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Die Sicherung der Hauptschul-

standorte im Dialog

von Dr. Marcel Huber, Staatssekretär im Bayerischen

Staatsministerium für Unterricht und Kultus

ie Sicherung der Haupt-

schulstandorte im länd-

lichen Raum ist einer der

wichtigsten Brennpunkte

der bayerischen Bildungspolitik.

Rückläufige Schülerzahlen, beson-

dere pädagogische Anforderungen,

eine große Zahl von Standorten und

die Schulwahl der Eltern stellen die

Politik vor Herausforderungen. Bei

der Lösung möchten wir eine neue

Kultur der bildungspolitischen Dis-

kussion mit den Bürgern etablieren.

Vor Ort sprechen wir mit den Betei-

ligten, um ein wohnortnahes, diffe-

renziertes und gerechtes Bildungs-

angebot von hoher Qualität sicher-

zustellen.

Die bayerische Staatsregierung

hat sich zum Ziel gesetzt, so viele

Hauptschulstandorte wie möglich,

so lange wie möglich zu erhalten. In

einem wohnortnahen Bildungsan-

gebot liegt ein Stück Lebensqualität

und ein Standortvorteil. Das gilt be-

sonders für den ländlichen Raum.

Zugleich soll den Schülern ein flä-

chendeckender Zugang zu den wei-

terentwickelten Bildungsangeboten

der Mittelschule eröffnet werden.

Nur mit

Qualität undWohnort-

nähe

als gemeinsame Vorausset-

zung kann das Bildungssystem im

ländlichen Raum langfristig Erfolg

haben. Um beide Elemente zu

verwirklichen, wird es notwendig

sein, dass vor allem kleinere Schu-

len in Schulverbünden zusammen-

arbeiten. Gemeinsam sind sie dann

in der Lage, das Angebot einer Mit-

telschule vorzuhalten und gleichzei-

tig den Fortbestand ihrer Haupt-

schulstandorte zu sichern. Im Ver-

bund haben auch kleinere

Hauptschulen eine Zukunft.

Wie lassen sich diese Schulver-

bünde gestalten? Wo liegen die

Chancen und Risiken, Belastungen

und Vorteile verschiedener Mo-

delle? Hier verbieten sich schema-

tische Lösungen. Vielmehr gilt es,

vor Ort zu diskutieren, wie die

Schulverbünde am Besten

und

im Interesse der Schü-

lerinnen und Schüler

gebil-

det werden können. Die Dia-

logforen in den Ge-

meinden eröff-

nen den

Vertretern

Miteinander reden

„Wir wollen so viele Haupt-

schulstandorte wie möglich,

so lange wie möglich erhalten.“

Staatssekretär

Dr. Marcel Huber

einer gelebten „Schulfamilie“, also

Eltern, Lehrern und Schülern sowie

Bürgermeistern und anderen an Bil-

dungspolitik interessierten Grup-

pen, die Möglichkeit ihre Erfahrun-

gen und ihre Kreativität frühzeitig

in die Weiterentwicklung der Schul-

strukturen einzubringen. Dabei zei-

gen meine ersten Gesprächsrunden,

dass die Beteiligten vor Ort die un-

mittelbare Möglichkeit zur Mitwir-

kung an einer Weiterentwicklung

der Schulstrukturen positiv aufneh-

men. Im Juli 2009 haben die Dialog-

foren in fünf Landkreisen Bayerns

ihre Arbeit aufgenommen. Im

Herbst folgen weitere Landkreise.

Die Elternvertreter

, die die Inte-

ressen aller Eltern in ihren Schulen

bündeln, sind eingeladen, mit ihrer

Innovationskraft und ihrer Kreativi-

tät diesen Diskussionsprozess

mit zu gestalten. Nur im ge-

meinsamen Gespräch wird es

uns gelingen, das bewährte

und stabile Schulsystem in

Bayern zukunfts-

orientiert und nach-

haltig weiterzuent-

wickeln.

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hauptschule

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Schule&Wir

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Foto: Irmi Gessner