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S

timmungstief am Mit–

tagstisch.

Bernhard

läßt den Kopf hä"ngen

und stochert ohne

Appetit im Teller. Wieder"

einmal war ihm in Natur–

lehre das Licht nicht aufge–

gangen1 hatte er vor der

Klasse durch eine falsche

Antwort ein leuchtendes

Beispiel seiner Ahnungslo–

sigkeit abgegeben.

"Warum fliegt denn nun

eigentlich eine Rakete?

Stößt sie sich nicht mit dem

Feuerstrahl vom Boden ab?"

fragt er traurig. Die Ant–

wort ist betretenes Schwei–

gen.

"Physik-Probleme", denkt

die Mutter, erinnert sich an

ihre eigene Schulzeit und

stellt bei sich fest: "Dafür

kann er nichts, da ist nichts

zu machen, das hat er von

mir." Gibt es sie wirklich,

die schicksalhafte Vererbung

der Physiknote?

Physik mit Luft–

ballon und Eisen–

bahn: Bernhard hat einen

Versuch aufgebaut, um

die Schubkraft seiner

"Rakete" zu messen.

20

Am Abend sorgt Bern–

hards Vater für neuen Op–

timismus. "Alles kann man

lernen ", sagt er und rückt

mit dem Spruch "Probieren

geht über Studieren" dem

Problem zu Leibe. Gemein–

sam überlegt man den Bau

einer Versuchsstrecke. Aus

Luftballon und Eisenbahn

wird eine Eigenbau-Rakete.

Bernhard gehen die Augen

auf. Er sieht den Rückstoß,

prüft die Schubkraft. Bald

lacht er selbst über seine

verwegene

Feuerstrahl–

Theorie, mit der er im Un–

terricht geglänzt hatte.

WissenschaH

hausgemacht

Am nächsten Tag, als Va–

ter von der Arbeit kommt,

hat Bernhard sein Modell

weiter verbessert. Mit dem

Meterstab prüft er, wie sich

unterschiedlicher Druck im

Ballon auf die Reichweite

der "Rakete" auswirkt. Jetzt

ist ihm manches klar, was

ihm im Unterricht ein Rät–

sel blieb und was er im

Lehrbuch nicht verstand.

Es gibt viele Wege, Kin–

dern zu helfen, die oh

Erfolg und daher ohne

rechte Freude in den natur–

wissenschaftlichen Fächern

lernen. So wie in Bernhards

Familie läßt sich Spielzeug

oft als Lerninstrument ver–

wenden, das Spaß macht.

Küche, Keller und Kinder-

zimmer stecken vol ler Lern–

hilfen dieser Art. Bad und

Bude sind ein weites Expe–

rimentierfeld.

Manches

Kraut ist hier gewachsen

gegen schlechte Physik-,

Biologie- oder Chemieno–

ten. Hunderterlei Gerät-