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ie gut sind 15-Jährige beim Lesen, in Ma-
thematik, in den Naturwissenschaften?
Dieser Frage geht die PISA-Studie seit dem
Jahr 2000 in insgesamt drei Testzyklen nach. DerVer-
gleich von Industriestaaten aus allerWelt liefert eine
Fülle von Erkenntnissen über Stärken und Schwächen
der einzelnen Bildungssysteme.
Weil in Deutschland die Schulen aber Sache der
Länder sind und Unterrichtskultur wie auch Bil-
dungssysteme jeweils verschieden sind, genügt es
nicht, die Bundesrepublik im Ganzen mit anderen
Staaten zu vergleichen. Deshalb stellen sich auch die
deutschen Länder demVergleich untereinander.
Im vergangenen Juli konnte nun die Auswertung
des erweitertenTests von 2003 vorgestellt werden. Die
wichtigsten Ergebnisse:Wie schon bei PISA 2000 be-
legt Bayern innerhalb Deutschlands in allen unter-
suchten Bereichen – Lesen, Mathematik und Natur-
wissenschaften – den 1. Platz.Auch beim neu hinzuge-
kommenen Bereich „Problemlösen“ stehen die
bayerischen Schülerinnen und Schüler an der Spitze.
Erfreulich ist aber vor allem, dass sich die Kompe-
tenzen von Bayerns Schülern gegenüber PISA 2000
auch nach Punkten gesteigert haben und der Freistaat
nun im internationalenVergleich in die Spitzengruppe
aufgerückt ist:
•
In Mathematik kamen Bayerns Schüler durch-
schnittlich auf 533 Punkte – das ist ein Plus von 17
Punkten gegenüber dem letztenTest und bedeutet in-
ternational Platz 5.
•
Beim Lesen wurden durchschnittlich 518 Punkte
erzielt – 8 Punkte mehr als im Jahr 2000, Bayern
Ländervergleich
kommt damit inter-
national auf Platz 6.
•
In den Naturwis-
senschaften verbesserte
sich der bayerische Mittelwert um 22 Punkte auf 530
Punkte, d. h. im internationalenVergleich Platz 4.
•
Und beim Problemlösen stehen die bayerischen
Schüler mit durchschnittlich 534 Punkten ebenfalls in-
ternational gesehen auf Platz 4.
Auch in den meisten anderen deutschen Ländern ha-
ben sich die Schülerleistungen verbessert. Dennoch
entspricht der Abstand zwischen dem Ersten – Bayern
– und dem Schlusslicht Bremen je nach Disziplin noch
ein bis eineinhalb Schuljahren.
Weiter interessant: Für den Bereich Mathematik
wurde beispielhaft untersucht, welche Rolle die Her-
kunft und derWohlstand im Elternhaus für das Ab-
schneiden im PISA-Test spielen. Gerade in Bayern
wurde hier ein relativ geringer Zusammenhang beob-
achtet, während er z.B. in Baden-Württemberg, Nord-
rhein-Westfalen oder Bremen deutlich stärker ist. Das
heißt, dass es an Bayerns Schulen offenbar gut gelingt,
auch sozial weniger begünstigte Kinder zu fördern.
Die PISA-Studie stellt den bayerischen Schülern,
Lehrern und Eltern ein gutes Zeugnis aus. Erkennt-
nisse, wo es weitere Maßnahmen zu ergreifen gilt,
kann sicher die detailliertere Auswertung des Länder-
vergleichs liefern, die Anfang November 2005 vorge-
stellt werden soll.
PISA
http://pisa.ipn.uni-kiel.dei
www.km.bayern.de> Aktuelle Meldungen > PISA-Ländervergleich 2003
Weitere Informationen:
Bayern und die Länder
W
Die Auswertung der zweiten
PISA-Runde zeigte für Deutsch-
land leichte Verbesserungen.
Nun liegen die Ergebnisse
für die einzelnen Länder
der Bundesrepublik vor.
Soziale Herkunft
fotos: robert burke/getty, enzinger/mauritius images