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den.

1965

funk–

tionieit Schop–

pers

erster

"Elektro-Brai

1-

ler".

Der Wand–

tafel-Ersatz ist

benannt nach

Louis

Braille,

dem Erfinder

der

Blinden-

ln Kellerstunden konstruiert: die

erste"Wandtafel" für blinde Kinder.

schrift. Er be–

steht aus einem

Sendegerät, d;is

im Lehrerpult

eingebaut ist,

und aus zuge–

F

reizeit und Ferien ver–

sitzt Lehrer Hans Schop–

per im Bastei-Keller. Bis

t1ef in die Nacht hinein ex–

perimentiert er mit Magnet–

spulen, Relais, Elektrokram.

Zweck der Kellerstunden :

Schopper will blinden Schü–

lern helfen. Er ist auf der

Suche nach einem Apparat,

der ihnen die Wandtafel im

Klassenzimmer ersetzt.

Dieser Gedanke läßt ihn

nicht mehr los, seit er

1962

an die Realschule der Bayeri–

schen Landesschule für Blin–

de in München berufen wur–

de. Drei Jahre braucht die

Idee, um zum Gerät zu wer-

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hörigen Empfängern an je–

dem Schülerplatz.

Der Lehrer hat eine

Schreibmaschine vor sich. Mit

ihren Tasten löst er elektri–

sche Impulse aus. Automaten

auf den Schülerpulten emp–

fangen die Impulse, "über–

setzen" sie in Blindenschrift–

Zeichen und stanzen sie auf

Papierstreifen.

Diese Streifen tickern über

alle Schülerpulte. langsam,

zum Mittasten, geben sie den

Lehrertext in Blindenschrift

wieder. So lesen die Schüler

am laufenden Band, was der .

Lehrer am Katheder vor–

schreibt: Alle zur gleichen

Zeit - wie sehende Kinder

die Tafelschrift ihres Lehrers.

Schoppers Erfindung leistet

noch mehr: Ähnlich wie in

einem Sprachlabor lassen sich

mit dem Elektro-Brailler auch

Mitteilungen vom Schüler

zum Lehrer übertragen. Bei–

spiel: Der Lehrer fordert die

Klasse auf, einen Satz in Blin–

denschrift mit ihren Tischge–

räten zu schreiben. Durch ei–

nen Knopfdruck schaltet er

sich bei einzelnen Schülern

ein und läßt sich auf seinen

Katheder überspielen, was

sie gerade schreiben.

Ohne erst durchs Klassen–

zimmer wandern zu müssen,

sieht er Fehler und erkennt,

wo nachgeholfen werden

muß. Mit Hilfe seiner Sende–

Schreibmaschine korrigiert er

von seinem Pult aus. Er muß

also nicht mehr von Bank zu

Bank gehen und jedem Schü–

ler einzeln die Worte richtig

vorschreiben.

Blindenoberlehrer Rudolf

Braun setzt das Gerät seit

Jahren im Schreib- und Lese–

unterricht blinder Schulan–

fänger ein . Sein Urteil: "Der

Lehrer hat mehr Möglichkei-