ten, abwechslungsreich und
aktuell zu unterrichten . Die
Kinder lernen schneller, mit
weniger Anstrengung, mit
mehr Freude."
An diesem Pädagogen-Er–
folg haben auch Männer aus
der Industrie Anteil. Ohne
ihre Hilfe hätte der Elektro–
Brailler den Weg aus Schop–
pers Keller in die Klassen–
zimmer kaum gefunden.
Die Firma Elektron über–
nahm die industrielle Her–
stellung. übrigens aus per–
sönlichem, nicht aus kauf–
männischem Interesse ihres
Chefs. Denn ein Geschäft läßt
sich mit einem Gerät nicht
machen, das nur in sehr ge–
ringer Stückzahl gebraucht
wird und überwiegend in
Handarbeit hergestellt wer–
den muß.
Das bekam auch Günther
Meischner zu spüren, Chef
der Firma Gureg-Eiektronik,
als er Schoppers Erfindung
technisch verbesserte. 160000
DM hat die Weiterentwick–
lung des Projekts verschlun–
gen, die Hälfte davon aus
Meischners eigener Tasche.
"Entwicklungshilfen" flossen
nur spärlich. Rühmliche Aus–
nahme : Die Aktion Sorgen–
kind.
Der Elektro-Brailler ist
nicht billig. Eine Klassenaus–
stattung für zwölf Schüler
kommt heute auf 80 000 DM.
Darum arbeiten vorerst nur
in München und Nürnberg
Blindenlehrer mit den Gerä–
ten.
Hans Schopper hat inzwi–
schen weiterexperimentiert
und den Elektro-Brailler zu
einer w ichtigen Blindenhilfe
im Arbeitsleben ausgebaut.
Angekoppel t an einen indu-
Schreibautomaten,
gestattet Schoppers Gerät
jetzt einer blinden Bürokraft,
Schemabriefe mit individuel–
len Zusätzen zu versehen
und versandfertig zu machen:
Der Elektro-Bra111er schuf ei–
nen neuen Blindenberuf.
Blindenoberlehrer Schop–
per wehrt ab, wenn man ihn
als Pionier herausstellen will.
Er verweist auf eine ganze
Reihe von Kollegen, die wie
er an neuen Hilfen für den
Blindenunterricht arbeiten.
Ein Beispiel aus der Berufs–
schule ist der Münchner
Werklehrmeister
Gustav
Frank. Er hat ein Konstruk–
tionsgerät entwickelt, das sei–
nen blinden Schülern einfa–
che technische Zeichnungen
ermöglicht. Er hat auch Vor–
richtungen gebaut, mit de–
nen Blinde selbständig und
mit hoher Präzision an Dreh–
bank, Bohr- und
Fräsmaschi~
ne arbeiten können.
Lehrer-Idealisten
wie
Schopper und Frank arbeiten
im stillen. S
&
W sagt ihnen
ein öffentliches Danke.
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