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GRUNDSCHULE

Wie unsere Grundschule ist die Pri–

mary School auf die Vermittlung der

Kulturtechniken Lesen, Schreiben und

Rechnen ausgerichtet. Die Grund–

schulzeit dauert allerdings länger als

bei uns: in England, Wales und Nord–

irland sechs, in Schottland sogar sie-

ben Jahre.

.

Auch die Unterrichtszeit ist im Ver–

einigten Königreich anders gestaltet

als bei uns. Schon die Grundschüler

haben Nachmittagsunterricht Die

Schule beginnt in der Regel um 9 Uhr,

Unterrichtsende ist um 15 Uhr. An

vielen Schulen können sich die Kin–

der während der einsfündigen Mit–

tagspause in der schuleigenen Men–

sa verpflegen.

~~HRENDESCHULEN

Sekundarstufe.

ln den sechziger und

siebziger Jahren wurde das Schulsy–

stem in England und Wales auf die

Gesamtschule, die "comprehensive

school", umgestellt. Die fünfjährige

Gesamtschule ist heute, als Secon–

dary School, der vorherrschende Ty–

pus. Mehr als neunzig Prozent der

Kinder besuchen sie nach der Prima–

rySchool.

Die Secondary School verzichtet

auf eine Aufnahmeprüfung und

nimmt in manchen Fällen erst wäh–

rend der letzten beiden Pflichtschul–

jahre, der sogenannten ,,fifth form",

eine Begabungs- und Leistungsdiffe–

renzierung vor. Die Schüler konnten

bis 1988 in einer zentralen Prüfung

zwei verschiedene Abschlüsse erwer-

12 SCHULE

aktuell

ben: zum einen das Certificate of Se–

condary Education -es ist vergleich–

bar mit unserem Hauptschulab–

schlußi zum anderen das General

Certificate of Education (0-level,

d. h. Ordinary Ievei oder Normalni–

veau) - dies entspricht in etwa unse–

rem mittleren Schulabschluß. Zu den

Neuerungen auf diesem Gebiet siehe

Seite 13.

Wer bei den Prüfungen gescheitert

ist oder seinen Abschluß verbessern

will, darf nach wie vor auch über das

16. Lebensjahr hinaus an der Secon–

dary School bleibeni das gilt auch für

Schüler, die sich noch in berufsbezo–

genen Fächern unterrichten lassen

möchten (eine eigentliche Berufs–

schule gibt es nämlich nicht) . Rund 30

Prozent der 16jährigen nehmen ge–

genwärtig dieses Angebot wahr und

gehen in besonderen Klassen noch

einmal bis zu drei Jahre weiter zur

Schule. Erst dann treten sie ins Be–

rufsleben ein.

Oberstufe.

Jungen Leuten, die

einen höheren Schulabschluß anstre–

ben -zur Zeit sind es rund 18 Prozent

eines Geburtsjahrganges -, bietet

sich eine Reihe von Möglichkeiten:

Vielen Secondary Schools sind soge–

nannte "A-Ievei"-Kfassen angeglie–

dert. ln diesen werden die Schüler in–

nerhalb von zwei Jahren auf ein hö–

heres Leistungsniveau (A-Ievel oder

Advanced Ievei, d. h. Fortgeschritte–

nen-Niveau) gebracht. Der erfolgrei–

che Abschluß von mindestens zwei

"A-Ievel" -Kursen (z. B. Mathematik

und Chemie oder Englisch und Ge–

schichte) entspricht in etwa unserem

Abitur. Ein regelrechtes Zeugnis der

"Allgemeinen Hochschulreife" gibt

es allerdings nicht. Mit der Auswahl

der ,,A-Ievel" -Kurse trifft der Schüler

nämlich schon eine Vorentscheidung

für eine spätere Studienrichtung:

Wählt ein britischer Abiturient zum

Beispiel Mathematik und Chemie, ist

er auf ein naturwissenschaftliches

Studium an der Universität festge–

legt.

"A-Ievels" kann man aber auch,

innerhalb von zwei Schuljahren, an

eigenständigen Schulen erwerben.

Zum einen sind es die Sixth Form Col–

legesi dort ist das Unterrichtspro–

gramm ähnlich gestaltet wie an der

Oberstufe der Secondary School.

Eine Art Fachhochschulreife vermit–

teln die Tertiary Colleges, die mit

ihren mehr berufsbezogenen Fä–

chern in etwa unseren Fachoberschu–

len entsprechen.

Schließlich bestehen in England

und Wales noch etwa 175 (von einst–

mals 1180) Grammar Schools fort.

An diesen britischen "Gymnasien"

werden die Absolventen der Primary

School (Grundschule) nach bestan–

dener Aufnahmeprüfung innerhalb

von sieben Jahren auf das "A-Ievel"

(Abitur) hingeführt.

Gemeinsam ist allen Absolventen

der verschiedenen Oberstufenschu–

len, daß sie, nach insgesamt 13

Schuljahren, im Alter von 18 Jahren

auf eine Universität gehen können.

PRIVATSCHULEN

Privatschulen, "independent schools",

haben im Vereinigten Königreich