Gesundheit
EZ:Die Bayerische Staatsregierung
möchte ein generelles Rauchverbot
an den Schulen. Was sind die
Motive dieser Gesetzesinitiative?
Dr. Ellegast:
Wir müssen leider feststel-
len, dass Jugendliche immer früher mit
dem Rauchen beginnen und zunehmend
mehr Mädchen zur Zigarette greifen.
Mit dem Rauchverbot setzt die Staats-
regierung ein klares Zeichen gegen den
Tabakkonsum in der gesamten Gesell-
schaft.
Für die Öffentlichkeit kommt diese
Maßnahme etwas unvermittelt.
Der Eindruck mag dadurch entstehen,
weil häufig nicht bekannt ist, dass für die
Mehrzahl der Schüler bereits ein Rauch-
verbot besteht. Davon darf derzeit ledig-
lich in den beruflichen Schulen und in
der gymnasialen Kollegstufe abgewichen
werden. Das generelle Rauchverbot soll
als klare Rahmenbedingung die schuli-
sche Gesundheitserziehung unterstützen.
Welche Schularten sind davon im
Einzelnen betroffen?
Alle öffentlichen Schulen - ohne
Ausnahme.
Wie sieht es mit dem Rauchverbot
an den privaten Schulen aus?
Aufgrund der Privatschulfreiheit ent-
scheiden diese Schulen selbst, ob sie die
Maßnahme übernehmen. Ich gehe aber
davon aus, dass die Privatschulen aus
Sorge um die Gesundheit ihrer Schüler zu
entsprechenden Regelungen kommen
werden.
Welche Personen betrifft das Verbot
– auch Lehrkräfte und Besucher?
Das Rauchverbot gilt uneingeschränkt
auch für Lehrkräfte und Besucher. Es er-
streckt sich ebenfalls auf Veranstaltungen
Dritter auf dem Schulgelände, z.B. von
Sportvereinen oder der Volkshochschule.
Das Rauchverbot bezieht sich auf die
Schule und das Schulgelände. Was
macht man mit Schülern, die vor der
Schule rauchen?
Rechtlich hat die Schule keine Möglich-
keit, einem Schüler über 16 Jahre das
foto: halaska/mauritius
Rauchzeichen
Vor allem Eltern plädierten für eine rauchfreie Schule.
Nun wird sie kommen. EZ sprach darüber mit Dr. Wolfgang Ellegast,
dem zuständigen Referenten im Kultusministerium.
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