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Fachprofile der Grundschule
DEUTSCH
Lesekompetenz und literarische Kompetenz entwickeln sich nicht nur in der Auseinandersetzung mit
geschriebenen Texten. Alle Kinder bringen Wissen zu Kinderliteratur mit, erworben in Vorlesesituati-
onen, durch Bilderbücher, durch das Hören von Hörbüchern oder das Sehen von Filmen und Serien
im Fernsehen. Der Deutschunterricht der Grundschule greift diese Erfahrungen mit sehr verschiede-
nen Texten bewusst auf und erweitert sie, z.B. durch den gemeinsamen Besuch in einem Kino
(etwa im Rahmen der SchulKinoWoche) oder das Betrachten und Untersuchen von Videoclips oder
Kurzfilmen. Es bieten sich vielfältige Möglichkeiten, die daraus entstehende Motivation wiederum
für das Lesen von Geschichten, Büchern und Zeitschriften fruchtbar zu machen.
Um lebendige Vorstellungen von Figuren, Orten, typischen Handlungen und Themen in Erzählungen
und Geschichten zu entwickeln, werden daher neben geschriebenen Texten auch Bilder, Hörmedien
oder Filme erschlossen. Hierbei gilt es, ebenso die mediale Darstellung selbst zu bedenken: Was ändert
sich, wenn ein Film die Abenteuergeschichte aus dem Buch erzählt? Die Schülerinnen und Schüler
untersuchen in handlungs- und produktionsorientierter Weise Gestaltungsmittel in erzählenden, aber
auch in informierenden und argumentierenden Texten (z.B. Wissenssendungen) und reflektieren diese
in ihren Wirkungen. Die Schülerinnen und Schüler nutzen ihre Einsichten beim Erstellen eigener Texte,
beim eigenen handelnden Umgang mit Medien sowie bei der Reflexion ihrer eigenen Mediennutzung.
Dadurch erweitern sie ihre literarische Kompetenz ebenso wie ihre Medienkompetenz.
Texte präsentieren
Die Schülerinnen und Schüler erfahren und lernen im Rahmen der Schule und des Unterrichts, dass
zur Teilhabe am literarischen Leben auch die Entwicklung eigener Lesevorlieben sowie der Aus-
tausch darüber gehören. Sie planen entsprechende Präsentationen vor einem Publikum (z.B. Mit-
schülerinnen und Mitschülern, anderen Klassen oder Eltern) und tragen sie vor.
Schreiben
Texte zu planen, zu schreiben und zu überarbeiten sind keine streng nacheinander ausgeführten
Arbeitsschritte, sondern greifen vielmehr ineinander. Anders als im Modell der KMK wurden daher
die Teilbereiche Texte planen und Texte schreiben zusammengefasst. Da unterrichtsmethodisch
jedoch die Phase des Überarbeitens zusätzlicher und gezielter Hilfestellungen bedarf, wurde sie im
Modell gesondert ausgewiesen. Der Teilbereich Richtig schreiben ist als ganzer verschoben in den
Kompetenzbereich Sprachgebrauch und Sprache untersuchen und reflektieren. Richtig schreiben
spielt im Rahmen des Verfassens von Texten eine wichtige Rolle.
Über Schreibfertigkeiten verfügen
Die Schülerinnen und Schüler schreiben anfangs eine unverbundene Schrift (Druckschrift). Sobald
sie motorische Sicherheit und Routine im Lesen und Schreiben erlangt haben, erfolgt die Einführung
einer verbundenen Schrift (Vereinfachte Ausgangsschrift oder Schulausgangsschrift), mit der
Schreibtempo und Schreibflüssigkeit erhöht werden. Für Schülerinnen und Schüler mit sonderpäda-
gogischem Förderbedarf gelten die Regelungen in den entsprechenden Lehrplänen.
Die Lehrkraft begleitet die Schreibentwicklung aller Schülerinnen und Schüler und unterstützt sie
durch gezielte individuelle Hinweise sowie Hilfestellungen, insbesondere auch, was die Entwicklung
der Rechts- oder Linkshändigkeit betrifft. Die Schülerinnen und Schüler verfeinern nach Beratung
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