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it der Verabschie–
dung eines Aktions–
programms im Jah–
re 1972 forderten Kultusm i–
nisterkonferenz, Deutscher
Sportbund und kommunale
Spitzenverbände die Länder
auf, neue Akzente im Schul–
sport zu setzen. Bayern nahm
viele Anregungen dieses Pro–
gramms auf. So verankerte
man beispielsweise in den
Folgejahren nach der For–
mel 2
+.
2 insgesamt vier
Stunden Sport als Pflichtun–
terricht in den Stundentafeln
der weiterführenden Schu–
len - zwei Stunden
Basis–
sport
sowie zwei weitere
Stunden, in den 5. und 6.
Klassen als
Erweiterter Ba–
sissport
bzw. ab der Jahr–
gangsstufe 7 als
Differenzier–
ter Sportunterricht,
der aller–
dings in der Folge im lan–
desweiten Durchschnitt nicht
voll erteilt werden konnte.
Mit dem Differenzierten
Sport wollte man den Inter–
essen der Schüler durch frei–
zeitorientierte oder musisch
DER
DIE MELDUNGEN
HABEN IN
LETZTER ZEIT FÜR
UNRUHE GESORGT.
Er gründet sich darauf, daß
in vielen Medien fälschli–
cherweise von einer „Kür–
zung des Sportunterrichts"
die Rede ist, wo es doch in
Wirklichkeit um eine Um–
schichtung geht.
Gemeint ist damit, daß
SPORT BLEIBT
ausgerichtete Sportarten ent–
gegenkommen.
An dieser Grundkonstella–
tion wird sich auch künftig
nichts ändern. Denn Kultus–
minister Zehetmair hat nach–
drücklich darauf hingewie–
sen, daß in den Stundenta–
feln der Haupt- und Real–
schulen sowie der Gymnasi–
en vier Stunden Sport ver–
bindlich vorgeschrieben blei–
ben . Woher dann der Un–
mut, der da und dort bei
den Eltern festzustellen ist?
18 SCHULE
aktuell
TATSACHE IST, DASS
DER DIFFERENZIERTE
SPORT IN BAYERN
NICHT GEKÜRZT,
SONDERN NEU ORGA–
NISIERT WIRD.
nach einem Beschluß der
Bayerischen Staatsregierung
vom 14. Mai 1996 die über
die beiden Basissportstun–
den hinaus erteilten Sport–
stunden an Hauptschulen,.
Realschulen und Gymnasi–
en ab kommendem Schul–
jahr nur noch zur Hälfte, ab
dem Schuljahr 1998/99
insgesamt nicht mehr von
hauptamtlichen Lehrkräften
erteilt werden sollen. Das
heißt aber nicht, daß man
diese Sportstunden streicht,
sondern daß den Unterricht
nebenamtliche oder neben–
berufliche Lehrkräfte über–
nehmen.
Notwendig machte diese
Maßnahme einmal das deut–
liche Anwachsen der Schü–
lerzahlen, vor allem an den
Realschulen und Gymnasi–
en, dem man aufgrund der
schwierigen Haushaltslage
nicht allein mit neuen Plan–
stellen begegnen konnte.
Zum zweiten hatte die Un–
tersuchung der Kienbaum–
Unternehmensberatung von
1995 ergeben, daß eine Un–
terrichtsstunde, die haupt–
amtlich erteilt wird, den
Staat erheblich mehr kostet
als eine stundenweise Ver–
gütung anderer Fachkräfte.
Wer soll nun künftig den
Differenzierten Sport bzw.
den Erweiterten Basissport–
unterricht erteilen? Gedacht
ist hier an Sportlehrer, die
bereit sind, freiwillig Über–
stunden zu übernehmen, die
auf nebenamtlicher Basis
vergütet werden, an arbeits–
lose Lehrkräfte mit entspre–
chender Qualifikation, Di–
plomsportlehrer, freiberuf–
lich tätige Sportlehrer bzw.
staatlich geprüfte Fachsport–
lehrer und schließlich Übungs–
leiter aus den Vereinen, die
über eine bestimmte Lizenz
verfügen. Letztere können al–
lerdings nur für den Diffe–
renzierten Sport, also ab
Jahrgangsstufe
7,
eingesetzt
werden. Zur Vergütung die–
ser Sportstunden stehen im
Jahr 1997 - und zwar von
September bis Dezember -
4,5 Millionen und 1998 im–
merhin 17 Millionen Mark
bereit. Damit die Schulen
vor Ort sich rechtzeitig auf
die neue Situation einstellen
und sich um entsprechende
Fachkräfte bemühen kön–
nen, wurden sie bereits aus–
führlich
durch
eigene
Schreiben des Kultusministe–
riums informiert.
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