WER
HERZ-KREISLAUF·
ERKRANKUNGEN
VORBEUGEN WILL,
MUSSSCHON
IM KINDESALTER
ETWAS DAFÜR TUN.
WAS - DARÜBER
INFORMIERT
EIN PRÄVENTIONS–
PROGRAMM
NÜRNBERGER
GRUNDSCHÜLER
UND IHRE ELTERN.
Früh übt sich...
D
ie Bundesbürger sind
zu dick, essen zu fett,
rauchen zuviel und be-
. wegen sich zuwenig. Das Er–
gebnis sind Herz-Kreislauf–
Erkrankungen, deren Be–
handlung einschließlich der
Folgekosten jährlich über 30
Milliarden Mark verschlingt.
Herzinfarkt und Schlagan–
fall infolge von Arteriosklercr
se zählen zu den häufigsten
Todesursachen in Deutsch–
land. Im Freistaat führt Nürn–
berg hier einen traurigen
Rekord an: Laut Angaben
des Statistischen Landesam–
tes sterben in der Franken–
metropole mehr Menschen
16 SCHULE
aktuell
am Herzinfarkt als in jeder
anderen boyarischen Groß–
stadt.
Diesen alarmierenden Be–
fund nahm die
Stiftung zur
Prävention der Arterioskle–
rose,
die
von
Professor Pe–
ter Schwandt, Stoffwechsel–
experte am Universitätsklini–
kum München-Großhadern,
mitgegründet wurde, zum
Anlaß, um eine in Bayern
bisher einzigartige Lang–
zeitstudie ins Leben zu ru–
fen. Über 14 Jahre hinweg
sollen in einem
Präventions–
Erziehungs-Programm
(PEP),
für das vom boyarischen
Arbeits- und Sozialministeri-
um eine Ansehubfinanzie–
rung gestellt wurde, die Eß–
und
Lebensgewohnheiten
von Nürnberger Kindern ab
der Einschulung regelmäßig
aufgezeichnet und ausge–
wertet werden.
"Wir sind der Meinung,
daß man eine gesunde und
vernünftige
Lebensweise
ebenso lernen kann wie Le–
sen und Schreiben", sagt
Projektleiter Dr. Andreas
Sönnichsen, Mitarbeiter von
Professor Schwandt am Kli–
nikum Großhadern. "Des–
wegen setzen wir schon bei
den Grundschülern an."
Die Arteriosklerose, also
die Ablagerung von Fetthai–
tigen Substanzen in den
Blutgefäßen, sei nämlich ei–
ne Erkrankung, die sich ,
über Jahrzehnte hinweg ent–
wickle. "Mit unserer Lang–
zeitstudie wollen wir bewei–
sen, daß durch rechtzeitige
Intervention Risikofaktoren
wie Übergewicht, erhöhte
Blutfettwerte und Bluthoch–
druck vermindert werden
können", erläutert der Medi–
ziner. Herausfinden will man
außerdem, welchen Einfluß
das familiäre und soziale
Umfeld auf die Entstehung
und Entwicklung der besag–
ten Risikofaktoren haben.