4
3 4 - 07
fotos:
dpa,
thomas peter
Liebe Eltern,
Kultusminister Siegfried Schneider wendet sich mit dem
folgenden Artikel an die Eltern und appelliert an ihre
Verantwortung für eine gesunde Ernährung der Kinder.
Gesunder
Genuss
sollte ein gesundes Ernährungsangebot in
der Schule aussehen?
In der Praxis essen wir, was uns
schmeckt, und uns schmeckt das, was
wir gewohnt sind. Leider wird dabei noch
zu häufig „gesundes“ Essen und „gutes“
Essen als Gegensatz empfunden. Diesen
Widerspruch den Kin-
dern und Jugendlichen
bewusst zu machen,
sollte sich die Schule
zum Ziel setzen.
Eine gesundheits-
fördernde Schulver-
pflegung sollte daher
folgende Bedingungen
erfüllen: Nicht zu kalo-
rienreich, aber sätti-
gend, ausreichend ver-
sehen mit Vitaminen
und Ballaststoffen.
Dazu eignen sich z. B.
Vollkornsemmeln, Obst
und Milchprodukte.
Um die Schulen hier
zu unterstützen, wurden – gemeinsam
mit dem Gesundheits- und Verbraucher-
schutzministerium – „Empfehlungen zur
Schulverpflegung“ erarbeitet und den
Schulen zur Verfügung gestellt. Bei der
Erarbeitung wurden auch Lehrkräfte, El-
tern, Sachaufwandsträger und Anbieter
mit einbezogen.
zu behandeln, vermehrt Bewegung anzu-
bieten und für ein gesundes Angebot am
Pausenkiosk oder in der Schulmensa zu
sorgen.
In den Lehrplänen unserer Grund-
und weiterführenden Schulen sind Ge-
sundheits- und Ernährungsthemen seit
vielen Jahren fest verankert. Darüber
hinaus gibt es an vielen Schulen regel-
mäßig Projekte und Aktionen zu den The-
men „Ernährung und Bewegung“. Nach-
dem sich Kinder und Jugendliche heute
zunehmend länger in der Schule aufhal-
ten, sind aus meiner Sicht aber auch neue
Konzepte notwendig. Die Frage ist: Wie
die besorgniserregenden Schlagzeilen
„falsche Ernährung“, „Bewegungsman-
gel“, „Übergewicht“ dürften Ihnen aus
den Medien nur allzu bekannt sein.
Sie greifen ein Problem auf, das unsere
ganze Gesellschaft betrifft. Die Gründe
für diese Entwicklung sind uns bekannt:
Wir bewegen uns zu wenig
– in der Schule, im Beruf
und in der Freizeit. Gleich-
zeitig essen wir zu viel
und oft auch das Falsche.
Inzwischen liegt der An-
teil übergewichtiger oder
adipöser (fettleibiger) Kin-
der, bezogen auf die jewei-
lige Altersstufe, bereits
zwischen 10 und 15 Pro-
zent. Dazu kommen in
zunehmendem Maße fal-
sche Ernährungsgewohn-
heiten, z. B. ein fehlendes
Frühstück, zu wenig Obst
und Gemüse sowie ein
Zuviel an Fertigprodukten
oder Fast-Food.
Essverhalten, Geschmack und subjek-
tive Vorstellungen von gutem Essen ent-
wickeln sich schon von klein auf. Geprägt
werden die Kinder dabei vor allem durch
die Familie, aber auch durch die gesamte
soziale Umwelt. Daher ist auch die Schule
gefordert, diese Themen im Unterricht
Kultusminister Siegfried Schneider bei der Auftaktveranstaltung zur Aktion
„Voll in Form“ an einer Münchner Grundschule.