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MIT DEM GRUNDGESETZ BEGINNT

DIE GESCHICHTE DER BUNDESREPUBLIK

DEUTSCHLAND. VIER JAHRZEHNTE

FRIEDEN UND FREIHEIT BELEGEN

EI

UCKSVOL

I

DASS DIE

w

IC E

1949 ICHTIG GESTELLT WURDEN.

nisterpräsidenten der Län–

der mit der Ausarbeitung

einer freiheitlichen Verfas–

sung für das gemeinsame

Besatzungsgebiet zu be–

auftragen. Nach General

Clay,

Militärgouverneur

der amerikanischen Besat–

zungszone, sollten die

Westdeutschen wieder in

die Lage versetzt werden,

" ein großes Maß an Ver–

antwortung zu überneh–

men und eine Regierungs–

form auszuarbeiten, die

nicht nur für Deutschland,

sondern für ganz Europa

den Frieden sichert" .

Die Ministerpräsidenten–

konferenz berief daraufhin

zunächst einen Sachver–

ständigenausschuß ein. Im

August 1948 erarbeitete

dieser auf Herrenchiemsee

einen Entwurf für das

Grundgesetz und stellte

damit die Weichen für die

künftige Staatsform.

Dieser Entwurf war dann

Diskussionsgrundlage für

den

Parlamentarischen

Rat, der von September

1948 bis Mai 1949 unter

Vorsitz Konrad Adenauers

in Bann tagte. 65 Abgeord–

nete aus den Landtagen

der 11 westdeutschen Län–

der waren an der Abfas–

sung des Gesetzestextes

beteiligt. Am 8. Mai 1949

wurde das "Grundgesetz

für die Bundesrepublik

Deutschland" im Parla–

mentarischen Rat mit 53

gegen 12 Stimmen ange–

nommen. Bereits am 12.

Mai erklärten sich die drei

westlichen

Besatzungs–

mächte mit der Textvorlage

einverstanden. Anschlie–

ßend stimmten auch 10 der

11 Länder in den Westzo–

nen dem Grundgesetz zu .

Nur im Bayerischen Land–

tag fand es keine Billigung,

da man mehrheitlich der

Meinung war, daß die Stel–

lung der Länder nicht stark

genug berücksichtigt wor–

den sei. Dennoch sprach

sich der Landtag für eine

Zugehörigkeit

Bayerns

zum Bund aus und aner–

kannte die Rechtsgültigkeit

des Grundgesetzes auch in

Bayern.

So konnte das Grundge–

setz am 23. Mai 1949 ver–

kündet werden, die Bun–

desrepublik Deutschland

war aus der Taufe geho–

ben. Schon imAugust1949

fand die Wahl zum er–

sten Bundestag statt. Am

15. September wählten die

Abgeordneten

Konrad

Adenauer

zum

ersten

Kanzler der Bundesrepu–

blik Deutschland.

Nunmehr schon vier

Jahrzehnte politische Sta–

bilität belegen eindrucks–

voll, daß der Sachverstän–

digenausschuß auf Her-

Fotos: SZ-Bildorchiv

renchiemsee und der Par–

lamentarische Rat 1948/49

die Weichen richtig gestellt

haben. Die Prinzipien un–

serer staatlichen Ordnung

haben sich als tragfähige

Grundlage für die Entwick–

lung und den Bestand einer

freiheitlichen Demokratie

erwiesen. Dazu einige Bei–

spiele:

• Das Prinzip der Gewal–

tenteilung ermöglicht eine

gegenseitige Kontrolle von

Parlament, Regierung und

Gerichtsbarkeit.

• Das

föderalistische

Prinzip verteilt die politi–

sche Macht auf Bund und

Länder, wirkt so einer Zen–

tralisierung der Macht ent–

gegen.

D Vor allem aber steht

durch die Verankerung der

Grundrechte im Grundge–

setz der Mensch im Mittel–

punkt' staatlicher Tätigkeit.

Das Prinzip der Achtung

SCHULE

aktuell

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