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– 2 06

Anzahl der Studienberechtigungen zu

steigern, vor allem auch über die beruf-

liche Ausbildung und die beruflichen

Schulen.

Bereits heute werden in Bayern – um

eine Zahl zu nennen – fast 44 Prozent der

Hochschulzugangsberechtigungen außer-

halb des Gymnasiums vergeben. Diesen

Weg will ich ausbauen. Die FOS 13 ist be-

reits als Modellversuch eingerichtet, die

berufliche Oberschule soll folgen. Zudem

eröffnet sich mit dem neuen Hochschul-

gesetz für die besten 20 Prozent einer

Meisterprüfung der direkte Zugang zur

fachgebundenen Hochschulreife.

Bei all dem darf man jedoch nicht ver-

gessen, dass es Schüler gibt, die trotz

aller Bemühungen die Schule ohne Ab-

schluss verlassen. Für diese Jugendlichen

ist der Einstieg ins Berufsleben besonders

schwierig. Denn in Zukunft wird der Be-

darf an höher qualifizierten Absolventen

steigen. Dies ist nicht nur eine bildungs-

dividualisierung der Methoden in der

Grundschule. Zunehmend werden offene

Formen des Lernens und Lehrens genutzt,

um der Begabung und den Fähigkeiten

jedes Kindes gerecht zu werden. Das-

selbe geschieht an der Förderschule

durch die Differenzierung nach dem indi-

viduellen Förderbedarf. An der Haupt-

schule können je nach den persönlichen

Fähigkeiten unterschiedliche Strukturen

genutzt werden: M-Klassen und Praxis-

klassen sind Beispiele dafür.

Auch an den Realschulen gibt es mit

Ergänzungs- und Förderunterricht erfolg-

reiche Instrumente der individuellen För-

derung. Am achtjährigen Gymnasium ste-

hen dafür die Intensivierungsstunden zur

Verfügung.

Ein zweiter Grundsatz, der mir persön-

lich sehr am Herzen liegt, lautet: Kein

Abschluss ohne Anschluss. Wir müssen

die Durchlässigkeit unseres Schulwesens

weiter ausbauen, vor allem vertikal, da-

mit jeder am Ende den Abschluss erhält,

der seiner Leistungsfähigkeit entspricht.

Unser Ziel ist es dabei, längerfristig die

politische, sondern auch eine gesell-

schaftspolitische Herausforderung.

Entsprechende Maßnahmen haben

wir bereits eingeleitet. So bemühen

wir uns, das Angebot der Praxisklassen

in den nächsten Jahren weiter zu opti-

mieren.

Kinder aus Familien mit Migrations-

hintergrund sollen künftig früher und in-

tensiver in der deutschen Sprache geför-

dert werden. Denn eine Hauptursache

für mangelnden Schulerfolg sind geringe

Deutschkenntnisse. Hier muss vor allem

das Bewusstsein der Eltern dafür ge-

schärft werden, dass das Beherrschen

der deutschen Sprache der Schlüssel für

schulischen und beruflichen Erfolg ist.

All diese Aufgaben kann die Institu-

tion Schule jedoch nicht alleine schul-

tern. Hier müssen Politik und Gesell-

schaft, Lehrkräfte, Eltern und Schüler an

einem Strang ziehen. Ich lade alle ein,

am gemeinsamen Ziel mitzuarbeiten,

unseren Schülerinnen und Schülern die

besten Chancen mitzugeben für Stu-

dium und Beruf.

foto: rolf poss, bertram wagner, gert krautbauer, getty , sxc.hu, joker, image source

bildungspolitik

Schlüssel für den Erfolg