LZ - Jahresbericht 2014 - page 50

Themen & Perspektiven:
Europa
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Europa
Das Thema Europa steht bei der Landeszentrale dauerhaft
„im Fokus“ (siehe auch
, da zentrale politische Entscheidungen
mittlerweile nicht mehr oder nicht mehr vollständig in der
Verantwortung der europäischen Nationalstaaten liegen,
sondern in der Kompetenz der Europäischen Union. Im
LZ-Angebot gibt es das Themenpaket Europa, das Veran-
staltungen, interaktive Tools und Publikationen für unter-
schiedliche Zielgruppen umfasst.
Fragen an Europa
Im Vorfeld der Europawahl am 25. Mai 2014 stand be-
sonders die Veranstaltungsreihe
„Fragen an Europa“
im Mittelpunkt, die die Landeszentrale mit der Akade-
mie für politische Bildung in Tutzing, der Europäischen
Akademie in Bayern und der Vertretung der Europäischen
Kommission in Bayern schon 2013 initiiert hat. Auf jeder
der Veranstaltungen stand jeweils ein besonderer Brenn-
punkt der europäischen Politik in der Diskussion, wie
am 16. Januar 2014 in der Villa Concordia in Bamberg
die Frage „Europa auf Wanderschaft – Bedrohung oder
Chance?“. Nach zwei Impulsvorträgen von Dr. Martin
Große Hüttmann und Dr. Carola Burkert zum Leitbild der
Europäischen Union sowie zu Entwicklungen auf dem
deutschen Arbeitsmarkt diskutierten die Staatsministerin
für Europaangelegenheiten und regionale Beziehungen,
Dr. Beate Merk, die CSU-Abgeordnete im Europäischen
Parlament, Monika Hohlmeier, die Abgeordnete im Euro-
päischen Parlament für Bündnis 90/Die Grünen, Barbara
Lochbihler, und die Abgeordnete der SPD im Europäi-
schen Parlaments, Kerstin Westphal, mit dem Publikum.
Am 26. April 2014 in Augsburg hieß die Frage an Eu-
ropa: „Worüber entscheiden wir bei der Europawahl“. Die
Einführungsvorträge hielten diesmal Frau Prof. Dr. Elisa-
beth Meilhammer, die über die Idee Europa und die Bil-
dung sprach, sowie Herr Professor Klaus H. Goetz, der mit
seinem Vortrag „Wahl als Ritual? Worüber wir bei der Eu-
ropawahl nicht entscheiden“ das Thema gegen den Strich
bürstete. ImAnschluss erörterten wiederum vier Abgeord-
nete des Europäischen Parlaments, welche Faktoren und
Themen die Wählerinnen und Wähler bei der Europawahl
bewegen: Markus Ferber (CSU; Vorsitzender der CSU-
Europagruppe), Nadja Hirsch (FDP), Christine Kamm
(Bündnis 90/Die Grünen) und wiederum Kerstin West-
phal) (SPD). Dabei wurde insbesondere das Missverhält-
nis der Machtfülle der Europäischen Union im Vergleich
zum scheinbar mangelnden Interesse der europäischen
Bürgerinnen und Bürger thematisiert. Der Befund eines
mangelnden Interesses konnte auf den Veranstaltungen
selbst gar nicht gestellt werden – die Diskussionen verlie-
fen sachlich auf hohem Niveau und durchaus emotional.
„Europa auf Wanderschaft“ –
Fachkräftemangel und aktuelle
gesellschaftliche Herausforderungen
einer neuen Wanderungsbewegung
Vom 28. März 2014 bis 29. März 2014 fand im Haus
Chiemgau in Teisendorf ebenfalls zum Thema
„Europa
auf Wanderschaft“ Fachkräftemangel und aktuelle
gesellschaftliche Herausforderungen einer neuen
Wanderungsbewegung“
in Kooperation mit dem Kol-
pingwerk Bayern statt. Dr. Carola Burkert vom Institut
für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung informierte in
ihrem Einstiegsreferat über die Migrationsbewegungen
in Europa. Die Stichworte Fachkräftemangel, Arbeits-
losigkeit in EU-Staaten, demographischer Wandel und
Arbeitsmarktintegration belegt mit Zahlen aus der Sta-
tistik relativierten manche Stammtischparole. Landesprä-
ses Domvikar Christoph Huber blickte mit der Brille der
Prinzipien der katholischen Soziallehre auf die Situation
der Menschen, die nach Deutschland kommen. Robert
Günther (DGB Bayern), Maria Kraft (Kolping-Bildungs-
zentrum Schweinfurt), Heike Maas (Kandidatin für die
Europawahl), Jutta Müller (Arbeitsagentur Traunstein),
Ludwig Rechenmacher (Handwerkskammer Niederbay-
ern/Oberpfalz) und Tobias Zech, MdB, diskutierten dar-
über, wie den Menschen, die in Deutschland eine neue
Heimat suchen, geholfen werden kann. Deutlich wurde
dabei, dass neben einer beruflichen Integration auch für
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