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Achtjähriges Gymnasium –

eine Zwischenbilanz

Die Intensivierungsstunden

Sie sind das Herzstück der Reform. Denn sie schaffen

neue Möglichkeiten, die Schüler individuell zu för-

dern – durch dieTeilung einer Klasse in kleinere Lern-

gruppen. Damit können die Lehrer auf die verschiede-

nen Lerntypen der Schüler, auf ihre Schwächen und

Begabungen besser eingehen. So kann man nicht nur

einerWiederholung vorbeugen, sondern auch beson-

ders Begabte besser fördern. Zudem hilft das zusätzli-

che Üben in den Intensivierungsstunden, das Eltern-

haus zu entlasten, und unterstützt damit auch Kinder,

die nicht aus so genannten „Bildungshaushalten“

kommen.

In den Intensivierungsstunden geht es darum, das

Grundwissen zu festigen und dauerhaft verfügbar zu

machen. Dazu wird der gelernte Stoff geübt, vertieft

und auf neue Aufgabengebiete angewendet. Neuer

Stoff wird nicht durchgenommen und es erfolgt keine

Benotung. Gerade zurückhaltende Schüler trauen sich

nämlich dann, aktiver am Unterricht teilzunehmen.

Helfen und Unterstützen stehen in den Intensivie-

rungsstunden imVordergrund.

Für die konkrete Organisation, die Inhalte und die

Methodik der Intensivierungsstunden haben die Schu-

len einen großen Gestaltungsspielraum. Die Rückmel-

dungen nach dem ersten Jahr sind sowohl von Schü-

lern wie auch von Eltern zu einem Großteil sehr posi-

tiv.Aber es gibt vereinzelt auch Sorgen der Eltern.

Diese betreffen in erster Linie Fragen zur Gruppenbil-

dung, zum Lehrereinsatz oder zurVerteilung im Stun-

denplan.

Gruppenbildung:

Sie kann unter verschiedenen

Gesichtspunkten erfolgen, beispielsweise alpha-

bethisch oder leistungsbezogen.Wenn sich eine

Schule für die Einteilung der Schülergruppen nach

dem Leistungsstand entscheidet, muss sie darauf

achten, dass durch die Gruppenbezeichnung den

schwächeren Schülern kein negatives Etikett auf-

gedrückt wird.

Lehrereinsatz:

Viele Eltern wünschen sich für die

Intensivierungsstunden dieselbe Lehrkraft wie im

Fachunterricht.Allerdings ist dies aus organisatori-

schen Gründen nicht immer machbar.Wird ein ande-

rer Lehrer eingesetzt, kann dies auchVorteile mit sich

bringen – z.B. dass die Schüler neueWege bei der

Lösung eines Problems kennen lernen.Auch ist es

beim Einsatz eines anderen Lehrers leichter, für

jedes Fach individuelle Gruppen zu bilden.Aller-

dings kommt es dann auf eine enge Absprache

zwischen den beteiligten Lehrern an.

Verteilung im Stundenplan:

Auch hier

können die Schulen ihren eigenenWeg gehen.

Manche entscheiden sich dafür, die Intensivie-

rungsstunden gleichmäßig über die ganzeWoche

zu verteilen. Damit erhält der Schultag einen eige-

nen Rhythmus zwischen Stoffvermittlung und Üben.

Andere Schulen legen die Intensivierungsstunden in

einem Unterrichtsblock zusammen – eine guteVor-

aussetzung z.B. für Projektunterricht oder für das so

genannte Modul-System, das viele Schulen eben-

falls erproben. Hierbei handelt es sich um ein

Angebot von Kursen, aus dem die Schüler je

nach Lernbedarf und nach Empfehlung der

Lehrkräfte wählen können.Auch einWechsel

der Kurse zum Halbjahr oder noch öfter ist

möglich.

Für beideVorgehensweisen –Verteilung der

Intensivierungsstunden über dieWoche oder

Zusammenfassen in einem Block – sprechen

gute Gründe.

Ein Jahr haben die Schulen bereits Erfahrungen gesammelt. Vieles läuft

gut beim G8, manches muss verändert, manches verbessert werden.

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