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osender Applaus, begei -

erte Pfiffe und freudiges

etrampel: So enthusia–

isch ist wohl noch kein

Kultusminister in Bayern emp–

fangen worden wie Hans Ze–

hetmair am Montag Nachmit–

tag von rund 1000 Kindern und

Eitern in der Deggendorfer

Stadthalle.

Grund für die Begeisterung:

Der Minister aus München

brachte den Schülerlotsen von

11 niederbayerischen Städten

100 reflektierende Winker-Kei–

len, 100 knall-orangefarbene

Regenumhänge und 300 Man–

schetten mit eingebauten Digi–

tal-Uhren mit. Finanziert hat

diese Ausstattung der "Winter–

thur-Preis", den die Elternzeit–

schrift SCHULE & WIR des Kul–

tusministeriums

bekommen

·hatte."

Mit diesen Worten berichtete

die Deggendorfer Zeitung am

2. Juni über eine Großveran–

staltung, die kein Teilnehmer

so schnell vergessen dürfte. Or–

ganisiert von der Gemein–

schaftsaktion "Sicher zur Schu–

le- sicher nach Hause", drehte

sich das dreistündige Pro–

gramm um die Gefährdung der

Kinder im Straßenverkehr. Lei–

der sieht nämlich trotz aller

Sicherheitsbemühungen

die

Unfallbilanz der Bundesrepu–

blik noch immer erschreckend

düster aus.

Bereiten wir die Jugend nicht

gründlich genug vor auf die

Gefahren der Straße? Das Ge–

genteil ist richtig. Wohl kein

Land der Weit tut ebensoviel,

geschweige denn mehr für die

Sicherheit der Kleinen auf der

Straße als wir.

Weil trotzdem

die Bundesrepu-

.illilllilii

blik im Welt-

vergleich schlecht abschneidet,

hat SCHULE & WIR schon wie–

derholt auf das "italienische

Modell" hingewiesen und zur

Nachahmung empfohlen.

Bei den Nachbarn südlich

der Alpen ist das Unfallrisiko

der Kinder seit Jahr und Tag um

fast 80 Prozent geringer als

hierzulande. Die einfache Er–

klärung: ln Italien werden Kin–

der auf der Straße nicht allein

gelassen, sondern immer be–

gleitet.

Väter, Mütter, die Tante oder

ein Onkel nehmen sich Zeit für

den Begleitschutz. Nicht nur

auf dem Schulweg, sondern

auch zur Klavierstunde oder

zum Sportverein läßt man die

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kleinen Italiener nicht einfach

laufen. Die Erwachsenen neh–

men ihre Sicherheit buchstäb–

lich in die Hand.

SCHULE & WIR hat mehr–

fach über dieses "italienische

Modell" berichtet, zuletzt in

der Ausgabe 1985/3. Der Arti–

kel fand auch die Aufmerksam–

keit des Komitees "Sicherheit

für das Kind"- ein mit hochka–

rätigen Wissenschaftlern und

Spezialisten der Unfallfor–

schung besetztes Gremium.

Zur Förderung seiner Arbeit hat

die Winterthur-Versicherungs–

gruppe Deutschland den mit

5000

Mark ausgestatteten

"Winterthur-Preis"

gestiftet.

Seit 1974 wird er jährlich für

die beste publizistische Arbeit

zur Verhütung von Kinderunfäl–

len vergeben.

Neben dem Artikel von

SCHULE & WIR über das "ita–

lienische Modell" der Unfall–

verhütung hielt die Jury auch

den Beitrag "Am Freitag kommt

der Tod auf Touren" für preis–

würdig. Darin wird das erhebli–

che Risiko geschildert, das auf

junge Leute bei der nächtlichen

Heimfahrt von den Diskothe–

ken lauert und immer wieder

zu schwersten Unfällen führt.

Den Beifall der Jury fand drit–

tens der Artikel "Umweltgift

Gewalt". SCHULE & WIR hatte

hier das Ausmaß der Gewalt–

darstellungen im deutschen

Fernsehen aufgezeigt. Für be–

merkenswert hielten die Preis–

richter auch noch den Artikel

"Endstation Sucht" über den

Medikamenten-Mißbrauch bei

Jugendlichen .

"Was diese Artikel auszeich-

net", sagte Prof. Dr. Undeutsch

II'N

~~~~HEW

in seiner Laudatio auf as Re-

daktionsteam von SCHULE &

WIR, "ist zunächst einmal die

vielfältige und interessante The-

IJ!R

Aw...

matik. Es werden aktuelle Ge-

fahrenquellen für eine gesunde

Entwicklung der Kinder und ju–

gendlichen

herausgegriffen .

Die Themen werden in der

IR~INNUNG

W ise b ha delt, daß zu ächst

einmal eine umfassende Erhe–

bung des Tatsachenmaterials

vorgenommen wird und dann

die schädlichen Folgen darge–

stellt werden . Abschließend

finden sich praxisnahe Empfeh–

lungen für die Eitern . Das alles

wird lebendig und eindrucks–

voll, verständlich und in griffi-