beginn des Schulversuchs.
Fazit:
Die Ziele des Schulversuchs sind erreicht.
2.1.2 Zentrale Ergebnisse im Einzelnen
Die Ergebnisse im Einzelnen
Ziele auf der Ebene der Schülerinnen und
Schüler:
Schülerinnen und Schüler, die in die Flexible
Grundschule eingeschult wurden, erwerben al-
tersgemäße sprachliche, mathematische und
methodische Kompetenzen. Sie zeigen in den
getesteten Bereichen im Durchschnitt mindes-
tens gleichwertige, punktuell sogar bessere
Lernleistungen gegenüber den Schülerinnen
und Schülern in den Kontrollklassen. Die Schü-
lerinnen und Schüler, die einschließlich der
Erhebung der Lernausgangslage im Schulver-
suchszeitraum die flexible Eingangsstufe voll-
ständig durchlaufen haben, zeigen im Durch-
schnitt leicht bessere Mathematikleistungen
als die Kinder der Kontrollklassen.
Trotz ihres unterschiedlichen Alters und der
unterschiedlichen Verweildauer entwickeln die
Schülerinnen und Schüler einen guten Zusam-
menhalt in den Klassen.
Die Schülerinnen und Schüler der Klassen der
Flexiblen Grundschule entwickeln größtenteils
ein positives Selbstkonzept. Sie fühlen sich
von ihren Mitschülern und Lehrkräften aner-
kannt und akzeptiert und sind überzeugt, den
Anforderungen der Schule gerecht werden zu
können. Statistische Unterschiede zu den Kon-
trollklassen zeigen sich nicht.
Bemerkenswert ist, dass sich die Klassen mit
der günstigsten Lernentwicklung im Modellver-
such befinden. Zwischen den einzelnen Klas-
sen der Flexiblen Grundschule gibt es jedoch
z. T. erhebliche Leistungsunterschiede. Diese
lassen sich nicht durch die Voraussetzungen
der Schülerinnen und Schüler erklären. Beides
deutet klar darauf hin, dass der Unterricht in
der Flexiblen Grundschule das Potenzial hat,
die Kinder in besonderem Maße gut zu fördern.
Eine weitere Unterstützung der Lehrkräfte so-
wie eine kontinuierliche Unterrichtsentwicklung
im Sinne des Konzepts der Flexiblen Grund-
schule sind wünschenswert.
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