Fortsetzung von Seite 3
Selbstverständlich brauchte
Herr Strenk für das vorschrifts–
widrige Flachglas keinen Ersatz
zu leisten . Im Gegenteil. Der
Sachaufwandsträger der Schule
mußte nicht nur die von Clau–
dia eingeschlagene, sondern
auch alle anderen Glastüren im
Schulgebäude auf Sicherheits-
äser umrüsten .
Aber muß eigentlich immer
erst das Kind in den Brunnen
fallen , ehe die erforderlichen
Sicherheitsmaßnahmen ergrif–
fen werden? Schließlich gibt es
die erwähnten
Richtlinien
schon seit dem Jahre 1975. ln
ihnen ist alles klar geregelt, was
beim Bau und der Ausrüstung
von Schulen zu beachten ist,
damit eine Gefährdung unserer
Kinder ausgeschlossen wird.
Aber trotz dieser Vorschriften
gehen jahraus jahrein viele
Schulunfälle auf das Konto
fal~
scher Bauplanung oder Bauaus–
führung. Oft wird dann dem
Übermut der Kinder und ihrem
Temperament in die Schuhe ge–
schoben, was eigentlich andere
zu verantworten habeo.
So dürfen zum Beispiel Fuß–
böden nicht als spiegelglatt ge–
wachste Rutschbahnen ausge–
führt werden. Vorgeschrieben
sind gleithemmende Beläge.
Auch bei Stufen sind glatte Auf–
trittsflächen verboten . Treppen
und Lichthöfe müssen mit
einem Schutzgeländer gesi–
chert sein, damit die Kinder
nicht hinabstürzen.
Türpuffer- und Feststeller
dürfen nur so angebracht wer–
den, daß sie nicht zum ver–
hängnisvollen Stolperstein wer–
den. Auch Bedienungshebel für
Türverschlüsse, sogenannte Pa–
nikbeschläge, dürfen nicht in
den Verkehrsbereich der Schü–
ler hineinragen, wo sie -
ebenso wie geöffnete Fenster–
flügel - für blutige Köpfe sor–
gen. Daneben sind scharfkanti–
ge Heizkörper ohne Schutzver–
kleidung eine Unfall-Falle er–
ster Ordnung.
Herausgegeben
hat die
Richtlinien "Bau und Ausrü–
stung von Schulen" der Bayeri–
sche Gemeindeunfallversiche–
rungs-Verband, kurz GUV ge–
nannt. Bei ihm sind Schüler,
Studenten und Kindergarten–
Kinder versichert. Er kommt auf
für Schäden, die sich auf dem
Schulweg, in der Schule und
bei Fahrten und Kursen ereig–
nen.
Der GUV ist ein Teilgebiet
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Vom Bauch·
autschwung
zur Bruch·
Iandung
Dieses Geländer ist
gewiß gut gemeint.
Dennoch entspricht
es nicht den Bestim–
mungen. Statt das
Podest sicher zu
machen, fordert es
zum Mißbrauch her–
aus. Zur Turnstange
umfunktioniert, gibt
es hier Unfälle am
laufenden Band.
Guter Wille allein
genügt nicht.
SI–
cherheit braucht
.-..
"-------.~~--'-'~...--
Sachverstand.
SP.rung·
schanzen
und
Stolper·
steine
Nicht nur im Schul–
haus droht Kindern
Gefahr. Auch die
Außenanlagen sind
häufig alles andere
als sicher. Gewiß
sollen Schulen ein
gefälliges Aussehen
haben. Aber wenn
die Kunst am Bau
Knochenbrüche
programmiert, dann
hilft (wie Im Bild
oben) nur noch der
Preßlufthammer.