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ANSCHLUSS
NACHOBEN
IN BESONDEREN 10. REALSCHULKLASSEN
HABEN LEISTUNGSFÄHIGE HAUPTSCHULABSOLVENTEN
DIE MÖGLICHKEIT, IN NUR EINEM_JAHR EINEN
MlnLEREN SCHULABSCHLUß ZU ERWERBEN.
S
icher, ich muß mich in diesem
Jahr ganz schön ranhalten, aber
da ich auf die Fachaberschule
gehen möchte, nehme ich das in
Kauf."
,)eh will Erzieherin werden und auf
diesem Weg den dafür notwendigen
Schulabschluß erwerben."
"Mir hat mein ehemaliger Lehrer da–
zu geraten, dieses Jahr zu machen.
"
Drei Aussagen von Schülern, dazu
befragt, warum sie eine "Besondere
10.
Realschulklasse" besuchen. Seit
gut zwanzig Jahren gibt es in Bayern
nunmehr diese Einrichtung, die es lei–
stungsfähigen
und
lernwilligen
Hauptschulabsolventen ermöglicht,
unmittelbar im Anschluß an den
Quali in nur einem Jahr einen mittle–
ren Schulabschluß zu erwerben.
Knapp
800
junge Leute nutzen derzeit
18 SCHULE
aktuell
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an 24 Realschulen dieses Angebot.
Gedacht ist dieser besondere Zu–
gang zur mittleren Reife vor allem für
solche Hauptschüler, die gute bis
sehr gute Noten mitbringen. Wer im
Zeugnis über den qualifizierenden
Hauptschulabschluß in den Fächern
Deutsch, Mathematik und Englisch
jeweils mindestens die Note 2 und ei–
nen Gesamtdurchschnitt von
2,0
be–
sitzt, kann ohne weitere Hindernisse
in eine Besondere
10.
Klasse übertre–
ten. Wer diese Voraussetzungen nicht
erfüllt, muß sich einer Aufnahmeprü–
fung unterziehen, die sich im allge–
meinen auf sämtliche Vorrdckungsfä–
cher der 9. Klasse Realschule er–
streckt. Falls aber die Hauptschule
die Eignung für diesen speziellen
Weg bestätigt, wird nur in den Fä–
chern auf den Zahn gefühlt, in denen
der Schüler bisher bereits Pflichtun-
terricht hatte und im Zeugnis eine
schlechtere Note als Zwei steht.
Da die Anforderungen in der Be–
sonderen
10.
Klasse hoch sind, emp–
fiehlt sich ein solcher Eignungstest je–
doch nur, wenn die ursprünglich ge–
forderten Voraussetzungen lediglich
knapp verfehlt wurden. Eine Sonder–
regelung gibt es für oll jene jungen
Leute, die an ihrer bisher besuchten
Schule keinen Unterricht in Englisch
hatten, also zum Beispiel für Kinder
von Aussiedlerfamilien; sie können
beim zuständigen Ministerialbeauf–
tragten beantragen, daß sie Englisch
durch eine andere Fremdsprache er–
setzen dürfen.
Ob ein Schüler endgültig in einer
Besonderen
10.
Klasse verbleiben
kann, ist in jedem Fall vom Bestehen
einer Probezeit abhängig, die läng–
stens bis zum Halbjahreszeugnis
dauert. Der Unterricht orientiert sich
an der Wahlpflichtfächergruppe 111
der Realschule, allerdings weist der
Stundenplan einige Unterschiede
auf. So sind etwa Englisch und Ma–
thematik mit je fünf Wochenstunden
vertreten, damit der Anschluß an den
Lehrplan der 10. Klasse Realschule
möglichst rasch erfolgt. Um den
Schülern den Übergang zu erleich–
tern, besteht darüber hinaus die
Möglichkeit, in einzelnen Fächern,
insbesondere in Deutsch, Ergän–
zungsunterricht einzurichten.
Trotz oll dieser Hilfen, darin stim–
men Lehrer und Schüler von Beson–
deren
10.
Realschulklassen überein,
wird viel verlangt, müssen der Ehr–
geiz und das Durchhaltevermögen
groß sein. Denn immerhin gilt es, die
gleiche Abschlußprüfung zu schrei–
ben wie die übrigen Realschüler. An–
dererseits ist die Erfolgsquote durch–
aus beachtlich; rund 95 Prozent der–
jenigen, die zur Prüfung antreten, er–
halten auch den Realschulabschluß.
Im nächsten Schuljahr wird es vor–
aussichtlich an 25 bayerischen Real–
schulen Besondere
10.
Klassen ge–
ben. Die Grundlage für die Wahl der
Standorte bildeten die bis zum
1.
März dieses Jahres eingegange–
nen Voranmeldungen; für den Über–
tritt entscheidend ist jedoch die end–
gültige Anmeldung, die von den Er–
ziehungsberechtigten bis spätestens
20.
Juli bei der in Frage kommenden
Realschule vorgelegt werden muß.
Einschreiben können sich hier auch
noch solche Schülerinnen und Schü–
ler, die sich nicht schon im März vor–
angemeldet haben.
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