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Die Einführung des achtjährigen Gymnasiums in Bayern brachte auch eine
Reform der Oberstufe mit sich. Das neue Konzept liegt nun vor.
Kurswechsel
it der Reform der gymna-
sialen Oberstufe sollen
die von Hochschulen
und Arbeitswelt gefor-
derten Kernkompetenzen angehoben
werden. Dabei geht es vor allem um die
Fächer Deutsch, Mathematik und Fremd-
sprachen. Darüber hinaus liegt bei der
Neukonzeption ein deutliches Gewicht
auf der Studien- und Berufsorientierung
der Gymnasiasten.
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Wie in der Unter- und Mittelstufe ist
auch in der 11. und 12. Klasse die Zahl der
wöchentlichen Pflichtstunden höher als
am G9. Für eine breite Allgemeinbildung
müssen mehr Fächer belegt werden als
bisher.
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Die Grund- und Leistungskurse werden
ersetzt durch vier drei- oder zweistün-
dige Pflicht- und Wahlpflichtfächer. In
deren Mittelpunkt stehen die Kernfächer
Deutsch, Mathematik und Fremdsprache
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– alle mit jeweils vier Stunden Unterricht.
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Dennoch können die Schüler indivi-
duelle Schwerpunkte setzen und so ihr
Ausbildungsprofil nach der persönlichen
Begabung ausrichten. Dabei sind sie
nicht an die von ihnen besuchte Ausbil-
dungsrichtung gebunden.
Dazu gibt es in der Stundentafel ei-
nige Wahlpflichtalternativen – bei den
Fremdsprachen, Naturwissenschaften,
Gesellschaftswissenschaften und im Mu-
sischen Bereich – und einen Profilbereich.
Diesen können die Schüler mit weiteren
Wahlpflichtfächern aus der Stundentafel
– z.B. Informatik – kombinieren oder mit
dem Zusatzangebot, z.B. mit Orchester,
Dramatisches Gestalten, Philosophie
oder Astronomie.
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Neu sind zwei Seminare: Sie sollen das
wissenschaftliche Arbeiten, die Studien-
und Berufsorientierung sowie die anwen-
dungsbezogene Projektarbeit fördern.
Vorgesehen ist, dass jeder Schüler zwei
Seminare im Umfang von zwei Stunden
belegt. Sie können, je nach Interesse und
Neigung, aus einem breit gefächerten
Angebot ausgewählt werden. Die Semi-
nare haben folgende Schwerpunkte:
1.Seminar: Hier sollen die Schüler
wissenschaftsorientiert arbeiten, eine
Seminararbeit erstellen und präsentieren.
2.Seminar: Hier geht es um Projekt-
arbeit in der Gruppe, den Bezug zur be-
ruflichen oder wissenschaftlichen Praxis,
um die Zusammenarbeit mit externen
Partnern aus Hochschule und Arbeitswelt
sowie um eine umfassende Studien- und
Berufsorientierung.
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Statt bisher vier Prüfungungen, davon
eine mündlich, müssen die Abiturienten
nun fünf Prüfungen absolvieren – drei
schriftlich, zwei mündlich.
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Um die Kernkompetenzen zu stärken,
müssen alle Schüler verpflichtend Prü-
fungen in Deutsch, Mathematik und der
Fremdsprache ablegen. Deutsch und
Mathematik werden schriftlich geprüft.
illustration: bengt fosshag
Eckpunkte der Stundentafel
Eckpunkte des Abiturs
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gymnasium