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und in einer Art „elektronischer Literaturliste“ beur-

teilen, ob sich ein erneutes Aufrufen dieser Internet-

seiten lohnen würde. Da wurde sehr schnell deutlich,

dass auch im Internet nicht alles Gold ist, was glänzt,

sondern Informationen kritisch auf ihren Gehalt hin

überprüft werden müssen.

Sozialkundeunterricht –Thema: der Deutsche Bun-

destag. Ein Arbeitsauftrag bestand z.B. darin zu recher-

chieren, welche Bildungsabschlüsse die Parlamentarier

haben. Darüber hinaus sollten die Gruppen per E-Mail

in der Bundeshauptstadt Informationsmaterial für den

weiteren Unterricht bestellen.Vor dem Einsatz des In-

ternets wären solche Aufgaben – aufgrund des schwer

zugänglichen Zahlenmaterials – kaum zu lösen gewe-

sen.

Neue Horizonte eröffnet das Internet auch im Fremd-

sprachenunterricht.Wenn beispielsweise der FC Bay-

ern München in der Champions League die Mann-

schaft von Manchester United besiegt, lassen sich

schon am nächsten Morgen die Reaktionen der engli-

schen Öffentlichkeit in der Internetausgabe der Zei-

tung „Manchester Guardian“ nachlesen. Geschehnisse

vomTage im Unterricht mit den jeweils aktuellsten

fremdsprachigenTexten zu behandeln, das fördert

natürlich die Motivation der Schüler.

Gerade bei Partnerschaften mit Schulen in den USA

oder in Europa bietet das E-Mail den Schülerinnen

und Schülern die Möglichkeit zu lebendigen, direkten

Kontakten. So führten beispielsweise im Rahmen des

internationalen Projekts NetDays Schüler in Bayern

und Norwegen im Herbst 2000 eineWoche lang ein

Schultagebuch, das täglich auf der extra dafür pro-

grammierten Homepage veröffentlicht wurde. Da das

Tagebuch auf Englisch geführt wurde, verbesserten die

Schüler ganz nebenbei auch ihre Ausdrucksfähigkeit in

der Fremdsprache.

Dank der „High-Tech-Offensive“ der Bayerischen

Staatsregierung und einer intensiven Fortbildungs-

kampagne für die Lehrkräfte können heute die meis-

ten Schulen die notwendigen Grundlagen für die Ar-

beit mit dem Computer und dem Internet vermitteln.

Oft gibt es inzwischen auchWahlkurse, in denen der

Umgang mit so genannter Office-Software eingeübt

wird. Zu verstehen sind darunter Anwendungen wie

z.B.Textverarbeitung undTabellenkalkulation. In der

Oberstufe besteht in vielen Gymnasien auch die Mög-

lichkeit, das Erstellen von Internetseiten zu lernen,

beispielsweise mit der Programmiersprache HTML.

Internet

Aktive Gruppenarbeit

Fremdsprachen live

Schulpartnerschaften

illustration: brian bagnale

Da Computer und Internet im Fachunterricht vor al-

lem bei Gruppenarbeiten eingesetzt werden, tragen sie

auch dazu bei, dieTeam- und Kommunikationsfähig-

keit zu schulen. Gerade für den Fachunterricht bieten

im Übrigen mittlerweile schon viele Schulbuchverlage

spezielle Software, CD-ROMs und Internetseiten an.

Wie schon in der Ausgabe EZ 2/01 angesprochen,

birgt das Medium Internet natürlich auch Gefahren,

denen sich die Schule stellen muss. Die Compu-

terräume und Einzelplatz-Computer in den Klassen-

zimmern oder Fachräumen sind in der Regel durch

spezielle Software gegen Missbrauch geschützt. Die

Erfahrung zeigt aber, dass es immer einen Schüler gibt,

dem es gelingt, die Sicherheitscodes des Systems zu

„knacken“. Deshalb gehen Schulen immer mehr dazu

über, in die einzelnen Rechner spezielle Chips einzu-

bauen, so genannte Protector-Cards, die dem Benutzer

zwar alle Rechte gewähren, nach demAusschalten des

Computers aber den Urzustand wieder herstellen.

Wird den Schülern außerhalb des regulären Unter-

richts die Nutzung des Computers ermöglicht, z.B.

in schuleigenen Internet-Cafés, so ist auch dort für

eine angemessene Aufsicht zu sorgen.

Absolut zuverlässige Sicherheitsvorkehrungen gibt

es allerdings nicht. Die Erfahrung zeigt, dass eben

manchmal gespielt statt gearbeitet wird, dass man sich

lieber im Chat eines Jugendmagazins tummelt als die

Homepage des Deutschen Bundestages anklickt und

dass man – gerade in der Pubertät – auch einmal eine

Seite aufruft, deren Inhalt ganz und gar nicht jugend-

frei ist. Dies sind aber Ausnahmen.Wichtig ist, die Ju-

gendlichen zu einem eigenverantwortlichen Umgang

mit dem Internet zu erziehen. Die große Mehrheit der

Schülerinnen und Schüler ist von den praktischen

Möglichkeiten des neuen Mediums fasziniert und er-

kennt auch dieVorteile, die es für ihre eigene Zukunft

bietet.

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