Bild, Ton und eisenes Tun
helfen be1m Lernen
Wer langsam lernt und sich schwertut in
der Regelschule, der braucht eine besondere
Förderung. Die Schulen für Lernbehinderte
stellen ihren Unterricht ganz darauf ab.
inderte in der einen oder
anderen Form beruflich ausbil–
den lassen und so eine Existenz
aufbauen. Entweder haben sie
wie Stefan einen regulären Aus–
bildungsberuf erlernt oder sie
verdienen gleich nach dem Be–
rufsvorbereitungsjahr ihr Geld
als gelernte Hilfskraft.
Eltern lernschwacher Schüler
müssen wissen : Der Weg über
die Sonderschule ist keine
Sackgasse, die Angst vor dem
beruflichen Nichts ist unbe–
gründet. Freilich: Der Einstieg
ins Arbeitsleben fällt nicht
leicht, verläuft anders als üb–
lich . Aber er kann nach allen
Erfahrungen gemeistert wer–
den. Dafür ist Stefan ein nicht
erfundenes Beispiel.
Entscheidend ist, daß die
Weichen • frühzeitig gestellt
werden. Die Unterstützung
durch die Eltern ist hierbei un-
erläßlich; denn wer die Behin–
derung seines Kindes nicht
wahrhaben will, sich gegen die
Überweisung an die Sonder–
schule sträubt, der leistet sei–
nem Kind einen schlechten
Dienst.
Grundsätzlich gilt: je früher
die Entscheidung für die Son–
derschule fällt, desto besser
kann gegen Lernschwächen
vorgegangen werden. Andern–
falls droht die Gefahr, daß das
Kind Klassen
wiederholen
muß, immer den Kameraden
hinterherhinkt und nur wenig
Erfolgserlebnisse hat. Das sind
denkbar schlechte Starthelfer
für die SchulIaufbahn.
Ein Abschlußzeugnis der
Sonderschule bringt mehr als
ein erfolgloser Besuch der
Volksschule.
Wo elterliche Erziehung,
ärztliche Betreuung und schuli-
sehe Förderung Hand in Hand
gehen, ist der größtmögliche
Erfolg zu erwarten, werden
rechtzeitig Fehlentwicklungen
und unnötige Belastungen ver–
mieden. Aus diesem Grund er–
probt man in Bayern heute
einen neuen Weg. ln soge–
nannten Diagnose- und Förder–
klassen werden Abc-Schützen
mit Verdacht auf Lernstörungen
schon ab Schulbeginn von
Fachleuten beobachtet und ge–
fördert. Aus der Sicht der Medi–
ziner klären Fachärzte die Ur–
sachen der Behinderung. Päd–
agogen stellen ihren Unterricht
ganz darauf ab, versuchen den
Ursachen zu begegnen und ar–
beiten dabei eng mit Ärzten,
Kinderpsych iatern und Psycho–
logen zusammen.
Spätestens nach drei Jahren
fällt dann die Entscheidung dar–
über, ob das Kind die reguläre
Grundschule besuchen soll
oder eine Sonderschule.
Wird die Berufsfrage akut,
dann stehen den Eltern lernbe–
hinderter Kinder viele An–
sprechpartner zur Verfügung.
Zu ihnen gehört zum Beispiel
das Arbeitsamt mit seinen Fach–
diensten. Eine andere Anlauf–
stelle ist der Ba er. Landesver–
band zur Förderun Lernbehin–
derter e. V. Seine A resse: Ult–
J:>Oidstr. 3, 8832 Weißenburg in
Bayern, Tel. (09141) 71657.
Auch S&W gibt auf Anfrage
gerne weitere Informationen
darüber, wo Eltern lernbehin–
derter Kinder in Bayern entspre–
chende Sonderberufsschulen,
Berufsbildungswerke und Schu–
len mit Förder- und Diagnose–
klassen finden . Schreiben Sie
eine Postkarte an die Redaktion
"Schule &Wir", Salvatorstraße
2, 8000 München 2.
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