Der Elternbeirat ist oft noch ein unbekanntes Schulfach. Wie packt man die Arbeit dort an?
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Schluß der S&W-Serie
WENN
ELTERN
IMDIE
SCHULE
GEHEN
Auch Väter und Mütter
haben in der Schule ein
Wörtchen mitzureden.
Denn es ist die Pflicht
der Eltern, dort das
Interesse ihrer Kinder
zu wahren. Dabei stehen
sie nicht allein. Ihr
Helfer und Fürsprecher
ist der Elternbeirat.
W
enn sich der kleine
Fritz in der Frühe
auf den Schulweg
macht, hat er einen
unsichtbaren
Be–
gleiter: die Gedanken und
manchmal auch die Sorgen sei–
ner Eitern. Sie folgen ihm nach
und machen auch vor der Tür
des Klassenzimmers nicht halt.
Sowenig es Eitern gleichgül–
tig ist, mit wem ihr Kind seine
Freizeit verbringt, ebenso inter–
essiert sie alles, was mit dem
Schulbesuch zusammenhängt.
Welche Lehrkräfte unterrich–
ten in der Klasse? Gehen sie
auch auf Schülerprobleme ein?
Lernen die Kinder etwas bei
ihnen? Herrscht ein guter Geist
in der Klasse? Stimmt der Fahr–
plan des Schulbusses mit den
Unterrichtszeiten zusammen?
Wo sitzt das Kind im Klassen–
zimmer? Kann es ungehindert
zur Tafel sehen? Fragen über
Fragen, die allesamt zeigen,
wie vielfältig das Interesse der
Eitern an der Schule ist.
DieseAnteilnahme ist nur na–
türlich . Da sie ihr Kind lieben,
sorgen sie sich um seine körper–
liche und geistige Entwicklung.
Stets und überall möchten sie
nur sein Bestes. Sie fühlen sich
verantwortlich, und zwar um so
mehr, je jünger das Kind ist. Ei–
tern sind die geborenen Interes–
senwahrer der Kinder.
Dabei stehen sie nicht allein .
Sie haben Helfer und Fürspre–
cher, vor allem den Elternbei"
rat. Er ist ein Teil der Schule,
gesetzlich verankert und darum
nicht minder rechtens und amt–
lich als die Lehrer, als Stoff und
Stundenpläne.
Das Bayerische Gesetz über
das Erziehungs- und Unter–
richtswesen nennt als zentrale
Aufgabe des Elternbeirates: Er
soll das Interesse der Eitern für
die Bildung und Erziehung der
Schüler wahren.
Interesse- was ist das eigent–
lich? Wir begegnen dem Wort
auf Schritt und Tritt. Es um–
schreibt alles, was jemandem
nützt, woraus er Gewinn zieht.
Man kann zum Beispiel ein In–
teresse daran haben, daß das
Auto funktioniert oder daß der
Urlaub billig wird.
Aber Interesse richtet sich
nicht nur auf materielle Güter,
sondern auch auf körperliche
Gesundheit. Darüber hinaus
kann man Interesse an geistig n
Werten haben, wie etwa der
ligiösen Erziehung der Kin
c
oder dem guten Ruf.
jedermann versucht, seine
Interessen zu wahren und an–
dere zu bewegen, sie ebenfalls
zu berücksichtigen. Das ist
nichts Schlechtes, sondern eine
Spielregel· jeder freien Gesell–
schaft; denn niemand muß den
Nächsten mehr lieben als sich
selbst.
jeder darf auch an sich den–
ken und im Rahmen des Rechts
das durchsetzen, was er für sei–
nen Vorteil hält. Andererseits
darf das eigene Interesse nicht
abgleiten in reine Selbstsucht.
Hemmungslos durchgesetzte
Interessen vergiften den Staat
und zerstören die Gemein–
schaft. Wer auf die eigenen In–
teressen pocht, muß bereit
sein, auch die berechtigtP-"
Wünsche seiner Mitmensc
zu bejahen .
Niemand darf nur den wi nzi –
gen Ausschnitt seiner eigenen
Interessen im Auge haben. je–
der muß dafür sorgen, daß sie
im Gleichgewicht bleiben mit
der Selbstbehauptung der ande–
ren. Alle diese Grundsätze gel–
ten auch für die Elterninteres–
sen im Schulbereich. Wo kön–
nen nun hier die Eitern ihr Inter–
esse geltend machen?
Grundsätzlich ist es auf allen
Ebenen möglich. Das Feld be–
ginnt ganz oben beim Bayeri–
sch~n
Landtag, der entspre–
chende Gesetze erläßt, er–
streckt sich auf das Kultusmini–
sterium und reicht über die
Schulabteilungen der Bezirks–
regierungen sowie die Schul–
ämter bis hin zum einzelnen
Schulleiter, zur Lehrerkonfe–
renz, zum Klassenlehrer.