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Spieltelefon oder ein Gegen–

stand, den man dafür aus–

geben könnte. Der Reihe

nach darf jeder "telefonie-

. ren". Die anderen hören zu

und müssen herausfinden,

wer der (nur in der Phantasie

vorhandene) Partner ist.

Ein anderes Ratespiel: Statt

zu telefonieren läßt man Tie–

re, Pflanzen, Gebäude, Be–

rufe, Speisen usw. beschrei–

ben und erraten.

10. TheatersQielen! Ein Kas–

perltheater und ein paar

Handpuppen regen selbst die

redefaulsten Kinder zum

Sprechen an. Wo das Zube–

hör fehlt, reicht eine Kiste

mit alten Klamotten für eine

Szene im Textilhaus. Um die

Kombizange aus Vaters Werk-

zeugkasten rankt sich ein

"Fachgespräch mit Handwer–

kern"; um Mullbinde und

Spritzenattrappe das Spiel

"Der Doktor kommt". Killder

brauchen nur wenige Kulis–

sen und Requisiten zum

Theaterspielen. Szenen aus

der Schule, eine Fahrkarten–

kontrolle in der Eisenbahn,

ein Ausschnitt aus einem

Märchen oder ein Streich von

Till Eulenspiegel machen

Spaß und "verleiten" zum

natürlichen

und

klaren

Sprechtraining - besonders

wenn sich erwachsene Zuhö–

rer einfinden, die anregen,

loben, bestätigen und mit–

lachen. Sie können eine At–

mosphäre des Vertrauens

schaffen, in der die Selbst-

sicherheit und die Sprachfer–

tigkeiten des Kindes ganz na–

türlich wachsen. Denn: Beim

Sprechenlernen

läßt sich

nichts erzwingen.

Diese Grundregel ist be–

sonders wichtig bei einem

Kind mit Sprachfehler. Zur

Heilung von Stotterern, Lisp–

lern, Polterem usw. reichen

die obengenannten Hausmit–

tel selbstverständlich nicht.

Bei solchen organisch oder

seelisch verursachten Behin–

derungen müssen die Eitern

stets einen Logopäden oder

die Heilpädagogen in den Er–

ziehungsberatungsstellen und

in den Sonderschulen für

Sprachbehinderte zu Rate

ziehen. Dabei ist es ent–

scheidend wichtig, möglichst

frühzeitig zu beginnen. Wer

organisch oder seelisch be–

dingte Sprachstörungen als

Nachlässigkeit, Unart oder

schlechte Gewohnheit abtut

und das Kind, anstatt für

fachmännische Betreuung zu

sorgen, pausenlos durch Ta–

del, Ermahnungen und Kor–

rekturbefehle entmutigt, ge–

fährdet den Heilerfolg.