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Praxisbeispiel: Schulkleidung

An der Realschule Haag wurde zum Schuljahr 2005/2006 eine Schulkleidung eingeführt. Das

aufgedruckte Schullogo macht die Schulzugehörigkeit ersichtlich. Mit der großen Auswahl an unter-

schiedlichen Oberteilen in verschiedenen Farben ist gewährleistet, dass für jeden Geschmack

etwas dabei ist.

In einem Kleidergeschäft können die Schüler z. B. Polo-Shirts, T-Shirts, Blusen und Pullover erwer-

ben. Die Schulkleidungsstücke sind hochwertig in der Qualität, aber dennoch günstig im Preis. Für

sechs Teile, die sich ein Schüler bei der Einschulung kauft, zahlt er etwa 70 Euro. Außerdem bietet

die Schule gut erhaltene gebrauchte Schulkleidungsstücke günstig zum Verkauf an.

Zu den Vorzügen der Schulkleidung gehört es, dass

sich die Schüler (und Lehrer) mehr mit der Schule identifizieren,

die Schüler ein stärkeres Zusammengehörigkeitsgefühl entwickeln,

die Kosten für Kleidung insgesamt sinken,

der soziale Rang des Schülers nicht vom Preis seiner Kleidung abhängt,

sich die Schüler untereinander als gleichwertig ansehen und

der Kleidungsstil für den Schulalltag angemessen ist.

Die Einführung der Schulkleidung wurde von einem Professor der Universität Erlangen begleitet,

der zu dem Schluss kam, die Aufmerksamkeit im Unterricht, das Sicherheitsempfinden der Schüler

und das Sozialklima an der Schule hätten sich deutlich verbessert.

In den Medien wurde oft über die Schule und ihre Schulkleidung diskutiert und auch einige Male vor

Ort berichtet. Nach wie vor ist das Interesse an dem Projekt groß.

Schülerkongresse „basis“

Was Schüler mit Engagement erreichen können, zeigt etwa das

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ymposium

(

basis

), das von der LandesschülerInnenvereinigung Bayern e. V. veranstaltet wird. Dieser Kongress für

alle bayerischen Schüler fand zum ersten Mal im Jahre 1998 statt. Zweihundert Jugendliche machten

damals ein Wochenende lang „Schule von unten“ und sprachen mit Ministern und anderen hochrangi-

gen Politikern über ihre demokratischen Ideale. Mittlerweile ist „basis“ ein regelmäßig stattfindender

Schülerkongress mit mehreren hundert teilnehmenden Jugendlichen. In Arbeitskreisen informieren er-

fahrene Referenten die Jugendlichen über Themen wie Schulsysteme anderer Länder, Bildungsstudien

der letzten Jahrzehnte oder neue, innovative Schulkonzepte.

Auf dem Kongress diskutieren die teilnehmenden Schüler miteinander und tauschen sich mit wichtigen

politischen Entscheidungsträgern, Bildungsexperten und Wissenschaftlern aus. Am Ende formulieren

sie eine Resolution mit ihren Wünschen an die Schule der Zukunft.