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wer sich beim lösen mathe–

matischer Probleme immer

wieder zwingt, bewährte Ar–

beitsschritte einzuhalten.

Gegeben? Gesucht?

Eine Textaufgabe verliert

z. B. ihre Schrecken oft schon

allein dadurch, daß man sich

den Sachverhalt in aller Ruhe

Punkt für Punkt klarmacht:

Den Text genau, langsam,

notfalls laut lesen.

Die vorgegebenen Zahlen

it ihren Benennungen und

dazugehörigen Begriffen her–

ausschreiben . (Was ist gege–

ben?).

Das Unbekannte notieren

(Was ist gesucht?).

e

Die Aufgabe mit eigenen

Worten wiedergeben.

e

Den Sachverhalt mit Sym–

bolen oder in einer kleinen

Zeichnung darstellen.

Dieser letzte Tip gilt für al–

le Altersstufen, ist aber für

jüngere Schüler besonders

wichtig. Im Mathematikunter–

richt der Grundschule be–

nützt man nicht zufällig alle

möglichen Gegenstände als

Denkhilfe. Ehe Eltern ihren

Kindern vormachen, wie die

Rechenaufgabe " geht" , soll–

ten sie besser mit Äpfeln,

Nüssen, Spielzeugautos, Hal–

ma-Figuren oder anderen

Symbolen die Aufgabe in

Form einer Spielhandlung lö–

sen. Nicht nur unsicheren ,

auch unkonzentrierten Kin–

dern ist es eine große Hilfe,

wenn sie ein mathematisches

Problem " anschauen " oder

durch Anfassen mit den Hän–

den " begreifen" können.

Häufig klärt eine kleine

Skizze die Zusammenhänge

""----besser als ein noch so langer

Vortrag. Das Beispiel

rechts oben zeigt es.

Komplizierte Brüche

oder Kommazahlen,

ein Buchstabensalat

aus der Algebra, das

stoppt auch gute

Schüler auf dem

Weg zum richtigen

Ergebnis. Manche

Gepäckgewicht:

?

Leergewicht:

1030 kg

zulässiges

Gesamtgewicht:

1450 kg

Nicht nur denken, auch zeichnen hilft.

Wer die Aufgabe in ein Bild übersetzt,

hat die Lösung vor Augen. Dazu ein gewichtiges

Beispiel: Ein Auto hat ein Leergewicht von 1030 kg.

Voll betaden darf es nicht schwerer sein als 1450 kg

(zulässiges Gesamtgewicht). Wie viele Kilogramm

Gepäck können noch eingeladen werden,

wenn vier Personen (zu je 75 kg) mitfahren?

Denkbremse läßt sich lösen,

wenn man erst einmal mit

einfachen Zahlen rechnet. Bei–

spiel: " Der Ski-Urlaub geht

zu Ende. Herr K. denkt ans

Zahlen. Sein Kassensturz er–

gibt eine Barschaft von 576,20

DM. Wie viele Österreichi–

sche Schilling erhält er dafür,

wenn 100 Schilling 13,20 DM

kosten? "

Wer hier zunächst einmal

mit 500 DM Bargeld und mit

einem Preis von 10 DM für

100 Schilling rechnet, findet

schnell heraus, daß die Wech–

selbank Herrn K. so oft mal

100 Schilling ausbezahlt, wie

10 DM in 500 DM enthalten

sind. Dieses Schnellverfahren

legt den Rechenweg frei und

zeigt außerdem, daß das

endgültige Ergebnis irgend–

wo bei 5000 Schilling liegt.

Mit dem Ende beginnen

Bei manchen Au fgaben

kommt man weiter, wenn

man zunächst ein beliebiges

Ergebnis erfindet und mit

ihm das Pferd von hinten auf–

zäumt. Beispiel: " Der kreis–

förmige See eines Parks hat

eine Uferlänge von 322 m.

Wie groß ist sein Durchmes–

ser?" Daß der Kreisumfang

das 3,14fache des Durchmes-

sers ist, hat der Schüler im

Unterricht

mitbekommen.

Diese Formel aber nützt hier

zunächst gar nichts. Darum

erfindet er einen " Durchmes–

ser" von 100m und kommt

mit ihm zu einer Uferlänge

von 314m; denn 100m X

3,14 =314m. Zur Lösung der

eigentlich gestellten Aufgabe

braucht er jetzt lediglich mit

den bekannten Zahlen diese

Rechenprozedur umzukehren

(322m : 3.14 = 102,55 m).

Und wenn kein solcher

Trick weiterhilft, wenn alle

Stricke reißen , dann nicht

gleich aufgeben! Eine kurze

Denkpause, ein Zwischen–

spiel mit anderen Problemen

entkrampft, schafft Mut, gibt

Kraft, lockert die Mathe–

Muskeln für den neuen An–

lauf.

die Fortsetzung des

Lehrgangs im

Lernen

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