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in München nicht nur zu untersuchen,

sondern erste Ergebnisse auch vor Ort

bei einem Stationen-Rundgang interes-

sierten Bürgern vorgestellt. Das große

Ziel ist, am Ende dieses Schuljahres die

Ergebnisse zu allen Isarbrücke in einer

Ausstellung, Spaziergangskarten und

einem Katalog zu präsentieren.

„Mir hat bei dem Projekt sehr gut gefal-

len, mehr über den Fluss Isar zu erfah-

ren, für den ich mich schon immer

interessiert habe“, betont

Schülerin

Jennifer

.

Und Mitschüler

Paul

mochte besonders,

die Zusammenhänge

von Architektur und

Geschichte unmittelbar

vor den Toren der Schule zu

erkunden. Er erzählt begeistert: „Aus

demHolz der Isar-Flöße wurde das Dach

der Frauenkirche gebaut.“ Dabei hat die

Zusammenarbeit im Teammit Schülern

der Deutschklasse beiden großen Spaß

gemacht. Jennifer hat in ihrer Arbeits-

partnerin sogar eine neue Freundin ge-

funden, mit der sie noch immer in Kon-

takt steht. Damit haben die Schüler bei

dem Projekt nicht nur Faktenwissen

über die unmittelbare Umgebung ge-

wonnen, sondern auch viele Kompeten-

zen zur Teamfähigkeit und Eigenstän-

digkeit geschult und ganz nebenbei auch

einen Beitrag zur Integration geleistet.

Die Vermittlung von grundlegender

Allgemeinbildung zusammen mit

Alltagskompetenzen ist eine weitere,

ganz wesentliche Säule der Mittel­

schule in Bayern. Die Mittelschule an

der Wittelsbacherstraße greift da-

bei auf vielfältige Methoden

zurück: „Wir haben zum

Bespiel einmal im Jahr

ein Mathefest“, erklärt

Schulleiterin Barbara

Knopp

. „Das ist Mathe­

matik mal anders und zum

Anfassen. Alle Jahrgangsstu-

fen sind einbezogen und durchlaufen

Stationen. Sie bearbeiten dabei ganz

unterschiedliche Aufgaben – vom

Malen und Ordnen über die Entziffe-

rung von Geheimsprachen bis hin zu

komplexen mathematischen Problem-

lösungen ist alles dabei. Eine Jahr-

gangsstufe stellt immer die Experten,

die bereits die Lösungswege kennen

und den anderen Schülern helfen.

Letztes Schuljahr waren die Fünft-

klässler unsere Mathe-Experten.“

Die Schüler der Expertengruppe „Schrittlänge“

demonstrieren, wie man die Höhe eines Bogens

feststellen kann

Alessia aus der Expertengruppe

„Isarbrücken“ zeigt Lage und Namen

der Isarbrücken in München

Die Experten „Bogenbrücke“ zeigen an ihrer Station anhand eines

Modells, welche Funktion die einzelnen Bauteile haben und wie

stabil dadurch die Konstruktion eines Bogens ist

Die Aufgaben sind dabei handlungs­

orientiert und motivierend, wie etwa

„Wie viele Schüler benötigt man, um

die Schule zu umarmen?“ Die Schüler

sind immer mit großem Eifer dabei.

Schulleiterin Knopp ergänzt: „Das Mathe­

fest wird sehr gut angenommen. Wir

zeigen, wie nützlich Mathematik ist,

und vermitteln dabei mathematische

Alltagskompetenz. Die Schüler sind sehr

frei in der Bearbeitung der Aufgaben

und bekommen am Ende natürlich

auch Auszeichnungen und Klas-

senurkunden. Da entwickeln sie

Ehrgeiz.“

Individuelle und modulare

Förderung

Neben der Handlungs- und Kompe-

tenzorientierung gehört auch die indi-

viduelle Förderung zu den Wesens­

elementen der Mittelschule. „Bei uns

wird zu Beginn der 5. Klasse eine

Lernstandsdiagnose gemacht und an-

schließend in Deutsch und in Mathe

ein Förderplan für jeden Schüler auf-

gestellt. Regelmäßig überprüfen wir

dann die Fortschritte der Schüler und

passen auch die Anforderungen und

Aufgaben dem jeweiligen Niveau an“,

so Knopp.

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10 Jahre Mittelschule