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fotos:

dpa,

thomas peter

Liebe Eltern,

Kultusminister Siegfried Schneider wendet sich mit dem

folgenden Artikel an die Eltern und appelliert an ihre

Verantwortung für eine gesunde Ernährung der Kinder.

Gesunder

Genuss

sollte ein gesundes Ernährungsangebot in

der Schule aussehen?

In der Praxis essen wir, was uns

schmeckt, und uns schmeckt das, was

wir gewohnt sind. Leider wird dabei noch

zu häufig „gesundes“ Essen und „gutes“

Essen als Gegensatz empfunden. Diesen

Widerspruch den Kin-

dern und Jugendlichen

bewusst zu machen,

sollte sich die Schule

zum Ziel setzen.

Eine gesundheits-

fördernde Schulver-

pflegung sollte daher

folgende Bedingungen

erfüllen: Nicht zu kalo-

rienreich, aber sätti-

gend, ausreichend ver-

sehen mit Vitaminen

und Ballaststoffen.

Dazu eignen sich z. B.

Vollkornsemmeln, Obst

und Milchprodukte.

Um die Schulen hier

zu unterstützen, wurden – gemeinsam

mit dem Gesundheits- und Verbraucher-

schutzministerium – „Empfehlungen zur

Schulverpflegung“ erarbeitet und den

Schulen zur Verfügung gestellt. Bei der

Erarbeitung wurden auch Lehrkräfte, El-

tern, Sachaufwandsträger und Anbieter

mit einbezogen.

zu behandeln, vermehrt Bewegung anzu-

bieten und für ein gesundes Angebot am

Pausenkiosk oder in der Schulmensa zu

sorgen.

In den Lehrplänen unserer Grund-

und weiterführenden Schulen sind Ge-

sundheits- und Ernährungsthemen seit

vielen Jahren fest verankert. Darüber

hinaus gibt es an vielen Schulen regel-

mäßig Projekte und Aktionen zu den The-

men „Ernährung und Bewegung“. Nach-

dem sich Kinder und Jugendliche heute

zunehmend länger in der Schule aufhal-

ten, sind aus meiner Sicht aber auch neue

Konzepte notwendig. Die Frage ist: Wie

die besorgniserregenden Schlagzeilen

„falsche Ernährung“, „Bewegungsman-

gel“, „Übergewicht“ dürften Ihnen aus

den Medien nur allzu bekannt sein.

Sie greifen ein Problem auf, das unsere

ganze Gesellschaft betrifft. Die Gründe

für diese Entwicklung sind uns bekannt:

Wir bewegen uns zu wenig

– in der Schule, im Beruf

und in der Freizeit. Gleich-

zeitig essen wir zu viel

und oft auch das Falsche.

Inzwischen liegt der An-

teil übergewichtiger oder

adipöser (fettleibiger) Kin-

der, bezogen auf die jewei-

lige Altersstufe, bereits

zwischen 10 und 15 Pro-

zent. Dazu kommen in

zunehmendem Maße fal-

sche Ernährungsgewohn-

heiten, z. B. ein fehlendes

Frühstück, zu wenig Obst

und Gemüse sowie ein

Zuviel an Fertigprodukten

oder Fast-Food.

Essverhalten, Geschmack und subjek-

tive Vorstellungen von gutem Essen ent-

wickeln sich schon von klein auf. Geprägt

werden die Kinder dabei vor allem durch

die Familie, aber auch durch die gesamte

soziale Umwelt. Daher ist auch die Schule

gefordert, diese Themen im Unterricht

Kultusminister Siegfried Schneider bei der Auftaktveranstaltung zur Aktion

„Voll in Form“ an einer Münchner Grundschule.