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Gre zgänger

DIE ÖFFNUNG

DER GRENZEN NACH

OSTEUROPA BIEIEI

NEUE CHANCEN. SEil

SEPTEMBER SIND JUNGE

TSCHECHEN FÜR EIN

SCHUUAHR GAST

AN EINEM BAYERISCHEN

GYMNASIUM.

I

m September dieses Jahres beka–

men die Zehntkläßler des Augusti–

nus-Gymnasiums in Weiden unge–

wöhnlichen Zuwachs. Die neuen Mit–

schüler, sechs Jungen und sechs Mäd–

chen im Alter ·von 15 bis 17 Jahren,

kommen aus der Tschechischen Repu–

blik und sind die ersten Teilnehmer

des Projekts

Gastschuljahr für höhere

Schüler Westböhmens,

das ab diesem

Schuljahr an dem oberpfälzischen

Gymnasium erprobt wird.

Kontakte nach Böhmen pAegt Wei–

den ·schon seit längerem. Zu den Lite–

raturtagen unter dem Motto

Grenz–

land- Brückenland

wurden seit 1989

immer auch tschechische Autoren ein-

geladen . . Die Regionalbibliothek

der Stadt veranstaltet alljährlich

bayerisch-böhmische Kulturtage,

und im Juni 1994 fand ein ge–

meinsamer Studientag des Augu–

stinus-Gymnasiums mit Schülern

aus drei böhmischen höheren

Schulen statt.

"Fazit vieler Gespräche am

Ral"!de dieser Veranstaltungen

war immer wieder: Nach 50

Jahren erzwungener Isolation

muß der tschechischen Jugend

der Weg zurück nach Europa

geebnet werden", sagt Studien-

direktor Hanns Wurm, stellver–

tretender Schulleiter des Augu–

stinus-Gymnasiums und Initiator

des Projekts. "So entstand die

Idee, ein Gastschuljahr für hö–

here Schüler unserer Nachbar–

region einzurichten, das mit–

helfen soll, die zwischen 1945

und 1989 entstandenen Kennt–

nislücken und Defizite in der

Kommunikation abzubauen."

Nicht zuletzt sei das Unter–

nehmen auch als ein Beitrag

zur : kulturellen Verzahnung .

der Grenzräume Bayern und

Böhmen zu verstehen, betont

der Pädagoge. "Denn wenn Europa

zusammenwachsen soll", sagt er,

"dann muß man bei den Regionen an–

fangen!"

Gute Deutsch–

kenntnisse als ein

Auswahlkriterium

Ideell unterstUtzt durch Persönlich–

keiten des öffentlichen Lebens - unter

ihl')en Professoren und Politiker, Unter–

nehmer und Autoren, Verleger und

der tschechische Botschafter in Bonn -,

fand das Vorhaben bald auch materi–

elle Förderer. Die Grundfinanzierung

haben die bayerische Staatskanzlei

und das Kultusministerium übernom–

men, daneben stellen die Hanns-

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SCHULE

aktuell

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