Schule & Wir - 3|14 - page 12

Weitere Informationen:
Handbuch für Schülervertreter:
Wertebuendnis-Bayern-.2336/index.htm
freiheitlich-demokratischen Werten. Horst Seeho­
fer sieht Wertebildung als gesamtgesellschaftliche
Aufgabe: „Unser Gemeinwesen ist auf den aktiven
und mitverantwortlichen Bürger angewiesen. Und
in jeder Generation müssen diese Werte aufs Neue
mit Leben erfüllt werden.“
Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle
erläutert: „Schule und Werteerziehung
gehören untrennbar zusammen. Daher
hat Werteerziehung ihren Platz im
Unterricht aller Schulfächer. Doch
zur Wertevermittlung braucht es
weit mehr: Es bedarf auch einer Ge­
meinschaft, in der Werte aktiv gelebt
werden können.“
Bereits seit sieben Jahren sammeln und
erproben bayerische Schulen aller Schularten im
Rahmen der Initiative „Werte machen stark.“ Ide­
en und Konzepte, wie man Werte im Schulalltag
verankern kann. Die Ergebnisse haben sie dann
auf Veranstaltungen in verschiede­
nen Regierungsbezirken vorge­
stellt, sodass andere Schulen
von den Ideen profitieren kön­
nen. Beim oberbayerischen
Wertetag im Gymnasium
Olching betonte Staatssekretär
Bernd Sibler: „Im täglichen
Miteinander an unseren Schu­
len können junge Menschen
erfahren, wie wichtig Werte
wie Respekt, Toleranz und Hilfsbereitschaft sind.
Hier setzt unser Bildungsauftrag an: Schule ist
nicht nur Lern-, sondern auch Lebensraum."
So zeigen auch drei Augsburger Schulen, wie
Wertebildung in der Praxis aussehen kann: Dort
engagieren sich derzeit beispielsweise 55 Schüler­
innen und Schüler der siebten Klassen aus den
Mittelschulen Herrenbach und Gersthofen sowie
dem Förderzentrum Ulrichschule in dem Projekt
„Tu was du kannst“. Die Initiative orientiert sich
an dem ursprünglich amerika­
nischen Konzept Service-Lear­
ning. Ziel ist, gesellschaftliches
Engagement von Jugendlichen
zu fördern, im Schulalltag zu
verankern und mit dem Unter­
richt zu verbinden. „Die Schüler
berichten in den Schulstunden von ihrer Arbeit
in einer sozialen Einrichtung, sodass auch andere,
die sich nicht aktiv beteiligen, einen Einblick in
das Projekt bekommen“, erzählt Susanne Böck,
Mitarbeiterin am Freiwilligen-Zentrum Augsburg.
Im letzten Jahr engagierten sich die Jugendlichen
40 Stunden in ihrer Freizeit in unterschiedlichen
sozialen Einrichtungen ihres Stadtteils, z.B.
in Kindergärten, Seniorenheimen, aber
auch bei der Frei­
willigen Feuerwehr
oder dem Bauhof.
Unterstützt wurden
die Siebtklässler von Mentoren, ihren
Lehrkräften, Sozialpädagogen sowie einem
Mitarbeiter des Freiwilligen-Zentrums. Die
Lehrer legen während des Projekts auf sogenann­
te Schlüsselqualifikationen wie Zuverlässigkeit,
Pünktlichkeit, Höflichkeit und Respekt viel Wert.
Werte machen stark: Indem Schulen mit
zahlreichen Projekten das soziale Miteinander
stärken, fangen sie Schüler wie Leon und Paula
bei Konflikten auf und tragen dazu bei, dass sie
sich an der Schule wohlfühlen. Damit schaffen sie
die Grundvoraussetzungen dafür, dass die Schü­
ler ihr Potenzial entfalten und gute Leistungen
bringen können.
(sr/cm)
40
Stunden
ihrer Freizeit engagierten sich
Jugendliche in unterschiedlichen
sozialen Einrichtungen.
Kultusminister
Dr. Ludwig
Spaenle
Staatssekretär
Bernd Sibler

Fotos: StMBW
12
Schule & Wir
3 | 2014
Titel
1...,2,3,4,5,6,7,8,9,10,11 13,14,15,16,17,18,19,20,21,22,...32
Powered by FlippingBook