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Seide~Stiftung

sowie die Stadt Wei–

den Mittel zur Verfügung. Da daruber

hinaus viele weitere private und öffent–

liche, regionale wie überregionale

Sponsoren gewonnen werden konn–

ten, sind zumindest die ersten beiden

Jahre des Unternehmens finanziell ge–

sichert.

Erste informelle Anfragen von baye–

rischer Seite stießen bei den grenzna–

hen böhmischen Gymnasien auf gro–

ßes Interesse. Aus über 80 Bewerbern

wurden schließlich zwölf Schülerinnen

und Schüler aus Pilsen (Pizen), Mari–

enbad (Marianske Lazne), Tathau (Ta–

chov), Mies (Sffibro) und Plasy ausge–

wählt. "Schulische Leistungen und die

Kenntnisse in Deutsch, vor allem die

Sprechfertigkeit", so Studiendirektor

Wurm, seien als Auswahlkriterien im

Vordergrund gestanden. Denn die jun–

gen Böhmen sollen einerseits in der

Lage sein, dem Unterricht auf deutsch

zu folgen, auf der anderen Seite müs–

sen sie, um das in Bayern absolvierte

Den Lebensstil

der deutschen Nachbarn

kennenlernen

Schuljahr zu Hause anerkannt zu be–

kommen, an ihren Gymnasien pro

Halbjahr je·_ zwei mündliche und

schriftliche Feststellungsprüfungen ab–

legen. "Es handelt sich hier ausnahms–

los um hochmotivierte Einserschüler",

berichtet Honns Wurm.

Der 15jahrige Delibor Fiale vom

renommierten Pilsener Gymnasium

14 SCHULE

alctue/1

Opavska bringt die Erwartungen der

Gastschüler auf den Punkt: "Die Tsche–

chische Republik ist größtenteils von ·

deutschsprachigen Ländern umge–

ben", schreibt er in seinem Bewer–

bungsbrief. "Deswegen habe ich ein

großes Interesse daran, nicht nur un–

sere Nachbarn zu verstehen, sondern

.auch ihre Kultur, ihre Sitten und Ge–

bräuche, also ganz allgemein ihren

Lebensstil kennenzulernen." Aus dem

gleichen Grund hat sich VIadislava

LiS.

kov6 beworben. Die 17jährige Teeh–

auer Gymnasiastin empfindet das

Gastschuljahr als "große Chance". Von

dem Aufenthalt in Weiden erhoffen

sich außerdem beide, "vielleicht neue

Freundschaften schließen zu können".

Dazu werden die zwölf jungen

· Tschechen bis zum nächsten Sommer

· ausreichend Gelegenheit haben. Die

meisten sind in Familien

von Weidener Schulkame-

raden untergebracht, so

daß sich ein Vertrautwer-

den mit deutschen Lebens–

gemeinsam mit ihren deut–

schen Klassenkameraden.

Um den besonderen Lern–

bedingungen der Gäste

Rechnung zu tragen, stehen

zusätzlich acht Förderstun–

den zur Verfügung.

Außerschulische Erkun–

dungsprojekte sollen dazu

beitragen, daß die jungen

Leute einen Einblick in die

politische,

wirtschaftliche

und kulturelle Lebenswelt

ihres Gastlandes erhalten.

"Das fängt bei ganz einfa–

chen Dingen an", berichtet

Studiendirektor Wurm, der

bei seiner Arbeit von drei Kollegen

des Augustinus-Gymnasiums unter–

stützt wird. "Wir besichtigen bei–

spielsweise Betriebe hier am Ort, ge-

Als Abschluß

eine gemeinsame Fahrt

nach Böhmen

hen in die Stadtverwaltung und besu–

chen das Weidener Arbeitsamt." Auf

dem Programm stehen außerdem kul–

turelle Erkundungsfahrten, zunächst in

der Oberpfalz und in Ostbayern, spä–

ter folgen Exkursionen in die Landes–

hauptstadt München und nach Wei–

mar. Zum Abschluß des Gastschuljah–

res wollen die jungen Tschechen den

bayerischen Klassenkameraden ihre

Heimat zeigen: Für Juli 1996 ist eine

mehrtägige gemeinsame Fahrt nach

Westböhmen geplant.

D

gewohnheiten. ganz von

selbst ergibt. Aber auch

diejenigen, 'die im schulna–

hen Studienseminar St. Au–

gustin wohnen, können sich

über mangelnden Anschluß

nicht beklagen, sind doch

rund sechzig Internatsinsas–

sen gleichzeitig Schüler des

Augustinus-Gymnasiums.

Von den insgesamt drei–

ßig Unterrichtsstunden der

ZUkönaen.

10. Jahrgangsstufe besuchen

die böhmischen Schüler 22 ·