LehrplanPLUS Grundschule - page 41

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Fachprofile der Grundschule
DEUTSCH
DEUTSCH
1 Selbstverständnis des Faches Deutsch und sein Beitrag
zur Bildung
1.1 Bedeutung und Aufgabe des Faches
Sprachliche Bildung ist zentraler Bestandteil des Bildungsauftrags der Grundschule. Im Deutschun-
terricht erwerben Schülerinnen und Schüler in enger Verbindung von Sprechen, Lesen und Schrei-
ben die Grundlagen für die anzustrebende umfassende und durchgängige Sprachbildung über die
gesamte Bildungslaufbahn hinweg. Sie werden sich der Bedeutung von Sprache für unser Zusam-
menleben bewusst und erweitern ihre eigenen Verstehens- und Ausdrucksmöglichkeiten. Deutsch-
unterricht in der Grundschule zielt insbesondere auf den Erwerb einer grundlegenden Sprech-, Lese-,
Schreib- und Medienkompetenz als Voraussetzung für schulischen Erfolg, für selbständiges, lebens-
langes Lernen und damit für die Teilhabe am kulturellen und gesellschaftlichen Leben.
Die Schülerinnen und Schüler bringen Kompetenzen mit, die sie lange vor Schuleintritt erworben
haben (z.B. in Erzähl- und Vorlesesituationen in der Familie oder in der sprachlich-literarischen Bildung
der Kindertageseinrichtungen) und die grundlegend sind für erfolgreiches Lesen- und Schreibenler-
nen. Der Deutschunterricht in der Grundschule knüpft sowohl an die unterschiedlich ausgeprägten
sprachlichen Kompetenzen als auch das jeweilige kulturelle Vorwissen der Schülerinnen und Schüler
an und bietet vielfältige Möglichkeiten zu deren Erweiterung. Verschiedene Erstsprachen und die
Mundarten der Schülerinnen und Schüler werden als Bereicherung gesehen. Sie geben Impulse für
einen freudvollen und aufgeschlossenen Zugang zu Sprache und Literatur und unterstützen die
Wertschätzung kultureller Vielfalt.
1.2 Kompetenzerwerb im Deutschunterricht der Grundschule
Im kompetenzorientierten Deutschunterricht der Grundschule setzen sich Schülerinnen und Schüler
aktiv mit bedeutsamen Themen und herausfordernden Aufgaben des Faches entwicklungsgemäß
auseinander. Durch gemeinsames Untersuchen von Sprache, ihren Strukturen und ihrem Gebrauch
erweitern sie ihre Sprachbewusstheit. Sinnvolles Üben und die Ausbildung von Routinen haben im
kompetenzorientierten Deutschunterricht einen hohen Stellenwert. Indem sie kooperieren und sich
immer wieder austauschen, unterstützen sich die Kinder gegenseitig im Lese- und Schreiblernpro-
zess, z.B. wenn sie gemeinsam Bedeutungen, Schreibungen und Handschriften überprüfen und
korrigieren, wenn sie Texte gemeinsam erstellen oder sich gegenseitig bei der Entwicklung und
Verbesserung ihrer Lesefertigkeiten anregen und helfen. Die Lehrkraft unterstützt die Schülerinnen
und Schüler, indem sie berät, direkte Hinweise gibt, in neue Themen und Fragestellungen einführt
und gezielt sinnvolle Übungen anleitet. Sie berücksichtigt dabei immer die individuellen Lernaus-
gangslagen, die als Lernchancen in der heterogenen Gruppe genutzt werden.
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