LZ - Jahresbericht 2014 - page 48

Themen & Perspektiven:
Internationale Bildungszusammenarbeit
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ART WORKS – Junge israelische
Kunst auf Welttournee
Vom 10. bis 15. September 2014 verwandelten 290 isra-
elische Künstler mit über 1.000 Werken die Münchner
Praterinsel für sechs Tage in die größte jemals gezeigte
Verkaufsausstellung zeitgenössischer israelischer Kunst.
Vorträge und Konzerte rundeten das Programm ab. „ART
WORKS vermittelt anschaulich das Lebensgefühl junger
israelischer Künstlerinnen und Künstler.“, so Staatssekre-
tär Eisenreich im Vorfeld der Eröffnung.
Die Schirmherrschaft für diese Weltpremiere übernah-
men Bayerns Kunstminister Dr. Ludwig Spaenle, Ober-
bürgermeister Dieter Reiter und Dr. Dan Shaham, Ge-
neralkonsul des Staates Israel. Weitere Partner waren
die Deutsch-Israelische Wirtschaftsvereinigung (DIW),
Auslandshandelskammern und die Bayerische Landes-
zentrale für politische Bildungsarbeit. Letztere setzte Ak-
zente auf Gespräche rund um politische, kulturelle und
kommerzielle Aspekte von Kunst: So zum Beispiel zum
Thema Kunst und Politik – ein Gespräch zwischen dem
Fotokünstler Ziv Koren und dem Filmkritiker und BR-
Moderator Klaus Eder.
Ausgangspunkt war die Frage „Wie weit darf oder
muss künstlerische Gestaltung ihren Gegenstand insze-
nieren?“ Im Mittelpunkt der Begegnung standen das
spannungsvolle Verhältnis von Bildwahrnehmung und
Realitätsverständnis.
Koren ist ein herausragender Vertreter israelischer
Fotokunst gepaart mit Fotojournalismus. Seine Karriere
begann als Armeefotograf; diese Tätigkeit bestimmte zu-
nächst sein Themenspektrum: Über zwei Jahrzehnte do-
kumentierte Ziv Koren die IDF (Israeli Defense Forces)
und begleitete Einsätze im Libanon, im Gaza-Streifen und
andere militärische Operationen.
Wichtig bei seiner politischen Fotokunst: Multipers-
pektivität, alle Seite zeigen. Das heißt auch: Zeigen, wie
sehr die Israelis bis zum Entschluss, den Sicherheitszaun
zu errichten, dem Terror ausgesetzt waren. Korens Bil-
der von den Schauplätzen der Selbstmordanschläge auf
Omnibusse sind so bei uns nie gezeigt worden, und bei
aller Drastik rücken sie eine Bedrohtheit der israelischen
Zivilgesellschaft ins Bewusstsein, die in den deutschen,
europäischen und internationalen Medien so nie ernst ge-
nommen wurde und wird.
Bayerisch-Israelische
Bildungszusammenarbeit
Im November 2011 haben der Freistaat Bayern und der
Staat Israel die Intensivierung ihrer Bildungszusammen-
arbeit beschlossen: Staatsminister Dr. Spaenle, der israe-
lische Bildungsminister Sa’ar und der Direktor von Yad
Vashem, Shalev, haben eine entsprechende Grundlagen-
vereinbarung unterzeichnet. Seither sind auf diesem Feld
vielfältige Aktivitäten unternommen worden, um dieses
Ziel einer intensivierten Kooperation zu realisieren. Dabei
waren neben dem Staatsministerium auch der Bayerische
Landtag und der Bayerische Jugendring besonders aktiv.
Das Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wis-
senschaft und Kunst unterstützt eine Reihe schulischer
und außerschulischer Initiativen in besonderer Weise.
Förderfähige Projekte sind im schulischen Bereich u.a.
Studienfahrten, Schulaustausche sowie Schulleitersemi-
nare. Die Landeszentrale für politische Bildungsarbeit
berät und unterstützt die einzelnen Projekte fachlich und
inhaltlich. Ausführliche Informationen zu den Förder-
möglichkeiten, zu den Förderrichtlinien und den Förder-
verfahren können der
entnommen werden.
Die vielfältigen Formate sollen dazu dienen, bereits
bestehende wie auch neu konzipierte Aktivitäten zu un-
terstützen und der bestehenden Zusammenarbeit neue
Komponenten zu erschließen.
Bild: Bayerischer Landtag
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