mer. So ist die Zahl der Raucher zwi-
schen 12 und 25 nach Angaben der
Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung in den vergangenen zwei
Jahrzehnten zurückgegangen – von 44
Prozent im Jahre 1979 auf 38 Prozent
im Jahr 2001. Und 68 Prozent, also
rund zwei Drittel der jugendlichen
Raucher, wollen aufhören oder zumin-
dest weniger rauchen.
Was Sorge macht, ist die Entwick-
lung in den jüngeren Altersgruppen.
Denn gerade von den jungen Mädchen
zwischen zwölf und 15 Jahren greifen
der Studie der Bundeszentrale zufolge
viele regelmäßig zur Zigaret-
te und haben mit 21 Prozent
inzwischen ihre männlichen
Altersgenossen überholt. Für
die Mädchen scheint, wie die
Autoren einer Bielefelder
Studie vermuten, Nikotin-
konsum immer mehr zum „Rollenbild
der modernen Frau“ zu gehören.
Warum fangen Jugendliche über-
haupt mit dem Rauchen an?Was reizt
sie, trotz der gesundheitlichen Risiken
zu rauchen? Nach der Berliner Studie
„Gesundheit im Kindesalter“ beginnen
junge Leute mit dem Rauchen, weil es,
ebenso wie der Alkohol, als „Symbol
für Status und Reife“ zu Ansehen un-
ter Gleichaltrigen verhilft. Man möchte
mit dem Rauchen „dazugehören“, vor
allem, wenn auch der beste Freund
bzw. die beste Freundin oder die
Mehrheit der Clique raucht. Zunächst
Für jeden hier veröffentlichten Tipp
gibt es ein kleines Honorar.
h i nwe i s
Belgien
Deutschland
Dänemark
England
Finnland
Frankreich
Griechenland
Portugal
Russland
USA
jungen
mädchen
16%
30%
22%
20%
29%
17%
5%
12%
24%
22%
30% 20% 10% 0% 10%
Quelle: Weltgesundheitsorganisation 1999
Zigaretten bereits
probiert:11-Jährige
6%
15%
14%
16%
16%
16%
3%
9%
9%
16%
20% 30%
also sei Rauchen, so die Studie, für
junge Leute einTeil des Sozialverhal-
tens, erst später werde die Gewohnheit
zur Sucht.
Um es erst gar nicht so weit kom-
men zu lassen, ist Prävention bei den
Jugendlichen unabdingbar.Welch viel-
fältige Aktionen es auf diesem Gebiet
gibt, darüber informiert die Dokumen-
tation „... und es gibt sie doch! Sucht-
prävention an Schulen“. Die Doku-
mentation enthält Modelle, Konzepte
und Projekte, die auf dem 3. Nürnber-
ger Forum der Suchtprävention im
November 2000 präsentiert wurden.
Zu erwähnen ist vor al-
lem das Projekt „Klasse
2000“, das seit 1991 in den
Klassen 1–4 in den baye-
rischen Grundschulen
durchgeführt wird. 80.000
Grundschüler haben bis
Sommer 2002 daran teilgenommen.
Ziel ist es, in besonderen Unterrichts-
einheiten bei den Kindern eine posi-
tive Einstellung zur Gesundheit zu för-
dern, ihr Selbstbewusstsein zu stärken
und ein kritischesVerhalten gegenüber
Genussmitteln und Alltagsdrogen auf-
zubauen.
Für die Klassen 6–8 gibt es in allen
Schularten denWettbewerb „Be smart
– don’t start“. Damit möchte man
Schüler motivieren, für ein halbes Jahr
nicht zu rauchen oder mit dem Rau-
chen aufzuhören. DerWettbewerb, an
dem sich inzwischen fast alle europäi-
schen Länder beteiligen, wird in Bay-
ern zum vierten Mal ausgetragen. An
der aktuellen Runde nehmen rund
30.000 bayerische Schülerinnen und
Schüler teil. Betreut wird derWettbe-
werb von der Landeszentrale für Ge-
sundheit in Bayern.
Für Eltern kann derWettbewerb An-
lass sein, das Thema „Rauchen“ in der
Familie zu diskutieren. Dabei gilt es,
neben den gesundheitlichen Risiken
noch einen wichtigen Aspekt zu be-
denken: Jugendliche, die rauchen, so
die Feststellung der Landeszentrale für
Gesundheit in Bayern, zeigen „eine
höhere Anfälligkeit, später auch andere
Drogen zu konsumieren“.
Heutiges Thema: Wie kann ich
den Wortschatz meines Kindes
erweitern?
Dazu schrieb uns eine Leserin aus
Coburg Folgendes: „Meine Tochter,
13 Jahre, besucht das Gymnasium.
Ich gebe ihr in regelmäßigen Ab-
ständen eine Tageszeitung, suche
einen kleinen überschaubaren Arti-
kel aus dem Bereich Politik oder
Wirtschaft heraus und stelle ihr fol-
gende Aufgabe: Sie möge bitte den
Artikel durchlesen, ihr unbekannte
Fremdwörter im Lexikon nachschla-
gen und mir den Bericht mit eige-
nen Worten vortragen. Anschlie-
ßend sprechen wir über das Thema
und ich erkläre ihr Details. Sie ist
mit Begeisterung dabei, weil sie
sich dann erwachsen und aner-
kannt fühlt. Mit dieser Methode
hat sich unsere Tochter einen
großen Wortschatz angeeignet
und ist immer auf der Suche nach
neuen Begriffen."
Haben Sie einen heißen
Tipp, einen klugen Rat-
schlag, eine zündende Idee,
die Sie anderen Eltern zu-
kommen lassen möchten?
Hier haben Sie dazu Gele-
genheit. Auf dieser Seite
möchten wir, dass Eltern
Eltern informieren.
Bisher haben wir auf dieser Seite Mate-
rial zu folgenden Themen angeboten:
•
Elternbeiratsarbeit (EZ 4/01)
•
Hyperkinetische Kinder (EZ 1/02)
•
Linkshänder (EZ 2/02)
•
Lektüreliste für Kinder (EZ 3/02)
•
Museen für Kinder (EZ 4/02)
Jugendliche
Raucher sind
später auch
anfälliger für
andere Drogen.
Gefragt sind Ideen!
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z
E
Bezugsadresse: Bayerisches Kultusministerium, Redaktion EZ, 80327 München, Fax: (0 89) 21 86 - 18 02, e-mail: elternzeitschrift@stmuk.bayern.de
Alle bisher angebotenen Materialien (außer EZ 4/01 Elternbeiratsarbeit) können auch im Internet unter: www.km.bayern.de/eltern/eb_archiv.html abgerufen werden.