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K

önnen Sie kurz die Si–

tuation auf dem Lehr–

stellenmarkt in Bayern

beschreiben?

franz Schropp:

Leider wi:d

. den Medien oft der Em–

~ruck

erweckt, als ob junge

L ute massenweise auf der

S~raße

stehen und ihnen die

Tür zur Ausbildung verschlos-

n bleiben würde. Das ist

se

h

.

falsch . 1996 at es eme

g~o-

ße an die 80er Jahre erm-

~nde

Mobilisierung gege–

~:n.

Damit

konnt~.

die.Zahl

d r Ausbildungsplatze m ln–

d~strie,

Handel und bei

Dienstleistungen auf 35.817

gesteigert werden; das ent-

richt einem Plus von 1,1

sp

. .

E

t

Prozent. Diese positive n -

wicklung erwarten wir auch

für das Jahr 1997.

Doris Köbler:

Wir erwarten

f'" r das Handwerk eine Sta–

~ li sierung

auf dem Vorjah-

niveau. In Bayern ist die

1

der neu abgeschlosse–

Ausbildungsverhältnisse

Handwerk in den letzten

s Jahren kontinuierlich

·egen .

Mit

knapp

DASS SICH

.

SCHULABGÄNGER

BEI DER SUCHE

ken Regensburg, Kempten

sowie im Regierungsbezirk

Oberbayern.

In welchen Berufsfeldern gibt

es Engpässe, in welchen ein

Überangebot?

der Elektroindustrie und bei

den technischen Berufen, wie

z.B. Chemielaborant oder

technischer Zeichner, geht

die Nachfrage über das An–

gebot hinaus.

••

DASENDEFUR

NACH EINER LEHR–

STELLE ZWISCHEN

MEHREREN MÖGLICH–

KEITEN ENTSCHEIDEN

KÖNNEN, DIESE

ZEITEN SIND WOHL

VORBEI. SCHULE

aktuell

FRAGTE DREI

EXPERTEN, WIE SIE

DIE SITUATION

IN BAYERN EIN–

SCHÄTZEN.

106.000 Lehrverhältnissen

wurden 1996 über 13 Pro–

zent mehr Jugendliche im

Handwerk ausgebildet als

noch 1991.

Gibt es denn regionale Un–

terschiede?

Dr. Schauenberg:

Am pro–

blematischsten stellt sich die

Situation in Nordbayern, und

hier vor allem in den Groß–

räumen Bamberg, Nürn–

berg, Schweinfurt, Schwan–

dorf und Weiden dar; und

auch in Südbayern weisen

die Regionen Augsburg, Pas–

sau, Deggendorf und Do–

nauwörth mehr Bewerber

als Lehrstellen aus. Insge–

samt positiver ist die Situati–

on in den Arbeitsamtsbezir-

LEHRSTELLENSITUAnON IN BAYERN VON 1

35000

30000

25000 .

Der

drastische

Rückgang

bei

den

offenen

Ausbl1dungsplätzen

seit

1992

bei

gleichzeitiger Zunahme der

unvennittelten Bewerber

iilacht

deut–

lich,

daß

die

Lehntellensuche

zunehmend

schwieriger

geworden

ist.

20000 .

j

~

15000

1

.g

5000

]

o~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

1980

1981

1982

1983

1984

1985

1986

1987

1988

1989

1990

Grafik: SCHULE

aktuell

Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung

Dr. Schauenberg:

Ein deut–

licher Überschuß an unbe–

setzten Stellen ist bei den

Ernährungsberufen zu ver–

zeichnen, also bei den Bäk–

kern, Metzgern und Köchen .

Auch die gewerblichen Be–

rufe in der Metallindustrie,

insbesondere die Industrie–

mechaniker, weisen unbe–

setzte Lehrstellen auf. In ein–

zelnen Regionen sind noch

Ausbildungsplätze in Bau–

berufen und im Hotel- und

Gaststättengewerbe frei . Bei

allen kaufmännischen Beru–

fen dagegen übersteigt die

Nachfrage das Angebot bei

weitem. Gleiches gilt für

Arzt- und Zahnarzthelfer.

Auch bei den Berufen in

TRAU

Franz Schropp:

Man sieht

also, daß nach wie vor die

sogenannten 1Weiße-Kragen–

Berufe1 ein höheres Ansehen

bei den Jugendl ichen und

den Eltern genießen. Aber

die Wirtschaft kann ihr Aus–

bildungsangebot nicht nach

den Wünschen der Bewer–

ber ausrichten .

Wie lassen sich davon ab–

gesehen die negativen Trend–

meldungen in den Medien

erklären?

Doris Köbler:

Die erfreuli–

chen Steigerungen, die vor–

her genannt wurden, gelten