rischen Kultusministerium,
in dessen Haushalt die Mit–
tel für die Jugendarbeit
ausgewiesen werden.
Die Ziele, die sich der
BJR selbst gesteckt hat,
sind durchweg anspruchs–
voll. ln der Satzung ist zum
Beispiel davon die Rede,
daß man zur Entfaltung
und Selbstverwirklichung
der jungen Menschen bei–
tragen will und das verant–
wortliche Handeln, das kri–
tische Denken sowie das
soziale und solidarische
Verhalten der Jugendli–
chen fördern möchte.
Aktiv soll an der Gestal–
tung der freiheitlichen und
demokratischen
Gesell–
schaft mitgewirkt werden.
Immer wieder nimmt man
daher zu aktuellen jugend–
politischen Fragen Stel–
lung, wobei gerade auch
brisante Themen wie etwa
Rechtsextremismus, Aus–
länderhaß oder die Asy–
lantenproblematik aufge–
griffen werden.
Gerhard Engel, Real–
schullehrer und seit
Okto~
ber letzten Jahres Präsi–
dent des Bayerischen Ju–
gendrings, faßt die derzei–
tigen Schwerpunkte fol–
gendermaßen zusammen:
"Friede, Gerechtigkeit und
Bewahrung der Schöpfung
sind heute die zentralen
Probleme und Hoffnungen.
Wir, die wir in der Jugend–
arbeit tätig sind, müssen
die bereits vorhandenen
positiven Ansätze aufgrei–
fen, sie weiterentwickeln
und in der Gesellschaft
sichtbar machen."
Persönlicher Einsatz
Bei seiner Arbeit läßt
sich der BJR von wichtigen
demokratischen Grundsät–
zen leiten. Bewußt bekennt
er sich zur Pluralität, also
zur Vielfalt, die sich vor al–
lem an den mitunter sehr
verschiedenen Interessen
und Zielen der einzelnen
Mitgliedsverbände zeigt.
Ein wichtiges Element ist
die Selbstorganisation, das
heißt, nicht die Erwachse–
nen bestimmen, was ge–
macht wird, sondern die
Jugendlichen legen selbst
fest, wie und auf welchen
Gebieten sie sich engagie–
ren wollen. Daß dies von
den jungen Leuten großen
persönlichen Einsatz - in
der Regel ohne .ßezahlung
- erfordert, liegt auf der
Hand.
Gerade die eben er–
wähnten Grundsätze brin–
gen aber auch Probleme
mit sich. Dazu Gerhard En–
gel: "Das immer umfang–
reicher werdende Angebot
der Freizeitindustrie und
die Medien stellen für uns
eine große Herausforde–
rung dar. Während unsere
Jugendarbeit auf dem per–
sönlichen Engagement und
Einsatz der jungen Leute
aufbaut, wird dort Vergnü–
gen und Spaß verspro–
chen, ohne daß man selbst
aktiv werden müßte.
II
Großer Zulauf
Die Aktivitäten der Ju–
gendorganisationen stim–
men dennoch zuversichtlich,
und trotz aller Unkenrufe
haben die Jugendverbände
großen Zulauf; in Bayern
gehören immerhin über 50
Prozent der Jugendlichen
einem Verband an.
Dafür, daß auf Landes–
ebene das Angebot attrak–
tiv und aktuell bleibt, sorgt
der Hauptausschuß des
Bayerischen Jugendrings.
Er bestimmt den Kurs, legt
die grundsätzlichen Aufga–
ben, Ziele und Leitlinien
fest. Neben Vertretern von
Institutionen, mit denen der
BJR regelmäßig zusam–
menarbeitet, wie z. B. dem
Jugendherbergswerk, ge–
hören diesem obersten be–
schlußfassenden Gremium
vor allem auch gewählte
Delegierte aus 18 Jugend–
verbänden an.
Diese 18 Verbände, die
zum Teil für mehrere selb–
ständige Jugendorganisa–
tionen sprechen, geben
einen Einblick in das breite
Spektrum der verbandli–
ehen Jugendarbeit in Bay–
ern. SCHULE aktuell stellt
diese Verbände jeweils in
einem kurzen "Steckbrief" .
auf den Seiten 6 und 7 vor.
VERISCHEN JUGENDVERBÄNDE.