Magazin Einsichten und Perspektiven (Ausgabe 1/14) - page 15

Einsichten und Perspektiven 1 | 14
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Neue Serie: Ländernotizen 1. Folge: Bulgarien und Rumänien
Die historischen Wurzeln des bulgarischen Staates
Die Geschichte Bulgariens reicht bis ins frühe Mittelalter
zurück, als das aus Asien eingewanderte Turkvolk der Pro-
tobulgaren im Pakt mit ortsansässigen Slawen die byzanti-
nische Herrschaft in der Region beendete und 681 das sog.
„Erste Reich der Bulgaren“ begründete. 1393 wurde das seit
1185 bestehende „Zweite Reich der Bulgaren“ von den tür-
kischen Osmanen erobert und blieb bis ins 19. Jahrhundert
unter religionspolitisch vergleichsweise toleranter türki-
scher Herrschaft: Christen wie Juden konnten ihre Religion
ausüben, zahlten allerdings eine Kopfsteuer und unterlagen
symbolischen Einschränkungen. Sofia wurde zum Verwal-
tungszentrum der osmanischen Provinz „Rumelien“. Seit
der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts verstärkte sich in
Bulgarien ein Prozess, der in der bulgarischen Geschichts-
schreibung als „Nationale Wiedergeburt“ firmiert. Diese
war bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts gekennzeichnet
durch osmanische Reformbemühungen, in deren Rahmen
Muslime, Christen und Juden rechtlich gleichgestellt wur-
den und die sozioökonomische Situation in Bulgarien sich
verbesserte, da es zu einem Zentrum der Textilproduktion
imOsmanischen Reich wurde. In der zweitenHälfte des 19.
Jahrhunderts verstärkte sich auch unter dem Eindruck des
Ländernotiz: Bulgarien
Von Mathias von Hofen
Bulgarien und die Verwaltungsbezirke
Neue
Serie:
Länder-
notizen
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