Zwischenbericht 2018 – „MINTerAKTIV – Mit Erfolg zumMINT-Abschluss in Bayern“
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3.1 Masterplan BAYERN DIGITAL II
Mit BAYERN DIGITAL II hat das Kabinett am 30. Mai 2017 einen richtungsweisenden 10-Punkte-Masterplan
beschlossen, der in den nächsten fünf Jahren Investitionen im Umfang von insgesamt drei Milliarden Euro
vorsieht.
Ziel ist es, die Weichen für Bayerns digitale Zukunft zu stellen und die digitalen Chancen für die Menschen im
Freistaat zu sichern. Von zentraler Bedeutung ist dabei auch der Schulbereich. Die im Januar 2016 veröffent-
lichte Zukunftsstrategie „Digitale Bildung in Schule, Hochschule und Kultur“ wird damit weiterentwickelt und
konkretisiert.
Über ein mehrjähriges Förderprogramm für alle Schulaufwandsträger im Bereich der schulischen IT-Infrastruk-
tur, eine verbesserte Breitbandanbindung, die Stärkung der pädagogischen Angebote von „mebis – Landes
medienzentrum Bayern“ sowie die Verbesserung der schulischen Systembetreuung an staatlichen Schulen soll
der digitale Wandel in unseren Klassenzimmern vorangetrieben werden.
Der kompetente Umgang mit modernen Informations- und Kommunikationstechnologien stellt heute neben
Lesen, Schreiben und Rechnen eine vierte Kulturtechnik dar. Digitalisierung muss daher auch noch stärker
Gegenstand von Bildung sein.
Informatik/Informationstechnologie wird Pflichtfach an allen Mittelschulen, Realschulen und Gymnasien. Über
die Einrichtung von „Profilschulen für Informatik“ wollen wir zudem eine spezifische Schwerpunktbildung ein-
zelner staatlicher Schulen ermöglichen.
Der digitale Wandel betrifft alle Schulen und sämtliche Fächer. Im Rahmen einer umfassenden staatlichen
Fortbildungsinitiative werden wir daher die Lehrkräfte dabei unterstützen, die Potentiale der Digitalisierung zu
nutzen. Auch in der Lehrerausbildung muss den neuen Anforderungen Rechnung getragen werden.
Angehende Lehrkräfte werden an den lehrerbildenden Universitäten sowie in den Ausbildungsseminaren
bzw. an den Seminarschulen digitale Technologien und Medien praxisorientiert erproben und evaluieren
können.
Digitale Medien und Werkzeuge sollen zu einem selbstverständlichen Bestandteil von Schule und Unterricht
werden. Dazu sollen datenschutzkonforme virtuelle Arbeitsumgebungen für staatliche Lehrkräfte sowie ver-
schlüsselte Schnittstellen zu externen Anwendungen bereitgestellt werden, über welche beispielsweise auf
digitale Schulbücher zugegriffen werden kann.
Digitalisierung kann ihr Potential an unseren Schulen aber nur dann entfalten, wenn sie im Rahmen von Schul-
entwicklung aktiv von der ganzen Schulfamilie gestaltet wird und dieser Prozess in ein schulisches Medien
konzept mündet. Die Erarbeitung derartiger Medienentwicklungspläne wird daher auch als wichtige und
notwendige Voraussetzung für die im Masterplan BAYERN DIGITAL II geplanten Fördermaßnahmen ange
sehen.
Nur auf der Basis eines Schulentwicklungsprozesses, der die Medienarbeit einer Schule aus pädagogischer,
organisatorischer und technischer Sicht systematisiert, können die Maßnahmen des Masterplans voll greifen
und zu einer Verbesserung des Unterrichts beitragen.
In einem Schreiben an alle bayerischen Schulen im Juli 2017 wurden die Schulen gebeten, dass sie sich im
Rahmen ihrer Schulentwicklungsarbeit dieses Themas annehmen mit dem Ziel, dass unsere Schülerinnen
und Schüler befähigt werden, sich eigenständig, kreativ und verantwortungsvoll mit der Digitalisierung aus
einanderzusetzen und diese aktiv mitzugestalten. Digitale Bildung undMedienbildung sind in all ihren Facetten
zentrale fächerübergreifende Bildungs- und Erziehungsziele. Die damit verbundenen Kompetenzen, welche
von unseren Schülerinnen und Schüler erworben werden sollen, sind im „Kompetenzrahmen zur Medien
bildung an bayerischen Schulen“ dokumentiert. Dieser soll als Grundlage für die schulische Medienentwick-
lungsplanung und die Erarbeitung von Medienkonzepten dienen, die bis zum Ende des Schuljahres 2018/19
erstellt sein sollen.