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Wie ich die
Lehrer mei-
ner Kinder
sehe? Enga-
giert, gerecht,
fachlich ver-
siert, voller
Verständnis für
Schüler und El-
tern, aber leider
auf verlorenem Posten.
Warum? Starre Lehrpläne,
keine praktische Ausbil-
dung, im Kampf mit auf-
sässigen und unmotivier-
ten Kindern, selbstge-
rechten Eltern werden die
Lehrer alleine gelassen.
Hans-Albert K.
In der Grundschule machte
ich nur gute Erfahrungen
mit den Lehrern. Das än-
derte sich, zumindest teil-
weise, im Gymnasium. Hier
gibt es einige engagierte
junge Lehrer, der Großteil
ist zumindest durchschnitt-
lich, aber so genannte
schwarze Schafe verderben
uns den Schüleralltag. Ent-
täuscht bin ich vor allem
von älteren Lehrern, die
offensichtlich nur die Zeit
totschlagen bis zu ihrer
Pensionierung. Da bringt
nur die Abschaffung der
Verbeamtung Abhilfe.
Alexandra H.
Ich habe vier Kinder.
Grund- und Hauptschul-
lehrer sind eigentlich
noch ganz in Ordnung.
Da kenne ich sogar einen
echten „Dr. Specht-Ver-
schnitt“. Aber Realschul-
und Gymnasiallehrer
sind manchmal ziemlich
weltfremd. Uns Eltern
gegenüber verhalten sie
sich meist genauso „cool“
und arrogant wie den Kin-
dern gegenüber. Ich finde,
ein Lehrer muss eine
„Berufung“ haben – ähn-
lich dem Priester. Reine
Wissensvermittler dürfen
Lehrer niemals sein!
Evelyne E.
Meine Tochter besucht
die 2. Klasse Grundschule,
und das beste an dieser
Schule ist ihre Lehrerin:
eine liebenswerte, energi-
sche, einfühlsame, kom-
petente, engagierte und
couragierte Frau, die
ihresgleichen sucht. Ein
Hoch auf diese Lehrerin!
Angelika P
.
Der Lehrer meines Sohnes
ist zu bewundern. Trotz
der vielen Kinder, die sich
nicht längere Zeit konzen-
trieren können, versucht
er, ihnen etwas beizubrin-
gen. Dasselbe gilt für die
Lehrerin meiner Tochter.
Am Lehrerbild einseitig
zu feilen, bringt nichts.
Vielmehr sollten sich die
Eltern mal selbst an die
eigene Nase fassen. Sie
sollten ihre Kinder erziehen
und nicht nur versorgen.
Theodor R.
„Die Eltern sollten sich mal an
die eigene Nase fassen“
Dass die so genannten
Pädagogen Ahnung von
Pädagogik haben, das
wagt man nicht einmal zu
hoffen. Fazit: Mehr zeit-
gemäße Pädagogik in der
Ausbildung. Das Problem
sehe ich darin, dass die
Schulen nicht in der Lage
sind, unfähige Lehrer
auszusondern. Das Übel
ist der Beamtenstatus.
Klaus W.
Ich habe drei Kinder, die
mir Sonder-, Haupt- und
Realschule sowie Gymna-
sium beschert haben.
Lehrer sind Menschen wie
du und ich. Die einen ma-
chen ihren Job (das ist der
Großteil), die anderen en-
gagieren sich (das ist die
Minderheit). Das findet
man in allen Berufsspar-
ten – auch bei Eltern!
Gerlinde S.
Zwischen Job und Berufung
Berufsbild Lehrer
In der Ausgabe EZ 2/01 stellten wir die Ergebnisse einer Untersuchung
über das Image des Lehrerberufs vor und baten Sie um Ihre Meinung. Lesen
Sie Auszüge aus den vielen Zuschriften, die uns erreichten.